Hitzetod
eben hatte ich nicht mal von ihm gehört. Und so wahr ich hier stehe, der Mord an Jackie geht auch nicht auf mein Konto. Das wissen Sie!«
Campbell zuckte verärgert die Schultern. »Sie lassen mir ja keine andere Wahl, Sie Idiot.«
»Dann tun Sie’s auch.«
»Detective Inspector Delaney, hiermit verhafte ich Sie wegen Mordverdachts. Sie sind nicht zur Aussage verpflichtet, es könnte jedoch Ihrer Verteidigung schaden, wenn Sie etwas, worauf Sie sich später vor Gericht stützen, bei der Vernehmung nicht erwähnen. Alles, was Sie sagen, kann vor Gericht gegen Sie verwendet werden.« Sie wandte sich an Bonner. »Legen Sie ihm Handschellen an und führen Sie ihn ab.«
Mit entschuldigender Miene zuckte Bonner die Achseln und zog seine Handschellen heraus. Delaney drehte sich um und hielt ihm die Handgelenke hin, schaute aber Campbell an. »Ob das meiner Beförderung schadet?«
»Bringen Sie ihn weg, Sergeant.«
Während Bonner Delaney aus dem Raum führte, blickte Campbell kopfschüttelnd auf Alexander Moffetts Leiche hinunter und dann in die verstörten Gesichter der Polizisten, die sich im Raum versammelt hatten.
»Und jetzt gib mir gefälligst mal jemand eine Zigarette.«
Draußen ging Delaney vor Bonner und einem uniformierten Polizisten her zu einem wartenden Polizeiwagen. Als Bonner ihm die hintere Wagentür öffnete, bog Kate in die Auffahrt ein, hielt an und sprang aus dem Auto.
»Was zum Teufel geht hier vor, Jack?«
»Unbezahlte Strafzettel.«
Kate fuhr Bonner an. »Kommen Sie schon, Eddie, was ist hier los?«
Bonner schüttelte den Kopf. »Das geht Sie nichts an, Dr. Walker.«
Delaney betrachtete sie mit unbewegter Miene. »Er hat ganz recht, da drin liegt ein toter Mann. Kümmern Sie sich um den.«
Kate wandte sich wieder an Bonner. »Wo ist Campbell?«
»Sie ist da drin. Nicht gerade bester Laune.«
»Das wird sich auch nicht ändern.«
Sie machte auf dem Absatz kehrt und betrat das Haus. Bonner legte Delaney eine Hand auf den Kopf und veranlasste ihn durch leichten Druck, hinten einzusteigen; dann wandte er sich an den Mann in Uniform. »Ab jetzt schaffe ich’s allein, Jimmy, danke.« Der Polizist nickte und steuerte wieder auf das Haus zu. Bonner ging um das Auto herum, stieg vorne ein und ließ den Motor an. Er verstellte den Rückspiegel so, dass er Delaneys Gesicht sehen konnte.
»Was ist hier los, Jack?«
»Das würde ich gerne von Ihnen hören.«
»So läuft das nicht, das wissen Sie.«
Delaney hob die Hände. »Eigentlich nicht. Bin es nicht gewohnt, in dieser Position zu sitzen.«
»Ich musste Ihnen die Handschellen anlegen.«
»Natürlich mussten Sie.«
»Sie war nicht besonders gut drauf, Cowboy. Da hätte es wenig Sinn gehabt, sie noch zusätzlich zu verärgern.«
Delaney nickte und schaute zum Fenster hinaus. »Meinen Sie, das gute Wetter hält sich?«
»Wir werden noch einen Engländer aus Ihnen machen.«
»Nie im Leben.«
Bonner lachte trocken. »Übrigens sagten Sie, hier würde uns demnächst die Scheiße um die Ohren fliegen; damit hatten Sie recht, und Sie stehen mittendrin, Cowboy.« Kopfschüttelnd stellte er den Rückspiegel wieder richtig ein.
Als Kate Moffetts Arbeitszimmer betrat, schlug ihr das Herz bis zum Hals. Sie bemühte sich, Ruhe zu bewahren. Ihr wurde klar, dass sie jetzt für Delaney konzentriert bleiben musste. Und sonderbarerweise ließ diese Erkenntnis ihr Herz noch ein wenig schneller schlagen.
Campbell nickte ihr zur Begrüßung kurz zu und deutete dann mit einer Handbewegung auf Moffetts Leiche. »Ich muss wissen, ob es Selbstmord war oder ob jemand nachgeholfen hat.«
Kate kniete sich neben Alexander Moffetts Leiche, öffnete ihren Chirurgenkoffer und merkte, wie die vertrauten Handgriffe ihre Nerven beruhigten. Ihr kam es vor, als sei jedes Augenpaar im Raum auf sie gerichtet. Sie betrachtete die Strangmarke am Hals des Toten. Verbrennungen durch den Strick, die ihn, hätte er überlebt, für den Rest seiner Tage gezeichnet hätten. Aber er hatte nicht überlebt. Der Tod des Mannes hing eindeutig mit Jackie Malone zusammen, aber Kate wusste nicht wie. Sie hob den Blick zu Diane Campbell.
»Was ist hier Ihrer Meinung nach genau passiert?«
»Das wissen wir nicht, Dr. Walker. Er wurde von seiner Haushälterin gefunden.«
»Ein Abschiedsbrief?«
»Getippt und noch in seinem Computer.«
»Was hat er geschrieben?«
»Dass er sich selbst nicht mehr ertragen konnte. Nicht mit der Schuld leben konnte.«
Kate schaute wieder auf
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