Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
Vom Netzwerk:
sollte er doch lieber den Schlüssel suchen.
    Christoph hängte das Bild wieder auf, setzte sich an Valerians Schreibtisch und begann die Schubladen zu durchsuchen. Die meisten Menschen hoben die Schlüssel meistens in der Nähe der Dinge auf, die sie verschlossen.
    In der zweiten Schublade fand er, was er suchte. Doch als er die schwere Tür des Tresors öffnete, erwartete ihn eine Enttäuschung: Der Diamant war nicht im Tresor.
    Christoph Agyros hatte seinen Posten an Lilyas Seite verlassen. Beldon musterte Valerians Gäste. Es waren um die zweihundert, die sich im Garten zusammendrängten. Christoph konnte irgendwo daruntersein. Aber es blieb seltsam, dass er anderswo war als in Lilyas Nähe.
    Vielleicht musste er nur ein Bedürfnis verrichten. Aber während alle auf das Feuerwerk warteten, fand Beldon, dass Agyros ziemlich lange dafür benötigte. Ein Feuerwerk war auch für Erwachsene ein Vergnügen und St. Just hatte nicht daran gespart.
    Unauffällig schlich Beldon zum Haus zurück. Er befragte einige der Diener. Keiner hatte etwas gesehen. Er warf einen Blick in die Gesellschaftsräume im Untergeschoss und fand auch dort kein Zeichen von Vals verlorenem Gast. Aber wenn es ihm nicht gut ging oder er Kopfschmerzen hatte, würde er sich kaum dort irgendwo hinlegen. Er würde sich einen dunkleren, abgeschiedeneren Raum suchen. Ihm gefiel die Idee überhaupt nicht, dass Christoph sich unbeaufsichtigt in dem privaten Teil des Hauses aufhalten könnte. Es wäre anmaßend von ihm, da er nicht zur Familie gehörte.
    Beldon ging nach oben. Die Bibliothek und Vals Büro kamen infrage. Beide waren nicht nur dunkel, es standen auch bequeme Sofas darin. Aber natürlich nicht, damit Fremde sich dort einfach niederließen!
    Vals Arbeitszimmer war leer, aber Beldon nahm sich die Zeit, um zu überprüfen, ob sich hier jemand aufgehalten hatte. Auf dem Sofa hatte niemand gelegen, doch der Sitz von Vals Arbeitsstuhl war noch warm und ein Ölgemälde, das eine Landschaft mit Pferden und Hunden zeigte, hing ein wenig schief. Jemand war hier gewesen und er hatte sich nicht ausruhen wollen!
    Über ihm knirschte der Parkettboden. Die Schlafzimmer lagen direkt über dem Büro. Wahrscheinlich bereiteten die Dienstmädchen die Betten vor. Aber angesichts der Spuren in Vals Arbeitszimmer wollte Beldon das auffällige Geräusch nicht außer Acht lassen.
    Draußen begann das Feuerwerk. Wenn sich jemand unbemerkt im Haus umsehen wollte, hatte er einen guten Zeitpunkt dafür gewählt. Beldon beschleunigte seine Schritte. Am Ende der Treppe ging er langsamer. Er musste sich leise verhalten. Wenn Christoph hier herumschnüffelte, wäre es besser, wenn er ihn nicht sofort bemerkte.
    Wie sich herausstellte, war es nicht notwendig, leise zu sein. Christoph Agyros ging gerade den Korridor hinab. Beldon schaute ihm einen Moment lang dabei zu. Lilyas Zimmer war ein Stück weiter unten auf dieser Seite des Flurs. Es wurde Zeit, sich bemerkbar zu machen.
    „Das Feuerwerk findet unten statt“, rief Beldon.
    Agyros blieb stehen. Selbst im schwachen Licht des Korridors erkannte Beldon, dass er nicht damit gerechnet hatte, hier erwischt zu werden. Vielleicht hätte er abwarten sollen, um zu sehen, wohin der Mann wollte. Was immer dieser Casanova bezweckte, etwas Gutes war es sicher nicht. Kein Gentleman mit ehrenhaften Absichten schnüffelte im Schlafzimmer einer jungen Frau herum.
    Christoph drehte sich langsam herum. „Ah, Pendennys. Ich habe mich verlaufen.“ Er fasste sich mit der Hand an den Kopf. „Ich suche ein Zimmer, in dem ich mich ein wenig ausruhen kann.“
    Langsam bewegte er sich auf Beldon zu. Offenbar wollte er zurück ins Treppenhaus. Beldons richtete sich auf und spannte seine Oberarmmuskeln an, bereit, sich im Notfall zu verteidigen. Was führte dieser Mann nur im Schilde? Auf jeden Fall wirkte er ganz und gar nicht wie jemand, der Kopfschmerzen hatte. Sein Schritt war fest, sein Körper aufrecht. Plötzlich griff er in die Innentasche seiner Jacke.
    Dieser Halunke trug doch wohl keine Waffe bei sich? Beldon fürchtete sich nicht seinetwegen. Er konnte jeden Kampf gewinnen. Seine alleinige Sorge galt Lilya. Hatte Christoph Agyros in der Nacht, in der er Lilya mit in den Garten der Latimores gebracht hatte, eine Waffe dabeigehabt? Und: Welcher Gentleman nahm eine Waffe zu einem Ball mit?
    „Hier oben gibt es nur Schlafzimmer.“ Der Satz klang anklagend.
    „Sie werden es wissen“, bemerkte Christoph in höhnischem Ton. Er hatte

Weitere Kostenlose Bücher