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Höchstgebot

Höchstgebot

Titel: Höchstgebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hoeps/Toes
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Michiel de Man?«
    »Ja, aber in diesem Fall behauptet der Technische Service steif und fest, dass das Telefon an dem bewussten Freitagabend hinter Schloss und Riegel im Depot gelegen habe. Er konnte sogar unterschriebene Quittungen vorlegen.«
    Francien drehte den Laptop wieder zu sich und tippte etwas ein. »Fakt bleibt, dass die Sendemasten diese Nummer registriert haben«, sagte sie. »Deswegen haben wir beim Provider nachgefragt. Es hat sich herausgestellt, dass ein zweiter Chip unter derselben Nummer angemeldet ist.«
    »Daraufhin haben wir den Serviceleiter wieder abgeholt«, fuhr Molendorp fordert. »Der brauchte ein Weilchen, um dahinterzukommen, aber schließlich wusste er die Lösung. Die Duochips stecken in den Telefonanlagen der neueren Autos im Fuhrpark, wurden aber kaum benutzt, weil sich Freisprechanlagen mit einem Headset als praktischer erwiesen haben.«
    »Unter anderem steckte so ein Zweitchip auch in dem Peugeot 4007?«, fragte Micky.
    »Genau!«
    »Wer hat den Wagen gefahren?«, fragte Katja.
    Molendorp spitzte die Lippen und blickte zur Decke. »Der Wagen ist seit Freitagmorgen als gestohlen gemeldet und das Signal setzte am Samstag in den frühen Morgenstunden aus.«
    »Und bald findet sich irgendwo ein ausgebranntes Autowrack.«
    »Damit rechne ich auch«, sagte Molendorp. »Aber wir konnten immerhin das Bewegungsprofil des Wagens während dieser ganzen Nacht mithilfe der Sendemasten rekonstruieren. Es führt vom Hauptsitz der Firma Limbs nach Valkenburg, von dort aus zur A 79, dann auf die A 76 …«
    »Die Verfolgung von Carsten Roeder!«, unterbrach Micky.
    »Von dort aus ging es weiter zum Testzentrum und dann zur Grube.«
    »Es handelt sich um diese beiden Herren«, sagte Francien, während sie ihren Laptop wieder umdrehte, auf dem jetzt zwei Fotos zu sehen waren. »Obwohl wir uns natürlich nicht sicher sein können, dass sie diese Taten begangen haben.«
    »Aber Heino kann das«, sagte Katja.
    »Könntest du uns bitte eine Kopie schicken?«, fragte Micky.
    »Gebt mir eure Handynummern, dann schicke ich euch das Foto.«
    »Und jetzt?«, fragte Micky.
    »Kümmern wir uns um unseren Freund, der da draußen jetzt noch die Sonne genießt«, antwortete Molendorp. »Zum vorläufig letzten Mal, wenn es nach mir ginge. Ein Paradebeispiel für einen korrupten Bullen.«
    »Wird er uns zu Debriek führen? Oder ist das einen Schritt zu weit gedacht?«, fragte Micky.
    »Schauen wir, wie weit wir kommen«, antwortete Molendorp.
    »Dann fahren wir jetzt zu Heino. Soll er sich das Foto mal ansehen.«
    Molendorp stand auf. »Ich bringe euch noch zur Tür«, kündigte er an.
    Francien wünschte ihnen viel Erfolg.
    »Gute Teamarbeit«, sagte Katja draußen im Flur. »Seid ihr auch privat ein Paar?«
    »Fast richtig getippt«, antwortete Molendorp.
    »Francien ist meine Exfrau. Wir haben eine gute Polizistenehe geführt, bis sie nach einem Autounfall querschnittsgelähmt blieb. Danach wollte sie unbedingt ihre Selbstständigkeit beweisen. Sie lehnte es ab, von mir versorgt und abhängig zu werden.«
    »Ist ihr offenkundig gelungen«, sagte Katja. »Und wie sieht’s in Gegenrichtung aus?«
    Patrick Schmidt lag mit geöffneten Augen auf der Intensivstation, gefesselt mit einem Gewirr von Schläuchen und Drähten. Er zeigte kein Zeichen des Wiedererkennens, als Micky und Katja an sein Bett traten. Nach einigem Drängen hatte ein Pfleger ihnen drei Minuten gegeben, um mit Patrick zu sprechen. »Er ist immer noch sehr schwach«, hatte er ihnen als Warnung mit auf den Weg gegeben. »Es ist auch nicht sicher, ob er schon wieder ganz klar ist.«
    »Hallo, Patrick«, sagte Katja.
    Sie warteten eine halbe Minute lang auf eine Reaktion. Patrick starrte auf den ausgeschalteten Fernseher über seinem Bett und gab keine Antwort. Auch die Anzeigen auf dem Bildschirm neben ihm zeigten keine Veränderungen.
    »Heino, kannst du mich verstehen?«, versuchte es Micky. Sie blickte ihm aus nächster Nähe in die Augen. Die Leere darin war atemberaubend.
    »Sieht so aus, als sei er wieder ins Koma gefallen«, sagte Katja. Sie beugte sich zu ihm hinunter. »Freddy lässt dich grüßen. Er liegt auch hier im Krankenhaus.«
    Ein zuckender Muskel neben Patricks Mund verriet, dass ihre Worte irgendwo in seinem betäubten Gehirn angekommen waren. Auch sein Puls stieg um fünf Schläge pro Minute. Katja summte ihm ins Ohr. Patricks Gesicht entspannte sich ein wenig.
    »Er kommt zurück!«, sagte Katja. Sie gab Micky ein Zeichen, ihr

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