Hochzeit auf griechisch
ganz begriffen hatte, umfasste er ihre Taille und hob Helen hoch.
Um das Gleichgewicht zu halten, streckte sie eine Hand aus und hielt sich an seiner Schulter fest. Mit der anderen umklammerte Helen das Handtuch. Ihr schockierter Blick traf auf seine funkelnden nachtschwarzen Augen. Sofort stiegen die widersprüchlichsten Gefühle in ihr auf.
„Was in aller Welt tust du da?“ Mit vor Verlegenheit gerötetem Gesicht versuchte Helen, sich seinem Griff zu entwinden. „Lass mich runter.“
„Natürlich.“ Er machte einige Schritte, ließ sie aber nicht los.
Wie hypnotisiert sah sie ihn an. Er würde doch nicht … er konnte sie doch nicht …
Ihre Lippen erzitterten schon in der Erwartung eines Kusses, als sein Mund sehr sanft die zarte Haut an ihrem Hals streifte.
Die warme Feuchtigkeit seiner Zunge sandte tausendkleine Schauer durch ihren Körper. Vorsichtig presste er die Lippen auf die Stelle, unter der eine Ader heftig pulsierte. Kurz darauf küsste er einen verführerischen Pfad von ihrem Hals bis zu ihrem Mundwinkel.
„Nein“, stieß Helen hervor. Sie versuchte, ihm zu widerstehen. Trotzdem breitete sich eine seltsame Wärme in ihrem Inneren aus. Die Reaktion ihres Körpers verriet ihr Gewissen, sodass es unter einer Flut unbekannter Gefühle verstummte.
„Nein“, murmelte sie noch einmal, aber es war kaum mehr als ein Stöhnen. Wie von selbst öffneten sich ihre Lippen unter seinem sanften Drängen. Machtlos ließ sie zu, dass seine Zunge in ihren Mund glitt. Er küsste sie mit einer sinnlichen Leidenschaft, die die Wärme in ihrem Körper zu einem heiß flammenden Verlangen machte. Nie hatte Helen gespürt, dass ein Kuss so erotisch sein könnte … dass etwas so Lustvolles überhaupt existierte.
„Soll ich dich immer noch runterlassen?“ Seine tiefe samtige Stimme drang in ihr Ohr und erfüllte schier ihr ganzes Sein.
Verträumt blickte Helen in die schimmernde Schwärze seiner Augen. Es wäre so leicht, der Versuchung nachzugeben, zu kapitulieren und sich dem Genuss hinzugeben, den er ihr anbot. Mit einer Hand streichelte er über ihren Hals und die nackten Schultern. Immer noch hielt er sie fest gegen seinen Oberkörper gedrückt, was ein intensives Prickeln durch ihre Brüste sandte. Als Leon sie wieder küsste, war es ein Kuss voller atemloser Leidenschaft. Sie erschauerte und klammerte sich fester an ihn. Die Flammen der Sehnsucht loderten heller auf. Während er endlich den Kopf hob, fühlte sie sich wie ein willenloses Opfer der eigenen Empfindungen, die wie ein Gewittersturm in ihrem Inneren tobten.
„Nun, Helen, soll ich dich absetzen?“
Das Nein lag ihr auf der Zunge. Er ließ Helen ein Stückan seinem Körper hinuntergleiten und zeigte ihr, wie erregt er selbst war. Erst in diesem Moment erkannte sie mit aller Klarheit, wozu er sie einlud.
„Ja. Du … du …“ Urplötzlich wusste sie nicht mehr, was sie sagen sollte. Jegliche Worte hatten ihr Denken verlassen. In einer hilflosen Geste hob Helen die Hände und presste sie gegen seine Brust.
Etwas Gefährliches flackerte in seinen Augen auf, gleich darauf hatte er sich wieder unter Kontrolle. „In Ordnung“, erwiderte er spöttisch und stellte sie auf die Füße.
6. KAPITEL
Hastig stolperte Helen ein paar Schritte zurück, während sie zu begreifen versuchte, was Leon gerade getan hatte und warum. Sie drückte das Badetuch fest an sich.
„Was zum Teufel sollte das?“ Ihre veilchenblauen Augen blitzten vor Wut. „Wir haben aus Vernunftgründen eine Ehe geschlossen. Das solltest du nicht vergessen.“
„Eine Vernunftehe, ja, aber nichtsdestotrotz eine Ehe. Und, wie du sehr wohl weißt, ist es üblich, sie zu vollziehen.“ Sein zynischer Blick hielt den ihren gefangen. „Also hör auf, deine Spielchen zu spielen.“
„Ich?“, rief sie erzürnt. „Bist du verrückt geworden?“
Geringschätzig schüttelte er den Kopf. „Wem willst du etwas vormachen? Ich bin kein Dummkopf, Helen. Dein leises Stöhnen, deine vor Verlangen gerötete Haut, das sind die besten Beweise“, erklärte er und strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. „Du willst mich ebenso sehr wie ich dich. In manchen Fällen sind Spielchen vielleicht angebracht, um das Liebesleben wieder in Schwung zu bringen. Ich kann dir versichern, dass das bei mir nicht notwendig ist.“
Sie rührte sich nicht von der Stelle. Ihre Augen waren vor Verwirrung weit aufgerissen. Helen konnte nicht fassen, was sie hörte. Sanft legte er die Hände auf ihre
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