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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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Cornwall stattfinden würde, wollte Beldon so unauffällig wie möglich abreisen. Der hinterhältige Agyros könnte ihnen sonst schon auf der Reise auflauern.
    Valerian half Philippa in die Kutsche und schloss die Tür hinter ihr. Als sich die Kutsche in Bewegung setzte, nahm Lilya Beldons Hand. Beldon winkte der Kutsche nach. Falls das Haus bewacht wurde, würde Christoph Agyros bald erfahren, dass der Viscount und seine Frau die Stadt verlassen hatten. Bis zur Frist um Mitternacht würden sie weit genug entfernt sein. Auch wenn es Agyros nicht auf Beldon abgesehen hatte, hatte er nun keine andere Wahl, nachdem Valerian und Philippa fort waren. Wenn er seine Drohung wahr machen wollte, musste er sich Beldon vornehmen.
    Beldon drehte sich zum Haus und schob auch Lilya hinein. Er war angespannt, aber auch wild entschlossen, sich Agyros entgegenzustellen. Sein Freund und seine Schwester waren außer Reichweite. Er hatte die Aufmerksamkeit des Mannes, der seine künftige Gattin bedrohte, auf sich gezogen. Genau so hatte er es haben wollen. Alle Menschen, die ihm wichtig waren, waren jetzt so gut wie möglich geschützt.
    Als sich die Haustür hinter ihnen geschlossen hatte, eilte Lilya ins hintere Wohnzimmer. Mit Beldon am Morgen danach – oder besser am Nachmittag danach – zusammenzutreffen, war schwieriger, als sie gedacht hatte. Sie war in ihrem Bett aufgewacht. Sie war nackt gewesen und konnte sich gut daran erinnern, warum das so war.
    Die gute Nachricht war, dass die magische Anziehungskraft seiner Lippen auf sie nachgelassen hatte, die schlechte, dass sie sich nun von seinem ganzen Körper magnetisch angezogen fühlte. Würde sie jetzt immer, wenn sie ihn ansah, daran denken, wie er nackt aussah? Sie musste sich sehr zusammennehmen, um ihm im Geiste nicht jedes Mal die Kleider auszuziehen, wenn sie zu ihm herüberblickte. Und sie war keineswegs immun gegen das, was sie sich vorstellte. Zu süß war die Erinnerung daran, wie Beldon sie verwöhnt hatte.
    Lilya wählte irgendein Buch aus einem Glasschrank aus. Sie war entschlossen, sich in das zu vertiefen, was sie da gedankenlos ausgesucht hatte. Vielleicht war es etwas Geschichtliches oder eine wissenschaftliche Abhandlung. Sie setzte sich auf ein Sofa und machte es sich gemütlich.
    Verdammt.
    Sonette.
    Sie hatte sich ausgerechnet einen Band mit Liebessonetten ausgesucht.
    Vielleicht sollte sie das als Zeichen nehmen, keine Ablenkung zu suchen. Sie war schon abgelenkt genug. Genau zu dem Zeitpunkt, in dem sie ihre ganze Klugheit brauchte, um Agyros auszumanövrieren, konnte sie kaum konzentriert denken. Wenn sie noch dieselbe Lilya gewesen wäre, die gerade eben nach England gekommen war, wäre sie nachts ohne zu zögern geflohen. Aber diese Lilya gab es nicht mehr. An ihre Stelle war eine Frau getreten, die es müde war, davonzulaufen. Diese Frau wollte ausharren und kämpfen. Diese Frau hoffte, diesen Kampf zu gewinnen, auch wenn sie wusste, dass ihre Chancen dafür gering waren.
    Wann sich das geändert hatte, konnte sie nicht sagen. Vielleicht hatte es sich mit Val und Philippa geändert. Ihr friedvolles, ruhiges Leben war eine Verlockung gewesen. Solche Normalität war verführerisch. Vielleicht waren es auch Beldons heiße Küsse gewesen, das Gefühl, wenn sie in seinen Armen lag. Es fühlte sich an, als könnten sie beide die Welt erobern. Das hieß natürlich nicht, dass sie nie wieder weglaufen musste. Wenn sie ihre Liebsten nur schützen konnte, wenn sie floh, würde sie es wieder tun. Es bedeutete nur, dass sie versuchen wollte, zu bleiben – wenn sie konnte.
    Dummerweise hatte sie nicht nur in dieser Heiratsangelegenheit aufgegeben, sich zu widersetzen, sie hatte es auch geschafft, sich zu verlieben. Lilya zeichnete versonnen mit den Fingern das Muster des Sofastoffes nach.
    Wie hatte es nur dazu kommen können? Sie hatte sich doch nicht verlieben wollen und alles getan, damit es nicht geschah. Sie hatte geschworen, ihre Angehörigen – anders als ihr Vater – niemals in Gefahr zu bringen. Doch dieses Versprechen hatte sie sich gegeben, als sie nicht einmal geahnt hatte, dass der Preis dafür so hoch sein würde.
    Es ging dabei nicht um den Diamanten, sondern darum, dass sie einen Mann liebte, der ihre Gefühle nicht erwiderte. Das warf eine Menge Fragen auf. Hätte Beldon ihr auch seinen Schutz angeboten, wenn er nichts von dem Diamanten gewusst hätte? Hätte er ihr auch dann einen Antrag gemacht, wenn sie einfach nur ein Fräulein in Not

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