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Höchstgebot

Höchstgebot

Titel: Höchstgebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hoeps/Toes
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am Ende ihr Geld in deutsche Kasinos tragen.«
    Carsten sitze in einer Besprechung und dürfe nicht gestört werden, verkündete sein Sekretär Michael Delgado, der sie in der Eingangshalle abfing.
    Katja schüttelte energisch den Kopf. »Er muss sich Zeit für uns nehmen«, erwiderte sie.
    »Worum geht es?«, fragte Delgado.
    »Herr Roeder würde es mir sehr übel nehmen, wenn ich mit Ihnen darüber spräche«, antwortete Katja bestimmt und marschierte zum Aufzug. Micky folgte ihr, erstaunt über die brüske Art, in der ihre deutsche Kollegin ihren Willen durchsetzte.
    »Melden Sie uns bitte an«, befahl Katja, bevor sich die Aufzugtüren schlossen.
    »Hierarchiespielchen bringen einen in Deutschland leider weiter als Schmeicheleien«, erklärte sie.
    Carsten Roeder steckte den Kopf aus seiner Bürotür heraus, als Micky und Katja aus dem Lift traten.
    »Ich bin in einer Besprechung«, mahnte er, behielt demonstrativ die Klinke in der Hand und ließ die Tür nur einen Spalt offen stehen.
    »In Ordnung«, sagte Katja. »Verschwenden wir also keine Zeit.« Sie zeigte ihm das Foto von Sascha und Patrick. »Kennen Sie diese Männer?«
    Carsten warf einen kurzen Blick auf das Bild. »Nein, keine Ahnung, wer das sein soll.«
    »Es sind Mitarbeiter von ASSU .«
    » ASSU ist die Firma, die wir engagieren, um …«
    »Wissen wir«, unterbrach ihn Katja. »Kennen Sie Jürgen Bayder?«
    Carsten blickte nachdenklich den Flur hinunter. »Äh … Das ist doch der Leiter der ASSU – Niederlassung?«
    »Haben Sie ihn gebeten, Sascha Heidfeld zur Bewachung von Roeder West einzusetzen?«
    Carsten Roeder ließ die Türklinke los und betrachtete das Foto noch einmal. »Ach ja, natürlich kenne ich ihn, aber er sieht auf dem Foto viel jünger aus. Ja, ich habe ihn hier ein paar Mal bei seiner Runde gesehen. Er war fleißig, aber er wirkte ein bisschen unsicher und schien eine feste Struktur im Leben gebrauchen zu können. Darum habe ich Bayder irgendwann mal gefragt, ob er keinen festen Posten bekommen könne.«
    »Hat Sybille Wenger Ihnen dazu geraten?«
    Roeders erster Impuls war eine Fluchtreaktion, sofort gefolgt von dem Versuch, sie zu verbergen. Das war zu viel auf einmal für seine Prothese, weshalb sein linker Arm ziellos durch die Luft schwang.
    »Sie war seine Pflegeschwester«, erklärte Katja.
    Micky ließ ihm keine Chance, noch einmal Überraschung zu heucheln. »Hattest du ein Verhältnis mit Sybille?«
    Carsten griff diesmal zielstrebig nach der Klinke und schloss die Tür in seinem Rücken. »Was soll diese Frage?«
    »Du bist regelrecht zusammengebrochen, als du von ihrem Tod erfahren hast«, antwortete Micky. »Obwohl sie in einer Niederlassung gearbeitet hat, mit der du kaum etwas zu tun hast.«
    Erneut starrte Carsten in den leeren Flur. Er ließ die Schultern hängen. »Wir haben eine Affäre gehabt«, gab er zu. »Ganz kurz, vielleicht einen Monat lang. Wir waren nicht füreinander bestimmt, darüber waren wir uns schnell einig.«
    »War sie von dir schwanger?«
    »Was, wenn ich Nein sage? Ihr Polizeischnüffler glaubt doch sowieso nur euren DNA-Tests. Aber den mache ich nicht freiwillig.«
    »Wusste Ingrid von der Beziehung?«
    »Keine Ahnung, ich habe ihr jedenfalls nichts erzählt.«
    Micky wiederholte die Frage, die Katja gestellt hatte: »Wusstest du, dass Sascha Sybilles Pflegebruder war?«
    »Ich glaube schon«, antwortete Carsten.
    »Sie glauben schon … Heidfeld und sein Freund Patrick Schmidt werden im Zusammenhang mit dem Gemälderaub gesucht«, erklärte Katja.
    Wieder fasste Carsten nach der Klinke, aber er überlegte es sich anders.
    »Wie sicher sind Sie sich?«, fragte er.
    »Sicherer als bei einem DNA-Testergebnis«, sagte Micky.
    »Von wem habt ihr …«
    »Berufsgeheimnis«, unterbrach ihn Katja.
    Carsten wandte sich an Micky. »Ich erwarte heute einen Zwischenbericht von dir«, sagte er kühl. »Mit allen Ergebnissen und Quellenangaben. Vergiss nicht, dass ich dir einen Auftrag erteilt habe.«
    Micky nickte. »Ich gebe mein Bestes«, antwortete sie und fügte beruhigend hinzu: »Die Untersuchung macht gute Fortschritte, du bekommst den Bericht, sobald ich das Ganze rund habe.«
    Carsten zögerte kurz. »Gut, dann warte ich darauf. Und wenn ihr mich nun entschuldigen wollt … Ich muss meinen Betrieb retten. Mach einen Termin mit Delgado aus, dann nehmen wir uns alle Zeit, um deine Erkenntnisse zu besprechen.«
    Delgado erwartete sie vor dem Aufzug an derselben Stelle, an der sie ihn eben

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