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Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
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es unklug, nach den Ereignissen am letzten Abend Papas Zorn zu riskieren, aber …
    Sobald Joshua ihr Zögern bemerkte, fügte er eindringlich hinzu: „Die frische Luft wird dir guttun, Domino. Außerdem muss ich mit dir reden.“
    Dieses Argument überzeugte sie endgültig. Sie eilte nach oben und rief unterwegs nach Flora, die ihr half, das Jakonettkleid mit dem Reitkostüm aus hellgrünem Samt zu vertauschen.
    Als sie vor das Haus trat, leuchteten Joshuas Augen anerkennend auf. Aber sie war froh, weil er ihr keine Komplimente machte. Dadurch konnte sie den gemeinsamen Morgenritt für ein freundschaftliches Unternehmen halten, das nicht die Anwesenheit einer Anstandsdame erforderte.
    Die kühle Morgenluft und der schiefergraue Himmel ließen die Aussicht auf einen fliegenden Galopp noch verlockender erscheinen. Bald lag die Stadt hinter ihnen, und sie ritten einen schmalen Sandweg hinauf. Im offenen Grasland galoppierten sie dahin. Auf der Kuppe eines Hügels zügelten sie die erschöpften Pferde.
    Unter ihnen erstreckte sich Brighton zum Meer hin, das kein einziger Windhauch kräuselte. Joshua stieg ab und band sein Pferd am Ast eines Baumes fest. In diesem Moment drängte sich ein Sonnenstrahl durch die dichten Wolken und erhellte Dominos Lächeln.
    Joshua pflückte ein paar Gänseblümchen und Glockenblumen, die er ihr mit einer Verbeugung überreichte. „Gibt es in Spanien eine eigene Blumensprache? Hier bedeuten die Gänseblümchen Unschuld, die Glockenblumen Anmut. Was würde besser zu dir passen?“
    Erfreut über das extravagante Kompliment, erwiderte sie leichthin: „Nun, ich glaube, die Blumensprache ist universell.“
    Er half ihr aus dem Sattel. „Wollen wir den Pferden ein bisschen Ruhe gönnen und spazieren gehen?“
    Zustimmend nickte sie, und er bot ihr seinen Arm. Eine Zeit lang wanderten sie in einträchtigem Schweigen über das weiche Gras. Nur zögernd begann Joshua zu sprechen.
    „Heute Morgen hatte ich so sehr gehofft, du würdest meine Einladung annehmen. Ich wollte mich für das bedauerliche Ende des gestrigen Abends entschuldigen. Sicher war die Heimfahrt mit deinem Vater eine reine Qual.“
    Domino errötete. „Dafür musst du nicht um Verzeihung bitten. Ich war genauso schuld an …“, den Kopf gesenkt, fügte sie erst nach einer kurzen Pause hinzu: „… an dem Zwischenfall.“ Trotz ihrer Verlegenheit kicherte sie. „Vielleicht sollte ich dir verraten, dass mein skandalöses Verhalten nicht kommentiert wurde.“
    „Oh, da bin ich maßlos erleichtert. Ich hatte befürchtet, du wärst schon auf dem Weg nach Spanien. Aber dein Vater ist anscheinend ein sehr verständnisvoller Gentleman. Du darfst dich glücklich schätzen. Nicht alle Familien sind so vernünftig.“
    „Denkst du an deine eigene?“ Als er nicht antwortete, sagte sie sanft: „Das wäre begreiflich. Immerhin haben deine Eltern dich sehr schnell verurteilt.“
    „Mit gutem Grund. Das war keineswegs meine erste Missetat.“
    „Also hast du schon in deiner Kindheit einiges angestellt?“
    „Ja.“
    „Aber warum?“
    „Warum? Was für eine seltsame Frage …“
    „Das finde ich nicht. Die meisten Jungs sind unartig. Warum warst du besonders schlimm?“
    Sie spürte, wie er sich neben ihr anspannte, und es dauerte eine Weile, bis er antwortete. „Vielleicht, weil ich nicht beachtet wurde. Meine Eltern hatten bereits einen Erben – einen richtigen Tugendbold. Zehn Jahre später kam ich zur Welt, ein weiterer Junge, den sie nur widerwillig großzogen. Ich war ihnen völlig egal. Und so versuchte ich, mit immer grausigeren Eskapaden Aufmerksamkeit zu erregen.“
    „Schließlich hast du sogar die Menschen unglücklich gemacht, die dir wichtig waren.“ Domino wusste, dass sie sich auf heikles Terrain wagte. Aber sie wollte alles erfahren.
    „Damit brachte ich das Fass zum Überlaufen“, sagte er bitter. „Meine Eltern verstießen mich. Und der Skandal, den ich heraufbeschwor, gefährdete die Verlobung meines Bruders mit der Tochter eines Earls.“
    „Hat er sie trotzdem geheiratet?“
    „Ja. Aber die Familie der Braut betonte, die Hochzeit würde erst stattfinden, wenn ich für immer verschwunden wäre.“
    „Deshalb bist du ins Ausland gereist.“
    „Da wurde ich hingeschickt, die perfekte Lösung des Problems. Ich hatte meine Eltern ruiniert – und ich bin schuld an ihrem verfrühten Tod. Zumindest hat mein Bruder das behauptet. Nicht nur ihn verletzte ich, auch meinen besten Freund und meine erste

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