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Höchstgebot

Höchstgebot

Titel: Höchstgebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hoeps/Toes
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Arzt«, befand Katja.
    »Ein schlauer Arzt. Er weiß, dass ich sowieso nicht auf ihn höre, und hat mir weniger heftige Schmerztabletten verschrieben. Im Übrigen sei mein Nacken auf einem überraschend guten Weg, was freilich Situationen wie die gestrige nicht ausschlösse.«
    Dass Robert nun hier im LKA war, verdankte er einer schweren Schmerzattacke, die ihn ereilt hatte, als sich Holger und Katja gerade auf den Weg zurück nach Düsseldorf machen wollten. Kalkweiß geworden, hatte er sich nur mühsam am Türrahmen festhalten können. Katja hatte ihn ins Krankenhaus fahren wollen, was Robert mit Hinweis auf seinen Job abgelehnt hatte.
    »Was für ein Job?«, hatte Katja gefragt. »Der Magritte kommt jetzt in eine versiegelte Box, bis Molendorp seine Spurensicherung geschickt hat. Vielleicht finden wir ja an den Fehlstellen Fingerabdrücke von Debriek.«
    Deswegen und weil es mit den Schmerzen nicht besser wurde, hatte Robert zugestimmt, sich von Katja wenigstens zu seinem Arzt chauffieren zu lassen. Im Gegenzug hatte er ihr die Zusage abgepresst, dabei sein zu dürfen, wenn sie sich um den unterlegenen Bieter der Magritte – Versteigerung kümmerte.
    Sein Versuch, Anouk zu sprechen, hatte ihn nur zu ihrer Mailbox geführt. Er hinterließ, dass er mit Katja nach Deutschland fahre und sie bitte, der Polizei beim Spurensichern auf die Finger zu sehen, ansonsten aber warten solle, bis er am Nachmittag wieder im Atelier sei.
    Vor allem aber sollte sie um Gottes Willen nicht Debriek über den Code informieren, bloß weil sie wütend auf Robert war. »Glaub mir, Debriek ist einer von denen, wegen denen du sofort deinen Bretonschen Revolver zücken würdest: Der setzt das elende Prinzip der Erniedrigung und Verdummung perfekt und mit aller Skrupellosigkeit um.«
    »Setz dich.« Katja tippte etwas in den Computer ein.
    Robert nahm sich einen Stuhl und wechselte die Tischseite.
    »Das ist die Liste der Bieter und all derer, die die Versteigerung am Telefon mitverfolgt haben«, sagte sie und zeigte auf den Bildschirm.
    »Die grün unterlegten Einträge hat KK Krause schon gecheckt.«
    »Weit ist er nicht gekommen.«
    »Das Auktionshaus hat die Liste ja auch erst rausgerückt, als wir drohten, mit seiner Versicherung einmal über die mangelnde Kooperationswilligkeit ihres Klienten zu sprechen. Das hätte für von Dornberg ziemlich teuer werden können. Aber dann musste ich schon den Kollegen Krause auf die beiden Räuber ansetzen. Ich habe hier nun mal keine SoKo zur Verfügung«, rechtfertigte sie sich.
    »Wie hast du ihn denn vorgehen lassen? Nach Gebotshöhe?«
    »Nein, ich habe erst einmal die etablierteren Kunsthändler und Museen zurückgestellt. Und dann noch die Firmen. Ich hatte eher auf einen einzelnen Bieter getippt.«
    »Okay, und kam das zweithöchste Gebot von einem Einzelkämpfer?«
    »Nein, von einer Firma. I.R.E.-Investments .«
    »Hat ihren Sitz bestimmt in … lass mich raten: Luxemburg, Liechtenstein oder auf den Kaimaninseln?«
    »Tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss, Robert, aber hier steht einfach nur Aachen.« Katja rief das Handelsregister auf und gab den Namen der Gesellschaft ein. »Na, viel Mühe haben sie sich ja nicht gegeben, ihre Spur zu verwischen.«
    Sie las laut vor: »Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Gesellschaftsvertrag vom 14.07.2011. Geschäftsanschrift: Bismarckstraße und so weiter. Gegenstand: Die Investition in andere Unternehmen, die Beteiligung an dritten Unternehmen sowie der Ankauf und Verkauf von Waren jeglicher Art. Ferner die Erbringung von Beratungs- und Schulungsleistungen. Stammkapital: fünfundzwanzigtausend Euro. Allgemeine Vertretungsregelung: Ist nur ein Geschäftsführer bestellt, so vertritt er bla bla bla. Geschäftsführer: Hinrichs, Jens, Aachen, geboren 10.04.1962, einzelvertretungsberechtigt mit der Befugnis, im Namen der Gesellschaft, im eigenen Namen oder als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen.«
    »Jens Hinrichs? Ist das nicht der wissenschaftliche Schoßhund von Ingrid Roeder?«, fragte Robert.
    Katja nickte.
    »Als ich den Magritte für die Versteigerung klarmachte, hab ich ihn einige Male hinter Ingrid herdackeln sehen. Dann hat also er für sein Frauchen den Preis nach oben getrieben.«
    »Und er muss sehr genau gewusst haben, wann er damit aufhören musste. Denn sonst wäre er auf den Millionengebühren des Auktionshauses sitzengeblieben.«
    »Was wiederum verrät, dass es eine Preisabsprache mit Debriek gab«,

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