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Hochzeit auf griechisch

Hochzeit auf griechisch

Titel: Hochzeit auf griechisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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begrüßte er sie und lächelte.
    „Danke.“ Kurz musterte sie ihn, gab sich aber keine Mühe, das Kompliment zu erwidern. Stattdessen richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Jungen, dessen Hand sie immer noch in ihrer hielt. „Nicholas hat mein Kleid ausgesucht, nicht wahr, mein Liebling?“
    Unwillkürlich versteifte er sich, als er einen Blick auf ihre hübschen Brüste erhaschte, während sie sich zu dem Kind hinunterbeugte. Dass er einen Ausdruck bedingungsloser Liebe in ihren Augen erkannte, der Nicholas galt, besserte Leons ohnehin schon erregten Zustand nicht gerade.
    Keine Frau, nicht einmal seine eigene Mutter, hatte ihn jemals auf diese Weise angesehen. Nicht dass ich das will, dachte er zynisch. Er hatte alles, was er wollte, oder würdees heute Nacht bekommen. Entschlossen griff Leon nach der Hand seiner Braut und hielt sie fest in seiner. „Der Priester wartet.“
    Konzentriert lauschte Helen den Worten des kleinen bärtigen Mannes. Hin und wieder warf er einige Brocken Englisch ein, und sie antwortete an den richtigen Stellen. Leon sah sie erst an, wenn es sich nicht mehr vermeiden ließ. Als er am Fuß der Treppe ihre Hand genommen hatte, war ihr Puls in die Höhe geschnellt. Beinah wäre Helen in Panik geraten. Doch ein Blick auf die harte Miene ihres Bräutigams hatte ausgereicht, um ihre Nerven wieder zu beruhigen.
    Leon Aristides sah in etwa so glücklich aus wie ein Verurteilter auf dem Weg zum Schafott. Sie schlossen eine Ehe aus reinen Vernunftgründen, alles war geregelt. Deshalb musste Helen sich keine Sorgen machen.
    Endlich steckten sie sich gegenseitig einen goldenen Ring auf den Finger, Helen seufzte innerlich auf. Doch dann wies der Priester Leon an, seine Braut zu küssen.
    Sanft umfasste Leon ihr Kinn und neigte den Kopf. Ihre Blicke trafen sich. Einen Moment flackerte etwas in seinen dunklen Augen auf, sodass sich ihre feinen Nackenhärchen aufrichteten. Helen musste ihre volle Selbstbeherrschung aufbieten, um nicht zurückzuzucken, als er seinen Kopf senkte und ihre Lippen flüchtig mit den seinen streifte.
    „Das war doch gar nicht so schlimm“, flüsterte er und drehte sich mit ihr den wartenden Gästen zu.
    Erst einige Stunden später stimmte Helen ihm zu. Jedes Mal, wenn er den Arm um sie legte, spürte sie den Drang, sich ihm zu entziehen. Indem sie sich immer wieder sagte, dass sie es für Nicholas tat, bekämpfte Helen dieses Bedürfnis erfolgreich. Keiner der Gäste schien zu bemerken, dass sie hin und wieder die Zähne zusammenbeißen musste oder vor Nervosität erschauerte. Dabei geschah es immer, wenn Leon für jeden sichtbar liebevoll ihre Handoder Wange berührte. Nach zwei Gläsern Champagner und einem geruhsamen Dinner glaubte Helen allerdings, das Schlimmste überstanden zu haben.
    Alex Stakis hielt eine Rede, und auch Leon sagte einige Worte. Nach einem eher förmlichen Dinner verlagerte sich die Party in den riesigen Salon, wo die Stimmung gelöster wurde.
    Neben vielen anderen Gästen lernte Helen einen Anwalt kennen, mit dem Leon seit Langem befreundet war. Chris Stefano stellte ihr seine Frau Mary vor. Sie kam ebenfalls aus England und hatte vor ihrer Ehe als Anwältin gearbeitet. Helen mochte sie auf Anhieb. Mary war stolze Mutter des achtjährigen Mark und von Zwillingen in Nicholas’ Alter. Da die Kinder zweisprachig aufwuchsen, freundeten sie sich schnell mit Nicholas an.
    In einem ungestörten Augenblick erlaubte sich Helen, erleichtert zu seufzen. Nachdenklich blickte sie sich um. Um sie herum standen weltgewandte, elegant gekleidete Menschen in Grüppchen zusammen und unterhielten sich angeregt. Sie gehörte nicht hierher.
    „Sie sehen ein bisschen verloren aus.“ Mary Stefano trat zu ihr. „Machen Sie sich keine Sorgen, Sie gewöhnen sich daran“, meinte sie mit einem Blick auf die Gruppe Männer, die eifrig über etwas diskutierten. „In den neun Jahren meiner Ehe habe ich noch keine Party, Hochzeit oder Tauffeier erlebt, die anders endete. Irgendwann reden die Männer immer über ihre Geschäfte – vor allem Leon und Chris.“ Sie lächelte.
    „Das sehe ich“, antwortete Helen und erwiderte das Lächeln.
    „Sehen Sie es positiv … zumindest werden Sie Leon während der Flitterwochen ganz für sich allein haben.“
    „Wir machen keine Flitterwochen“, stellte Helen schnell klar. „Leon ist viel zu beschäftigt, und ich muss mich um Nicholas kümmern.“
    „Klingt nicht nach einer fantastischen Hochzeitsnacht, wenn Ihr Sohn sie beide

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