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Historical Weihnachtsband 1993

Historical Weihnachtsband 1993

Titel: Historical Weihnachtsband 1993 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PATRICIA POTTER , Nora Roberts , RUTH LANGAN
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ich mir, daß ich auch einmal versuchen könnte, Rührei zu machen."
    „Rührei zum Abendessen?"
    Er zuckte mit den Achseln. „Es ist das einzige, was ich kann." Matthew beobachtete Laura, als sie den Deckel von dem rußigen Topf aufhob und den Duft des frisch bereiteten Kaffees schnupperte. Dann wandte sie sich wieder an ihn und schien ein wenig ratlos. „Meine Eltern waren der Meinung, daß alles und jedes seine Zeit und seinen Platz haben müsse. Vater hätte es niemals zugelassen, abends ein Frühstück zu bereiten."
    Matthew bemühte sich, die Stimme gleichmütig klingen zu lassen. „Ich weiß, was deine Eltern dachten. Aber wie ist es mit dir, Laura? Denkst du auch so?"
    Seine Worte brachten Laura nun ganz aus der Fassung. Nie wäre es ihr in den Sinn gekommen, die Regeln, die vor so vielen Jahren von den Eltern festgesetzt worden waren, jemals in Frage zu stellen. Und nie hatte sie sich darum gekümmert, was sie selber davon hielt.
    „Hast du denn nie etwas getan, weil du einfach Lust dazu hattest?" Er bemerkte, wie unsicher sie geworden war, und bohrte weiter. Die Stimme klang leise und eindringlich. „Was ist denn schon dabei, Rühreier abends statt am Morgen zu essen, solange sie uns schmecken und den Hunger stillen?"
    Zögernd räumte Laura ein: „Vielleicht ist esja ganz lustig." Dann setzte sie sich auf den Stuhl, den Matthew ihr zurechtschob, und schaute erwartungsvoll zu, wie er die Teller füllte. Sie kostete von dem Rührei und machte sich dann eine Schnitte Brot mit Apfelmarmelade. In ihrem liebenswürdigsten Ton sagte sie schließlich: Nun, Matthew Braden, ich glaube, Sie sind der beste Koch, der jemals durch Arizona Territory gezogen ist."
    „Und Sie, Miss Conners, sollten sich schämen, so liebenswürdig zu lügen. Ich meinte, Ihr Vater hätte Sie gelehrt, immer die Wahrheit zu sagen."
    „Das hat er wirklich. Aber eben jetzt, nachdem ich einen ganzen Tag mit meinen kleinen Lieblingen zugebracht habe, besonders
    mit den Thompson-Brüdern, könnte nichts auf der Welt köstlicher schmecken als dieses Mahl."
    „Haben sich denn deine Schüler ärger aufgeführt als sonst?"
    Sie nickte. „Mit einem heraufziehenden Schneesturm und Weihnachten so gut wie vor der Tür sind die Kinder kaum zu bändigen."
    Sie aßen, und Laura unterhielt Matthew mit Einzelheiten aus dem heutigen Tagesablauf. Als sie fertig waren und noch beim Kaffee saßen, hatten sie viel und herzlich gelacht.
    „Ich bin sicher, daß du die Thompson-Jungen, so sehr du über sie auch zu klagen hast, eigentlich recht gern magst."
    „Ich hätte nie geglaubt, daß man mir das so schnell anmerkt." In ihren Augenwinkeln saß der Schalk, denn ihr Mund konnte das Lachen kaum unterdrücken. „Sie haben eine umwerfende Art, die Dinge durcheinanderzubringen, ohne es zu böse zu meinen. Tief im Herzen sind sie wahrhaftig gute Kerle." Nun brach sie doch in Gelächter aus. „Aber einfach Schlingel."
    Später räumten sie gemeinsam den Tisch ab und rückten sich die Sessel an den Kamin. Laura holte ihren Nähkorb, und Matthew drehte sich eine Zigarette, während er die Beine näher ans Feuer streckte.
    Er sog den Rauch tief ein und wandte den Kopf der Frau an seiner Seite zu, beobachtete sie genau. Im flackernden Feuerschein leuchteten ihre Augen wie Edelsteine, das üppige Haar schimmerte dunkel. Die wenigen gemeinsam verbrachten Tage bedeuteten für Matthew Braden ein ganz besonderes Geschenk, kostbarer noch als Gold. Und so kurz es gewesen war, es gab ihm ein Gefühl, daß die Welt im Lot sei, als ob sie beide immer schon so beisammen gewesen wären. Er warnte sich im stillen, keinen so gefährlichen Gedanken nachzuhängen, erinnerte sich mit großem Ernst daran, daß es für eine Frau wie Laura keinen Platz in seinem Leben geben konnte. Ihre Worte rissen ihn aus der Versonnenheit.
    „Als du die Desperados aufspürtest, wußtest du da, wie nahe du Bitter Creek warst?"
    Er sah dem Spiel der Flammen zu. „Ich war zu sehr damit beschäftigt, sie zu hetzen, als daß ich mir den Kopf hätte zerbrechen können, wo ich war. Es bedeutete mir nichts. Dann, als ich verwundet wurde und nicht mehr weiterreiten konnte, da habe ich einen Moment dieses Blockhaus für das meiner Eltern gehalten und mir eingebildet, der Vater und die Brüder müßten drinnen auf mich warten." Er schaute dem Rauch nach, der in Ringen zur Zimmerdecke aufstieg, und fuhr weich fort: „Als ich behutsame Hände spürte, glaubte ich sogar, daß meine Mutter zurückgekommen

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