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Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Titel: Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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wieder am Gürtel seiner Hose befestigte.
    Verhoeven und seine Kollegin folgten dem Kollegen vom K 12 einen langen Flur entlang zu einer Tür auf der linken Seite.
    »Es handelt sich, wie schon erwähnt, um das einzige Fenster, das auf dieser Etage nicht  durch die Alarmanlage gesichert war«, erklärte Wieczorek im Gehen. »Die einzige Lücke im Sicherheitssystem dieses Hauses, das, wie Sie bereits gehört haben, mehr oder weniger den neuesten Standards entspricht. Woher unser Mann von dieser Achillesferse wusste, kann ich
Ihnen nicht sagen«, kam er einer Frage von Winnie Heller zuvor. »Wir fragen uns selbst immer wieder, wie er es anstellt, so gut informiert zu sein.«
    Das Fenster, von dem er gesprochen hatte, gehörte zum Vorraum einer großzügig ausgestatteten Gästetoilette und war nur rund sechzig Zentimeter breit.
    »Wenn nicht gerade ein Fenster oder sogar die Terrassentür offen steht, benutzt unser Mann üblicherweise einen Glasschneider. So wie in diesem Fall.« Wieczorek zeigte auf die Scheibe, die ein Loch von der Größe einer Untertasse aufwies.
    Auch in diesem Teil des Hauses waren Spurentechniker am Werk.
    »Hi«, sagte Winnie Heller, als sie Matthias Juhl entdeckte, Lübkes Stellvertreter.
    »Hey, Winnie, wie geht’s Ihnen?«, grüßte dieser zurück, indem er sich mit einem behandschuhten Handrücken über die schweißnasse Stirn wischte.
    »Gut, danke. Und selbst?«
    »Ich kann nicht klagen«, entgegnete Juhl fröhlich. »Aber mal ehrlich: Hätte dieser verdammte Kerl nicht noch ’n paar Tage warten können, bevor er jemanden kaltmacht? Dann wäre das hier«, er machte eine weitschweifige Geste, »Lübkes Job …«
    »Hm«, machte Winnie Heller, heilfroh, dass es nicht Lübkes Job war.
    Der Leiter der Spurensicherung war nach seinem schweren Herzinfarkt im vergangenen Frühjahr zunächst mehr oder weniger nahtlos wieder ins Tagesgeschäft zurückgekehrt. Doch sein Arzt hatte Rabatz gemacht und Lübke einen längeren Kuraufenthalt an der See verordnet, den dieser schließlich zähneknirschend und erst nach massivem Druck seitens seiner Vorgesetzten und Freunde vor rund sechs Wochen angetreten hatte. Seither hatten Lübke und sie alle paar Tage telefoniert, und Winnie Heller hatte trotz der massiven Beschwerden
über die angeblich unzureichende  – da nahezu fettfreie  – Verpflegung und die »absolut unnützen« Anwendungen, mit denen der oberste Spurensicherer sie bei diesen Gelegenheiten überschüttete, den Eindruck, dass Lübke sich erholte. Und dass er allmählich ruhiger wurde.
    Ruhiger und kräftiger.
    »Wann kommt Lübke denn eigentlich genau zurück?«, fragte Verhoeven seine Partnerin in diesem Augenblick folgerichtig. »Ich habe da verschiedene Versionen gehört …«
    »Übermorgen«, antwortete Winnie mit sorgsam gedämpfter Stimme. »Offiziell ist er allerdings erst ab nächster Woche wieder da.« Sie sah sich seufzend um. »Wenn das angesichts der Sachlage überhaupt so durchzuziehen ist.«
    Ihr Vorgesetzter nickte nur.
    Wenn es um deine Frau ginge, würdest du im Dreieck springen bei der Aussicht, dass sie in dieser Gluthitze irgendwas anderes tut, als bequem zu Hause im Liegestuhl zu sitzen, dachte Winnie Heller wütend. Aber Lübke kann sich ruhig verausgaben!
    Verhoeven war derweil an das geknackte Fenster getreten und starrte mit zusammengekniffenen Augen in die Dunkelheit hinaus. »Was ist mit dem Garten?«, wandte er sich wieder an Juhl.
    »Das Haus besteht, grob ausgedrückt, aus zwei gegeneinander versetzten Quadern«, erläuterte dieser, »und das hier ist gewissermaßen die Schmalseite des Quaders, der die Rückfront des Gebäudes bildet. Allerdings wird diese Seite zur Straße hin durch den zweiten Quader verdeckt, sodass das Risiko beim Einsteigen vergleichsweise gering war.« Er trat zu Verhoeven ans Fenster. »Der Rasen dort unter uns wird zwar regelmäßig gemäht, aber im Gegensatz zu den Grasflächen, die unmittelbar hinter dem Haus liegen, nicht gesprengt. Und leider hat es jetzt schon seit Wochen nicht geregnet.«
    »Das bedeutet, dass unsere Chancen auf Fußabdrücke oder
sonstige Spuren ziemlich schlecht stehen«, murmelte Verhoeven, während er sich weit aus dem Fenster beugte, wobei er penibel darauf achtete, nichts zu berühren.
    »Ich fürchte, ja«, sagte Juhl. »Aber wir werden uns jeden Busch ganz genau ansehen. Verlassen Sie sich drauf.«
    Verhoeven nickte ihm zu und wandte sich dann wieder an Wieczorek. »Wie ist unser Mann eigentlich

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