Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
Vom Netzwerk:
Als ich ihn fand, übte er gerade seine Kündigungsansprache.
    Er glaubte, er habe mich und die Königin enttäuscht. Aber als ich ihn endlich davon überzeugt hatte, dass dem nicht so war, erklärte er sich bereit zu bleiben.
    Den restlichen Tag über machte ich bereitwillig alles mit, was er mir vorschlug, nur ruhige und entspannende Aktivitäten. Das bedeutete, dass ich still im Bett liegen und mit Duncan einen Wer-ist-hier-der-Boss -Marathon schauen musste, während meine Gedanken sich überschlugen.
    Aber die Pause tat mir gut. Als ich am nächsten Morgen aufstand, hatte ich zwar noch nicht all meine Energie zurück, aber ich wirkte zumindest so erholt, dass Tove sich bereit erklärte, das Training wieder aufzunehmen.
    Während unserer Session erzählte ich Tove, dass ich per Telepathie mit Duncan gesprochen hatte, die Gedankenübertragung aber nur funktioniert hatte, wenn ich wütend war. Dieser Logik folgend versuchte Tove den ganzen Morgen lang, mich zu ärgern. Manchmal wirkte es, aber die meiste Zeit nervte er mich nur unnötig.
    Wir wollten gerade eine Mittagspause einlegen, als Thomas zu uns kam. Seit er wieder im Palast arbeitete, bewachte er Elora , und sie hatte ihn gebeten, mich zu ihr zu bringen.
    »T homas«, sagte ich, weil ich auf dem Weg zu Eloras Salon ein bisschen Konversation machen wollte. »W ie gefällt es Ihnen, wieder im Palast zu arbeiten?«
    Ich schaute zu ihm auf. Sein braunes Haar war glatt zurückgekämmt, und so sah er Finn ähnlicher als sonst. Aber seine Gesichtszüge wirkten viel weicher. Mir kam ein seltsamer Gedanke: Er sah aus wie ein Gigolo.
    »A ls ich hier gelebt habe, sah alles ganz anders aus«, antwortete Thomas so kühl und sachlich, wie auch Finn meine Fragen immer beantwortete.
    »E hrlich?«, fragte ich.
    »D ie Königin dekoriert gerne um«, sagte Thomas.
    »S o wirkt sie gar nicht«, sagte ich aufrichtig.
    »M enschen sind oft ganz anders, als sie im ersten Moment scheinen.«
    Darauf hatte ich keine Antwort parat, also liefen wir den Rest des Weges schweigend nebeneinanderher. Thomas hielt mir die Tür auf und ich betrat Eloras Zimmer. Sie lag auf einem Sofa.
    »D anke, Thomas.« Elora lächelte ihn an, und so aufrichtig freundlich hatte ich sie noch nie gesehen.
    Thomas verbeugte sich, bevor er ging, sagte aber nichts. Ich fand das beinahe traurig. Aber nur beinahe, denn ich wollte eigentlich auch nicht, dass meine Mutter noch einmal eine Affäre mit diesem verheirateten Mann begann.
    »D u hast mich rufen lassen?«, fragte ich und setzte mich auf die Couch neben Elora.
    »J a. Ich wollte dich eigentlich in meinem Arbeitszimmer empfangen, aber…« Sie schüttelte den Kopf und verstummte, als wisse ich auch so, was sie meinte. Sie wirkte erschöpft, aber nicht mehr so ausgelaugt wie vorgestern. Offenbar erholte sie sich allmählich.
    »H ast du schon Fortschritte mit den Vittra gemacht?«, fragte ich.
    »J a, das habe ich.« Elora richtete sich ein bisschen auf. »I ch habe Kontakt zur Vittra-Königin aufgenommen. Aus mir völlig unverständlichen Gründen scheint ihr viel an Markis Staad zu liegen und sie hat einem Austausch zugestimmt.«
    »D as ist toll«, sagte ich, aber meine Freude war nicht ganz echt. Natürlich war ich glücklich darüber, dass Loki nicht hingerichtet werden würde, aber zu meiner Überraschung machte mich der Gedanke traurig, dass er uns bald verlassen würde.
    »J a, das ist es«, stimmte Elora mir zu, aber sie klang nicht glücklich, nur müde und melancholisch.
    »I st alles in Ordnung?«, fragte ich sanft, und sie nickte.
    »J a, es ist alles… so, wie es sein soll.« Sie strich ihr Kleid glatt und zwang sich zu einem knappen Lächeln. »D ie Vittra haben sich bereit erklärt, bis nach der Krönung von weiteren Angriffen abzusehen.«
    »K rönung?«
    »D ie Krönung, bei der du Königin wirst«, erklärte Elora.
    »A ber das wird noch eine Weile dauern, richtig?«, fragte ich, denn die Vorstellung machte mich nervös. Auch nach all dem Training, das ich in letzter Zeit absolviert hatte, fühlte ich mich absolut nicht bereit dafür, zu regieren. »Z iemlich lange noch, stimmt’s?«
    »E s wird noch dauern.« Elora lächelte matt. »A ber Zeit vergeht manchmal ziemlich schnell.«
    »A lso ich habe es nicht eilig.« Ich lehnte mich auf der Couch zurück. »D u kannst die Krone so lange behalten, wie du willst.«
    »D as werde ich tun.« Darüber musste Elora tatsächlich lachen, aber es klang hohl und freudlos.
    »M oment noch. Eins

Weitere Kostenlose Bücher