Hitzetod
ganze Zeug. Jetzt tot.«
»Das ist er ganz bestimmt.«
Delaney betrachtete Moffetts groteske Leiche. »War es Selbstmord?«
Campbell sah ihn eine ganze Weile an. »Kannten Sie ihn persönlich, Jack?«
»Ich glaube nicht, dass ich dafür auf der richtigen Schule war.«
»Antworten Sie gefälligst auf meine Frage.«
Delaneys Augen verengten sich. »Was geht hier vor, Diane?«
»Sie haben Alexander Moffett nie getroffen oder mit ihm zu tun gehabt?«
»Warum sagen Sie mir nicht einfach, worauf Sie hinauswollen? «
Campbell hielt ein Stück Papier hoch. »Sein Abschiedsbrief. «
»Und?«
»Und darin, Detective Inspector Delaney …, darin sagt er uns, warum er Selbstmord begangen hat. Hier steht, Sie hätten ihn erpresst.«
Delaney biss ärgerlich die Zähne zusammen. »Ich bin dem Mann nie begegnet.«
»Nicht nur das; Sie hätten ihm auch noch Kokain verkauft und großzügig über die Partyspiele hinweggesehen, die er mit kleinen Kindern spielte. Die privaten Filme, die er drehte.«
Delaney nickte, jetzt fiel der Groschen. »Aha.«
»Gegen Geld, Delaney. Viel Geld.«
»Und Sie glauben das?«
»Warum sollte er lügen?«
Delaney zuckte die Schultern. »Und warum sollte er sich ausgerechnet jetzt umbringen?«
»Weil er selbst eine kleine Tochter hat, Jack. Die bald neun wird. Sie lebt bei ihrer Mutter, aber er hat Umgangsrecht. Und er fürchtete sich vor dem, was er ihr antun könnte.«
»Das hat er Ihnen gesagt?«
Campbell wedelte mit dem Papier. »Alles hier in dem Brief.«
»Praktisch, dass er nicht mit der Hand geschrieben ist.«
»Da er sich selbst nicht mehr ertragen konnte, hat er gedacht, er könnte etwas wiedergutmachen.«
»Das ist doch alles Schwachsinn, Diane.«
Campbell funkelte ihn an. »Nennen Sie mich nicht so.«
»Wie soll ich denn da reinpassen?«
Delaney sah zu Bonner hinüber, dessen undurchdringlicher Miene jedoch nichts zu entnehmen war. Sein Blick ging zurück zu Campbell. »Und weiter?«
»Alexander Moffett hat nicht nur Sendungen für das Sonntagmorgenprogramm gemacht.«
»Ich höre.«
»Er hat alle möglichen Filme produziert. Pornografie. Wie zum Beispiel Sündige Schwestern mit Ihrer alten Freundin Jackie Malone in der Hauptrolle.«
»Was hat das mit mir zu tun?«
Ohne darauf einzugehen, fuhr Campbell fort: »Die Sache ist die, dass er auch noch andere Arten von Filmen gemacht hat. Filme für einen ganz speziellen Markt. Kinderpornos und ähnlich widerliches Zeug.« Sie hielt eine DVD-Hülle hoch. »Jackie Malone, wie sie stirbt.«
Delaney verstummte, und Campbell warf ihm einen scharfen, kalten Blick zu. Plötzlich wurde die Stille vom Klingeln seines Handys zerrissen. Bevor Campbell protestieren konnte, ging Delaney dran.
»Delaney?« Er konnte Kates besorgte Stimme am anderen Ende der Leitung hören und bemühte sich um einen neutralen Gesichtsausdruck.
»Hier ist Kate. Jemand will Ihnen den Mord an Jackie Malone anhängen.«
»Ist in Bearbeitung. Erzähl niemandem davon, okay? Ich kümmere mich darum.«
Er ließ sein Handy zuschnappen.
»Wer war das, Jack?«
»Das war meine Schwägerin, wenn Sie es unbedingt wissen wollen. Ein paar von Ihren Leuten haben sie vernommen.«
»Routine. Sie wissen, wie das läuft.«
»Wenn irgendjemand meine Tochter beunruhigt, bekommt er es mit mir zu tun.«
»Kommen wir zu den Kinderpornos zurück, Jack, ja?«
»Das hat nichts mit mir zu tun.«
»Wir haben Exemplare davon in Ihrer Wohnung gefunden.«
»Sie waren in meiner Wohnung?«
Campbells Blick war der reinste Granit. »Ja, wir waren in Ihrer Wohnung.«
»Dazu hatten Sie kein Recht.«
»O doch. Wir hatten einen Durchsuchungsbefehl, und wir haben das Kokain gefunden.«
Ungehalten schüttelte Delaney den Kopf. »Herrgott noch mal, Diane, das war doch bloß ein Fliegenschiss.«
»Ich habe gesagt, Sie sollen mich nicht so nennen. Und ein knappes Kilo ist wohl etwas mehr als ein Fliegenschiss. Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen mit mir reden, stimmt’s? Über Jackie Malone, über Ihre Beziehung zu ihr.« Sie wedelte mit dem Abschiedsbrief vor seiner Nase herum und zeigte auf Moffett. »Und jetzt behauptet dieser perverse tote Wichser, Sie hätten sie umgebracht.«
Delaney stieß einen resignierten Seufzer aus. Er sah genau, worauf das Ganze hinauslief, wusste aber noch keinen Ausweg. »Das ist ein abgekartetes Spiel, Diane. Ich habe das Kokain nicht genommen, jemand hat es mir untergeschoben. Mit diesen Filmen habe ich ebenso wenig zu tun wie mit Moffett. Bis
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