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Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
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Teetasse auf den Tisch und erhob sich. „Vielleicht hat Carmela recht“, sagte sie sanft und schaute Domino forschend an. Spürte sie, welch eine starke Wirkung ihre Geständnisse ausübten? „Vor dem Dinner wird mich eine Ruhepause in meinem Zimmer erfrischen. Bis später, meine Liebe.“ Anmutig neigte sie sich hinab und küsste Domino aufs Haar.
    Alleingelassen, dachte Domino über das Gespräch nach und runzelte die Stirn. Eine wunschlos glückliche Christabel konnte verzeihen, was in der Vergangenheit geschehen war.
    Aber es ist ihre Vergangenheit, nicht deine, flüsterte eine innere Stimme. Was hast denn du zu verzeihen? Christabel ist glücklich. Richard ist glücklich. Warum kannst du es nicht sein?
    Sie kannte den wahren Grund ihres Unglücks – die Angst, Joshua Marchmain wäre tatsächlich der Wüstling, für den alle Leute ihn hielten, und sie dürfte niemals hoffen, er würde sich ändern. Eine Zeit lang hatte sie geglaubt, er wäre dazu fähig. Doch sein Verhalten gegenüber Christabel hatte ihr sein wahres Wesen gezeigt – seine unmoralischen Ansichten, seine rücksichtslose Selbstsucht. Niemals würde er sich ändern.
    Und wenn sie ihn heiratete, würde er ihr immer wieder das Herz brechen.
    Am nächsten Tag war sie froh, weil Carmela ihre Haushaltspflichten vernachlässigte. Sie begleitete Christabel zu einem Einkaufsbummel auf dem Bartholomews-Market und saß anschließend mit ihr im Salon. Inzwischen packte Domino zusammen mit Flora in ihrem Zimmer ihre Garderobe ein. Während sie Musselin- und Seidenkleider sortierte, versuchte sie, an gar nichts zu denken. Der große Ball an diesem Abend war eine weitere Tortur, die sie ertragen musste, das letzte Martyrium.
    Als sie ihre Freundin etwas später traf, plagte sie ihr Gewissen, da sie sich so lange nicht um sie gekümmert hatte. Deshalb begrüßte sie Christabel besonders warmherzig.
    „Wie schade, dass du nicht auf den Ball gehen kannst! Papa würde dich so gern zum Dinner führen und danach mit dir tanzen.“
    Wehmütig lächelte Christabel. „Schau mich doch an! Wie soll ich in meinem Zustand tanzen? Sorg dich nicht, Carmela und ich werden es uns hier gemütlich machen. Wenn ich dir bei den Vorbereitungen für das große Ereignis helfen soll, schick deine Zofe zu mir, und ich komme sofort.“
    Aber Domino brauchte die fachkundige Hilfe ihrer Freundin nicht. Inzwischen hatte Flora alles gelernt, was die Zofe einer vornehmen Dame wissen musste.
    Einige Stunden später präsentierte Domino sich im Salon. Alle Gespräche verstummten, und jedermann starrte sie bewundernd an.
    „Meine Liebe, du siehst fantastisch aus!“, rief Christabel.
    Voller Stolz nickte Alfredo da Silva. Sogar Carmela nickte anerkennend.
    „Willst du wirklich daheimbleiben, Christabel?“, fragte Domino, um sich zu vergewissern, dass keine Begegnung zwischen der Freundin und deren ehemaligem Liebhaber drohte.
    „Sehr gern. Carmela und ich haben ein leichtes Supper geplant. Danach werden wir die Babykleidung ordnen, die wir auf dem Markt gekauft haben, und früh ins Bett gehen. In meinem Zustand halte ich das für einen perfekten Abend.“
    „Viel besser, als die Gesellschaft nichtswürdiger Leute zu ertragen“, giftete Carmela.
    „Leider sind wir dazu gezwungen, liebe Cousine“, erwiderte Alfredo kühl. „Doch ich verspreche dir, ich werde Domino noch vor Mitternacht nach Hause bringen.“ Auch er wollte den Abend möglichst bald beenden.
    Domino hatte sich nicht so elegant kleiden wollen. Aber Flora war unnachgiebig gewesen. Bei diesem letzten grandiosen Ereignis des Sommers in Brighton musste ihre Herrin in strahlender Schönheit erscheinen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Abendrobe aus orangegelbem Crêpe betonte ihre südländische Schönheit. Orangenblüten lenkten die Blicke auf die hochgesteckten schwarzen Locken.
    Als Domino vor den Spiegel getreten war, hatte sie darin eine junge Prinzessin auf dem Weg zu einem vergnüglichen Abend gesehen. Nur die blassen Wangen verrieten ihre wahren Gefühle.
    Ein Lakai geleitete Alfredo da Silva und seine Tochter in die Galerie. Hier warteten die Gäste, die zum Dinner eingeladen waren. Wie Domino mit einem kurzen Blick feststellte, gehörte Joshua nicht dazu.
    Um Punkt sechs Uhr sollte das Dinner serviert werden.
    „Unglaublich, Papa“, wisperte Domino, als sie in den opulenten Bankettsaal geführt wurden. Silbernes und goldenes Dekor ließen den Raum wie eine überdimensionale Schmuckschatulle

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