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HMJ06 - Das Ritual

HMJ06 - Das Ritual

Titel: HMJ06 - Das Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Schalter überprüfen.«
    »Scheiße! Noch nie in meinem ganzen Leben bin ich der art in Verlegenheit gebracht worden!«
    »Du hast die Situation hervorragend gemeistert.«
    »Ja, das habe ich, nicht wahr? Und diese vier Tussis haben es geschluckt. Ist so was zu glauben? Manchmal schäme ich mich für die Dämlichkeit der Leute, mit denen wir zu tun haben. Ich meine, wie blöde kann jemand sein?«
    Jack wünschte sich, er hätte die Möglichkeit, diese Unterhaltung mittels Lautsprechern in den Warteraum zu übertragen. Er ärgerte sich, nicht daran gedacht zu haben. Er hatte in der vorangegangenen Nacht Madame Pomerols drastische Ausdrucksweise hören können und hätte dies als günstige Gelegenheit erkennen sollen, ihre Kunden darüber in Kenntnis zu setzen, wie sie wirklich über sie dachte.
    Die Fosters verfielen in Schweigen, während Jack überlegte, was er mit Madame Pomerols Kundinnen tun sollte. Er beschloss, vorerst nur zuzuhören. Vielleicht fand er so eine Möglichkeit, den Tag doch noch als Erfolg verbuchen zu können. Er näherte sich beiläufig der Rothaarigen, deren Name, soweit er sich erinnern konnte, Rose lautete.
    »Nun«, fragte er leise, wobei er an die versteckten Mikrofone dachte, »was halten Sie von dieser Sache?«
    »Ich finde es ganz toll«, antwortete sie. »Und ungeheuer mutig!«
    »Ich fühle mich zutiefst geehrt«, sagte die üppige Blondine. »Dass sie ausgerechnet uns – uns! – für diese Demonstration ausersehen hat! Ich kann es kaum erwarten, in meinen esoterischen Chat-Room zu gehen und allen zu erzählen, wie wunderbar sie ist!«
    Der Wille zu glauben, dachte Jack und kämpfte gegen einen plötzlich aufkeimenden Zorn. Man sollte niemals den Willen zu glauben unterschätzen.
    Und genau das hatte er soeben getan.
    Er erinnerte sich an ein Experiment, das James Randi einmal mit Hellsehern und ihren Opfern durchgeführt hatte. Er hatte zwei Gläubige mit einem Hellseher zusammengebracht. Und nach der Sitzung waren sie höchst beeindruckt, wie der Hellseher ihnen hatte mitten ins Bewusstsein blicken können. Als Randi ihnen die Videoaufnahme von dieser Sitzung zeigte und sie darauf hinwies, dass der Hellseher für jede richtige Antwort im Durchschnitt vierzehn oder fünfzehn falsche gegeben hatte, waren die Gläubigen kein bisschen irritiert gewesen. Selbst angesichts des Beweises einer so gut wie völlig fehlgeschlagenen Sitzung waren sie weiterhin voller Bewunderung für die Hand voll richtiger Tipps und ließen die falschen völlig außer Acht.
    Der Wille zu glauben …
    Jack sah zwei Möglichkeiten. Er konnte den Frauen seine Fernbedienung zeigen und ihnen offenbaren, dass er die Beleuchtung manipuliert hatte, um Madame Pomerol als Schwindlerin zu entlarven. Aber er hatte gewichtige Zweifel, dass er sie so würde umstimmen können.
    Der Wille zu glauben …
    Die andere Möglichkeit war, ganz cool zu bleiben und sich die Fosters ein zweites Mal vorzunehmen.
    Er entschied sich für letztere Möglichkeit.
    »Scheiße!«, hörte Jack Foster schimpfen. »Sieh mal, was ich im Verteilerkasten für die Beleuchtung gefunden habe!«
    »Was ist das?«
    »Ein fernbedienbarer Ein-Aus-Schalter!«
    »Verdammt noch mal! Machst du Witze?«
    »Glaub mir, ich kenne diese Schalter.«
    »Meinst du, das war dieser Neue?«
    »Schon möglich, aber wie sollte er reingekommen sein, um den Schalter einzubauen? Und vergiss nicht, er hat mit Gold bezahlt.«
    »Dann waren es diese Nigger! Verdammt!« Danach begann sie, jedes kürzere oder längere Schimpfwort aufzuzählen, das die Menschheit kannte.
    »Glaubst du?«, fragte Foster, als sie verstummte, um Luft zu holen.
    »Verdammt, ja! Sie waren es, die uns letzte Nacht gefesselt haben, und …«
    »Das war ein Weißer.«
    »Hast du ihn gesehen?«
    »Nein, aber …«
    »Woher willst du es dann verdammt noch mal wissen?«
    »Es war die Stimme eines Weißen.«
    »Ich sage dir, sie waren es! Sie müssen uns die Schlüssel abgenommen haben und hergekommen sein und alles in Unordnung gebracht haben. Wer weiß, was sie sonst noch getan haben! Aber dafür werden sie bezahlen! Und wie sie dafür bezahlen werden!«
    Das entwickelte sich nicht so, wie Jack es sich wünschte. Mit seinem Herkommen hatte er die Absicht verfolgt, das Pärchen von den Kentons abzulenken, nicht sie erst recht auf sie zu hetzen.
    »Na schön«, lenkte Foster ein. »Sagen wir, sie waren es. Nach dem, was geschehen ist, willst du es wirklich wagen, nach Astoria zurückzukehren? Unser Auto

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