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Hochzeit im Herbst

Hochzeit im Herbst

Titel: Hochzeit im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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… Mann.
    Rebecca fühlte sich ihm hilflos ausgeliefert. Sie war machtlos dagegen, ebenso machtlos wie gegen das Zittern oder die Hitzewellen oder dieses plötzlich und vollkommen unerwartet in ihr aufsteigende Verlangen. Am liebsten wäre sie mit ihm verschmolzen, und sie wünschte sich plötzlich zu ihrem Entsetzen, der Kuss würde nie mehr aufhören.
    Seine erste Reaktion war Triumph. Sie war ihm gegenüber gleichgültig?
    Einen Teufel war sie! Sie erschauerte. Sie stöhnte leise. Sie sank in seine Arme. Die Frau, die er heute Morgen geküsst hatte, war kühl gewesen.
    Diese hier war …
    Wunderbar warm. Am liebsten hätte er diesen Mund bis in alle Ewigkeit geküsst, er war so weich, so seidig. Seine Lippen glitten tiefer, während er erregt ihrem Stöhnen lauschte.
    Ihr stockte der Atem, als er die Hände unter ihren Pulli schob und ihre kleinen festen Brüste zu streicheln begann.
    Er ließ überraschend von ihr ab, wich einen Schritt zurück und betrachtete ihr Gesicht. Ihre Wangen waren gerötet, die Augen noch immer geschlossen, und ihr Atem kam stoßweise.
    So würde sie auf dem Fußboden auch aussehen, dachte er und sah sich im Geiste über ihr liegen. Dann öffnete sie die Augen, und er begegnete ihrem fast ängstlichen Blick.
    „Nun”, sagte er in einem leichten, spöttischen Tonfall, der eher verteidigend klang als triumphierend, „ich würde sagen, diesmal haben wir ein etwas anderes Ergebnis.” Sie brachte kein Wort heraus. Es gelang ihr lediglich, den Kopf zu schütteln. „Keine Theorie diesmal, Doc?” Er wusste nicht, warum er plötzlich wütend war, aber er fühlte, wie unaufhaltsam Zorn in ihm hochstieg, während sie vollkommen hilflos vor ihm stand. „Vielleicht sollten wir es noch mal versuchen.”
    „Nein.” Endlich war es heraus. Plötzlich war es ihr vorgekommen, als hinge ihr Leben von dieser einzigen Silbe ab. „Nein”, wiederholte sie. „Ich denke, du hast bewiesen, was du beweisen wolltest.”
    Er wusste zwar nicht, was er hatte beweisen wollen, er wusste nur, dass es noch längst nicht genug war. Er begehrte sie mit einer Heftigkeit, die schmerzte.
    „Du … Lass mich vorbei”, stieß sie hervor.
    „Erst wenn ich fertig bin. Ich warte noch immer auf deine Hypothese – oder ist es jetzt eine Schlussfolgerung? Ich bin neugierig, Rebecca. Wie wirst du das nächste Mal reagieren, wenn ich dich küsse? Und wie erst, wenn ich mit dir ins Bett gehe?”
    Sie wusste es nicht. Glücklicherweise blieb ihr eine Antwort erspart, weil in diesem Moment Rafe in die Küche kam.
    Als Rafe klar wurde, in welche Situation er da hineingestolpert war, blieb er abrupt stehen und warf seinem Bruder einen finsteren Blick zu. „Um Himmels willen, Shane.”
    „Verschwinde.”
    „Verdammt noch mal, das ist schließlich mein Haus hier.”
    „Dann gehen wir eben.” Shane ergriff Rebecca am Arm und zog sie zwei Schritte mit sich, bevor die Panik ihr genügend Kraft gab, sich von ihm loszureißen.
    „Nein.” Das war alles, was sie sagte, als sie sich umdrehte und aus der Küche ging.
    „Was, zum Teufel, ist denn in dich gefahren?”, fragte Rafe empört. „Sie war weiß wie ein Bettlaken. Seit wann findest du Spaß daran, Frauen Angst einzujagen?”
    „Ich habe ihr keine Angst eingejagt.” Aber gleich darauf wurde ihm klar, dass er es doch getan hatte. Und dass er es gewusst hatte, doch es war ihm einen Augenblick lang egal gewesen. Mehr noch, der Gedanke, dass er sie ängstigen konnte, hatte ihn erregt. Das war neu für ihn. Und beschämend. „Ich wollte es nicht. Die Dinge sind mir entglitten.” Frustriert fuhr er sich durchs Haar.
    „Von Dingen, die du nicht im Griff hast, solltest du vielleicht lieber die Finger lassen.”
    „Das scheint mir auch so.”
    Rafe, der Widerspruch erwartet hatte, zog erstaunt die Augenbrauen zusammen. Dann fiel ihm auf, dass Shane ebenso weiß war wie Rebecca.
    „Bist du okay?”
    „Ich weiß nicht.” Verblüfft schüttelte Shane den Kopf. „Sie ist die verführerischste Frau, die mir je über den Weg gelaufen ist.”

5. KAPITEL
    D a sie bei ihrer Arbeit sehr methodisch vorging, dauerte es Stunden, bis Rebecca ihre Ausrüstung aufgebaut hatte. Sie hatte sich Sensoren, Kameras, ein Aufnahmegerät und ihren Computer nachschicken lassen. Cassie war so freundlich gewesen, ihr für ein paar Tage eine Suite zur Verfügung zu stellen, und sie war ihr dankbar dafür.
    Das Zimmer, in dem sie ihr Quartier aufgeschlagen hatte, war einst das Schlafzimmer von

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