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HMJ06 - Das Ritual

HMJ06 - Das Ritual

Titel: HMJ06 - Das Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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wichtig?«
    »Das könnte es sein. Es bedeutet, dass sie einem bestimmten Verhaltensmuster gefolgt ist. Das wiederum sagt mir, dass es kein zufälliges Kidnapping war. Jemand hat sie beobachtet. Sie wurde regelrecht ausgesucht.«
    Gia fröstelte. Ein unschuldiges Kind, das jeden Donnerstag den gleichen Weg nimmt, um sich einen Imbiss zu kaufen, und nicht merkt, dass es beobachtet wird. Wie oft hatte ihr Entführer sie auf ihrem Weg verfolgt, ehe er sich entschloss zuzuschlagen?
    Sie massierte ihre Arme, auf denen sich plötzlich eine Gänsehaut gebildet hatte. »Das ist gespenstisch.«
    »Weil du es mit Monstren zu tun hast. Genauso wie …« Seine Stimme versiegte, während er die Stirn runzelte.
    »Was?«
    »Genauso wie Bellitto und sein Kumpan. Ich meine den Jungen, den sie neulich gekidnappt haben …«
    »Duc.«
    »Richtig. Auch er hatte ein bestimmtes Verhaltensmuster, zumindest laut seiner Mutter. Er ist jeden Abend um die gleiche Zeit ein Eis kaufen gegangen. Der Junge befand sich bereits im Laden, als Bellitto und Minkin eintrafen und draußen parkten. Sie wussten, dass er herauskommen würde. Sie haben auf ihn gewartet.«
    »Genauso wie jemand bei den Ställen auf Tara und den Brezel-Karren gewartet hat. Auch ein Verhaltensmuster?«
    Jack starrte sie an. »Du meinst, es ist ein Verhaltensmuster der Entführer, dass sie nach Opfern mit einem eigenen Verhaltensmuster Ausschau halten?«
    »Meinst du nicht, dass dieser Bellitto auch bei Tara seine Finger im Spiel gehabt haben könnte?«
    »Das wäre ein geradezu fantastischer Zufall, wenn es so wäre.«
    »Aber …«
    »Ja, ich weiß.« Jack biss die Zähne zusammen. »Keine Zufälle mehr.«
    »Ich begreife noch immer nicht, wie so etwas möglich sein kann.«
    »Ich auch nicht. Seien wir doch ehrlich: Nur weil eine verrückte alte Frau es gesagt hast, muss es doch noch lange nicht zutreffen.« Er konnte noch immer die Stimme der Frau mit ihrem russischen Akzent hören, während er sich über Kates Grab beugte: Es ist kein Zufall. Es gibt keine Zufälle mehr für Sie. Er schüttelte den Kopf, um die Erinnerung zu verscheuchen. »Was hast du sonst noch erfahren?«
    Gia schnippte mit den Fingern. »Oh, ich erfuhr zum Beispiel, dass der Song aus den sechziger Jahren tatsächlich aus den achtziger Jahren stammte. Tiffany …«
    »Richtig! Tiffany hat I think we’re alone now gecovert! Wie konnte ich das nur vergessen? Vor allem nachdem sie im Playboy war.«
    »War sie das? Wann?«
    »Keine Ahnung. Ich hab es irgendwann mal im Radio gehört.«
    »Nun ja, wie ihr Vater meint, hat Tara dieses Lied ständig gesungen. Aber weißt du, was ich erst recht unheimlich fand? Sie war ein Fan von Roger Rabbit.«
    Jack wurde zwar nicht schneeweiß, aber seine Sonnenbräune verblasste schlagartig um drei Stufen.
    »Himmelherrgott!«
    »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    Er erzählte ihr von der verschlossenen kleinen Vitrine in Eli Bellittos Laden, dass sie gefüllt war mit Kinderspielzeug und er sich um keinen Preis davon trennen wollte. Und dass zu den Gegenständen auch der Roger-Rabbit-Schlüsselanhänger gehört hatte.
    Gia fror plötzlich. »Hast du ihn bei dir?«
    »Nein. Er liegt bei mir zu Hause. Aber lass uns keine voreiligen Schlussfolgerungen ziehen. Wahrscheinlich wurden in den achtziger Jahren ein oder zwei Millionen Roger-Rabbit-Schlüsselanhänger verkauft.«
    »Du könntest ihn zur Polizei bringen und …«
    Er blinzelte. »Zu wem?«
    »Tut mir Leid.« Was dachte sie da? Es ging um Jack. Und Jack und die Polizei waren wie Feuer und Wasser.
    Er sagte: »Ich wünschte, ich hätte eine Möglichkeit, Tara und den Schlüsselanhänger miteinander in Verbindung zu bringen … Dann wüsste ich Bescheid. Im Augenblick kann ich Bellitto allenfalls verdächtigen.«
    »Warum nimmst du ihn nicht mit ins Haus? Mal sehen, was die Kleine tut.«
    Jack sah sie verblüfft an. »Eine tolle Idee! Warum ist sie mir nicht eingefallen?«
    »Weil du Handyman Jack bist. Nur Handywoman Jane konnte auf so was kommen.«
    »Treffer«, sagte er lächelnd und prostete ihr mit seinem Bier zu. »Meinst du, sie reagiert?«
    »Es gibt nur einen Weg, das festzustellen. Wann fahren wir mit dem Anhänger hin?«
    »›Wir‹?« Er erhob sich und schüttelte dabei den Kopf. ›»Wir‹ kehren nicht in dieses Haus zurück. O nein. Die eine Hälfte ›wir‹ bleibt hier, während die andere Hälfte sich allein auf den Weg macht und mit einem Bericht über das, was geschieht, zurückkommt.«
    Das hatte Gia

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