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Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Titel: Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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sagte Jo eifrig.
    Er dankte ihr und verabschiedete sich, nicht ohne versichert zu haben, dass er bei Lady Edgeworthy vorsprechen werde.
    Während Jo ihren Weg fortsetzte, fühlte sie sich von der Aussicht auf eine sinnvolle Beschäftigung ein wenig aufgemuntert. Wenn sie Mr. Browne half, würde sie außerdem auch mehr Leute kennenlernen. Alles in allem würde sie hier zusammen mit ihrer Mutter und Schwester und ihrer Großtante ein zufriedenes, wenn auch nicht glückliches Leben führen können. Eine Heirat stand für sie nicht mehr zur Debatte. Hal liebte sie nicht, sonst hätte er nicht so leicht auf sie verzichtet.
    Hal kam ins Kinderzimmer, wo Ellen gerade ihr Töchterchen wieder schlafen legte.
    „Guten Morgen, Ellen. Ich sehe, Mattie blüht und gedeiht.“
    „Ja, und dein Vater ist ganz närrisch nach ihr und möchte, dass ich sie mitbringe, wenn ich zu ihm gehe, doch ich will noch warten, bis er wieder völlig hergestellt ist.“
    „Es geht ihm schon viel besser. Er hat das Bett verlassen und meinte, er wolle heute Nachmittag eine Weile im Salon sitzen. Allerdings scheint er mir immer noch recht schwach.“
    „Schon, doch ich glaube, er ist kräftiger, als er aussieht. Denk nur nicht … Hal, du bist so anders. Bekümmert dich etwas?“
    „Nein …“ Er seufzte und beugte sich über die Wiege. „Vater möchte ihr am liebsten schon jetzt ein Pony kaufen.“
    „Du liebe Güte, das hat noch viel Zeit. Er liebt sie wirklich, wenn er auch lieber einen Jungen gehabt hätte.“
    „Er will einen Erben.“ Abermals seufzte er. „Das bleibt nun mir überlassen …“
    „Warum sagst du es ihm nicht einfach?“, fragte Ellen sanft. „Vielleicht sollte ich schweigen, aber, Hal – Jo liebt dich, und ich denke, du liebst sie ebenso.“
    „War es so offensichtlich?“
    „Für mich schon, denn ich habe euch beide sehr gern. Ihr beide gabt mir Kraft, als ich verzweifelt und unglücklich war, und nun bin ich so reich beschenkt. Nicht an Geld oder Rang, sondern weil dein Vater mich als seine Tochter angenommen hat und mir und Mattie die Liebe schenkt, die mein Vater nie gab und nie geben wird. Du hast Angst, ihn übermäßig aufzuregen, trotzdem meine ich, du solltest ihm sagen, wie es steht. Mit einer arrangierten Heirat würdest du nur unglücklich, und auch Jo bricht es das Herz.“
    „Glaubst du wirklich? Ich frage mich die ganze Zeit, ob sie mich nicht mehr will.“
    „Frage dich selbst, ob du nicht einen Vorwand suchst, weil du dich zu dem Gespräch mit deinem Vater nicht durchringen kannst.“
    Hal verzog das Gesicht. „Eher möchte ich mich dem Feind entgegenwerfen, als meinem Vater zu sagen, dass ich ein Mädchen heiraten möchte, das er nicht billigt. Ich habe keine Angst vor ihm , ich habe nur Angst, ihn zu enttäuschen.“
    „Geh und sprich mit ihm, sofort! Solange ihr nicht hitzig werdet, wird er es aushalten. Zögere es nicht länger hinaus.“
    „Du hast recht“, entgegnete Hal kläglich lächelnd. „Ich werde es ihm schonend beibringen.“ Er nickte ihr zu, ging hinaus und geradewegs zur Suite seines Vaters.
    Nachdem Reverend Browne seinen Antrittsbesuch bei Lady Edgeworthy absolviert hatte, schaute Mrs. Horne eine Weile grübelnd vor sich hin.
    „Was ist mit dir, Mama?“, fragte Jo schließlich. „Du warst sehr zurückhaltend. Hast du an Mr. Browne etwas auszusetzen?“
    „Nun, er mag ein ehrenwerter Herr sein, doch ich glaube, seine guten Werke beruhen nicht auf Herzensgüte, wie bei deinem lieben Vater.“
    „Er mag ein wenig steif und schwülstig sein, doch du kannst die Menschen nicht alle an Papa messen.“
    „Gewiss. Aber da Marianne mit Drew so glücklich geworden ist, hatte ich gehofft, dass du …“
    „Du meinst doch nicht …?“ Jo war wie vom Donner gerührt. „Glaubst du, ich dächte an Heirat? Als Bekannter mag er taugen, doch als meinen Gatten könnte ich ihn mir nicht vorstellen, auch wenn Tante Wainwright überzeugt war, dass ich keinen besseren Antrag erwarten könnte.“
    „Tatsächlich?“, rief Mrs. Horne ärgerlich. „Na, was sie schon weiß! Ich halte ihn auf jeden Fall nicht für passend! Nun ja, wenn dein Glück daran hinge … ich hätte mich daran gewöhnen müssen, doch ich bin froh, dass er nicht dein Herz besitzt.“
    „Nein, Mama, Mr. Browne gehört mein Herz ganz bestimmt nicht“, sagte Jo, ernst geworden, und eilte aus dem Zimmer, um nicht vor ihrer Mutter in Tränen auszubrechen.
    „Ach, ist das hübsch!“, rief Lucy, die das Häubchen

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