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Hochzeit im Herrenhaus

Hochzeit im Herrenhaus

Titel: Hochzeit im Herrenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley
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zusammen, als Lord Greythorpes sanfte Stimme erklang. Angesichts seiner verwirrten Miene wäre Annis beinahe in schallendes Gelächter ausgebrochen.
    Aber ihre Genugtuung war unglücklicherweise nur von geringer Dauer. Fanhope fuhr zu Seiner Lordschaft herum, sein Umhang blähte sich und streifte die Flanken des Jagdpferds. Und das gefiel Assaye ganz und gar nicht. Wütend rächte er sich, indem er zur Seite sprang und den Gentleman gegen das Regal schleuderte. Nicht nur die Kerze fiel zu Boden, auch ein paar Tonkrüge und Flaschen, die ihren Inhalt auf das Stroh ergossen. Und mitten darin lag die bewusstlose Hündin.
    Was immer die Gefäße enthalten mochten – es konnte völlig harmlos sein. Aber von der Kerzenflamme erfasst, erwies es sich als gefährliches Gebräu. Fluchend richtete Fanhope sich auf, und im nächsten Moment schnellte eine Flamme empor, entzündete nicht nur das Heu rings um Rosie, sondern auch noch andere Ballen in der Ecke des Stalls. Sekunden später erreichte das Feuer die Stützbalken des Heubodens.
    Einer Panik nahe, stürzte sich Annis auf den Spaniel, um ihn zu retten. Unterdessen versuchte der Viscount das verängstigte Jagdpferd zu beruhigen, das sich wiehernd aufbäumte. Unbeachtet schwang Fanhope das Holzscheit hoch, mit dem er Rosie niedergeschlagen hatte. Ehe Annis erkannte, was er plante, und einen warnenden Schrei ausstoßen konnte, schmetterte er die Waffe auf die breiten Schultern Seiner Lordschaft.
    Warum sich Deverel so schnell von der brutalen Attacke erholte, warum er nicht das Gleichgewicht verlor und unter Assayes wirbelnde Hufe geriet, würde Annis niemals verstehen. Rosie in den Armen, vermochte sie ihm nicht zu helfen. Aber als sie zum Tor rannte, beobachtete sie erleichtert, wie der Viscount einen weiteren Angriff seines Gegners abwehrte.
    Atemlos lief sie aus dem Stall. In sicherer Entfernung legte sie Rosie behutsam auf den Boden, dann verschwendete sie keine Zeit und eilte zu der Glocke, die neben dem Stalltor hing. Mit aller Kraft zog sie am Strang und läutete, um die Dienstboten zu alarmieren. Erst als mehrere Lichter im Herrenhaus aufflammten und Wilks verschlafene Stimme erklang, kehrte sie in den Stall zurück. Nun musste sie dem Viscount beistehen.
    Ein kurzer Blick genügte ihr, um festzustellen, dass sie nichts tun konnte, um dem Feuer Einhalt zu gebieten. Glücklicherweise hatte Seine Lordschaft den ungebetenen Gast inzwischen unter Kontrolle.
    Mit eiserner Faust packte er den Eindringling am Kragen, redete auf ihn ein und versuchte ihn zur Vernunft zu bringen. Er würde ihn nicht zu seinem Vater bringen, versicherte er, und Charles solle einfach nur verschwinden, allerdings zu Fuß.
    Bedauerlicherweise stießen diese Worte auf taube Ohren. Entweder wollte sich der verwöhnte Gentleman keinen Fußmarsch zumuten, oder sein Gehirn war von dem Brandy benebelt, den er am früheren Abend getrunken hatte. Jedenfalls schien er die unmittelbare Gefahr, in der er schwebte, nicht zu erkennen. Wie ein ungebärdiges Kind wehrte er sich gegen den harten Griff und zerrte schreiend an den Händen des Viscounts. Schließlich verlor Deverel die Geduld.
    In diesem Moment wollte Annis die verschreckten Pferde aus dem Stall führen.
    Sie löste gerade Assayes Zügel von dem Pfosten, an dem Seine Lordschaft ihn festgebunden hatte, als ihr Verlobter seinen Arm zurückschwang, um seinen wütenden Widersacher außer Gefecht zu setzen. Sein Ellbogen traf Annis’ Schläfe, und nur Wilks’ rechtzeitige Ankunft bewahrte sie davor, halb benommen zusammenzubrechen.
    Was ihr zugestoßen war, bemerkte Deverel nur vage. Ein kraftvoller Schlag traf Fanhopes fleischiges Kinn und sandte den taumelnden jüngeren Mann in die verhängnisvolle Nähe der Flammen. Vielleicht fürchtete er, der Viscount würde ihn endgültig niederstrecken. Oder er war so verwirrt, dass er das Feuer für eine geringere Bedrohung hielt. Zum Entsetzen aller Anwesenden sprang er ins brennende Stroh.
    Warum er glaubte, er würde den züngelnden Flammen entrinnen und den Hinterausgang des Stalls erreichen, wusste Annis nicht. Wie auch immer – in diesem Augenblick verließ ihn die Glücksgöttin, die ihm stets gewogen gewesen war. Ein brennender Balken stürzte mit tödlicher Wucht auf seinen Kopf.
    Die verängstigten Pferde wurden in Sicherheit gebracht. Ebenso wie ihre Retter hatten sie nur geringfügige Schäden erlitten. Mit vereinten Kräften verhinderten die Dienstboten, dass die Flammen die anderen Gebäude

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