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Historical Weihnachtsband 1991

Historical Weihnachtsband 1991

Titel: Historical Weihnachtsband 1991 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA TRENT , CARYNCAMERON , DELORAS SCOTT
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ich mir schwer vorstellen, daß sich irgendein Mann in sie verliebt."
    Langsam drehte sich Yancy wieder um, und ein teuflisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Ihr Schneid hat es mir angetan." Dann ging er wieder hinein, um seinen Spielgewinn einzukassieren.
    Carlton kratzte sich am Hinterkopf. „Verdammt", murmelte er. „Jetzt wird mir Ruth die Hölle heiß machen."
    „Du weißt doch, was für ein Charmeur Yancy sein kann", sagte Ruth, immer noch wütend auf ihren Mann. „Er könnte jedem weismachen, daß ein schwarzer Tisch weiß ist. Wenn Amelia die Wahrheit gesagt hat, dann wirst du deinen Entschluß bis an dein Lebensende bedauern."
    Carlton kletterte ins Bett und zog seine Frau fest an sich. „Du hast natürlich recht, aber da war ein Ausdruck in Yancys Gesicht, den ich nie zuvor gesehen habe. Ich glaube ihm."

    ★
    Es war später Nachmittag, als Amelia ihren mit Schaffell gefütterten Mantel überzog und hinausging, um Feuerholz zu sammeln. Sie holte tief Luft und genoß den süßen Kiefernduft. Als sie den Arm voller Holzscheite hatte, blickte sie über den kleinen See
    hinaus, der im Schein der untergehenden Sonne glitzerte. Sie rührte sich nicht, als sie einen Waschbär zum Ufer schwimmen sah. Das fette Tier schüttelte seinen Pelz, so daß kleine Wasserkaskaden durch die Luft tanzten. In aller Gemütsruhe verfolgte es dann seinen Weg.
    Amelia fühlte sich plötzlich bedrückt. Warum konnte sie nicht wie der Waschbär sein und keine Sorgen haben? Eine gute Woche noch, dann war Weihnachten. Das war für sie immer die schönste Zeit des Jahres gewesen, und sie hatte sich so darauf gefreut, sie dieses Jahr im Kreis der Familie verbringen zu können. Sie hatte sogar vergessen, Ruth wegen der unter ihrem Bett versteckten Geschenke Bescheid zu sagen.
    Sie schaute zum Haus zurück. Wenn es ihr hier auch immer gefallen hatte, so war das Blockhaus doch zu groß für eine Person. Es taugte nur dazu, ihre Einsamkeit spürbarer zu machen.
    Plötzlich wurde die Stille vom Wiehern eines Pferdes unterbrochen. Erschrocken fuhr Amelia herum. Nur fünfzehn Meter entfernt saß Yancy auf seinem Roß und beobachtete sie. Sein finsterer Blick sprach Bände. Amelia ließ ihre hölzerne Last fallen und rannte auf das Haus zu.
    Yancy trat dem Hengst in die Rippen, und das Tier machte einen Satz vorwärts und versperrte Amelia den Weg. Mit der Leichtigkeit eines Mannes, der Jahre seines Lebens im Sattel verbracht hatte, stieg Yancy langsam ab.
    Als sie sah, daß sie den Schutz des Hauses nicht erreichen konnte, wechselte Amelia plötzlich die Richtung. Ich kann mich auf dem Boot in Sicherheit bringen, dachte sie und lief auf den Anlegesteg zu.
    Yancy rannte ihr nach. Amelia näherte sich dem Ende des kurzen Landungsstegs, als er einen Hechtsprung nach ihr machte und sie gemeinsam ins Wasser plumpsten.
    Das eisige Wasser war nicht tief, und sobald Amelia Fuß gefaßt hatte, ging sie mit einer Heftigkeit auf Yancy los, auf die er völlig unvorbereitet war. Sie schlug, kratzte und biß. Er versuchte, sie zu fassen zu kriegen, aber sie war naß und schlüpfrig.
    Schließlich gelang es ihm, hinter sie zu kommen, seine Hand unter ihr Kinn zu legen und sie nach hinten zu ziehen, so daß sie den Boden unter den Füßen verlor. Amelia versuchte, sich zappelnd zu befreien, doch die Hand in ihrem Rücken sorgte dafür, daß sie keinen neuen Halt gewann. Als sie so bis ins Tiefe abgetrieben waren, ließ er sie los.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, daß sie schwimmen konnte, hielt Yancy aufs Ufer zu. Lange, kräftige Züge brachten ihn lange vor Amelia an den Strand. Dann stand er auf dem Trockenen, zornig auf sie wartend, und um seine Füße bildeten sich kleine Teiche.

    Wegen ihres Mantels, ihrer Röcke und Stiefel, die nass und schwer an ihr hingen, war Amelia erschöpft, als sie sich schließlich ans Ufer zog, und sie blieb liegen, wo sie war. Nach Luft japsend, konnte sie Yancy nicht daran hindern, daß er sie aufhob und zum Haus trug.
    Als sie drinnen waren, klapperten Amelia die Zähne. Nicht allzu sanft ließ Yancy sie auf den Fußboden vor dem Kamin gleiten, ging wieder hinaus und kam kurz darauf mit einer Decke zurück, die er ihr zuwarf. „Zieh dir die nassen Sachen aus", befahl er ihr.
    Nachdem er das Feuer in Gang gesetzt hatte, ging er nochmals hinaus, um mehr Holz zu holen. Als er zurückkam, hatte sich Amelia nicht von der Stelle bewegt. Die Decke lag um ihre Schultern, und sie hatte sich den Mantel

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