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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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machen.
     
    *
     
    Quinn hatte Virgins Zucken gespürt, als sie ihre Hand auf sein Knie gelegt hatte, und auch das Anspannen seiner Oberschenkelmuskeln. Die Berührung war keineswegs unangenehm, obwohl ihr nach allem anderen der Sinn stand, als über ein seltsames Prickeln nachzudenken, das offenbar einen Bienenkorb in ihren Inneren freigesetzt hatte. Dessen Bewohner summten seitdem unaufhörlich in ihrem Bauch umher. Keine Schmetterlinge. Dafür waren Virgin und sie weder am richtigen Ort noch geschah das Zusammentreffen mit diesem Mann zur richtigen Zeit.
    Das Kribbeln konnte sie dennoch nicht unterdrücken. Es durchfloss sie, so sehr sie sich auch dagegen zu wehren und ihre Gedanken auf ihre Situation zu konzentrieren versuchte. Nicht zu schnell, um ihre Reaktion auf die Berührung nicht zu verraten, aber doch sehr rasch, hatte sie den Arm zurückgezogen. Was sollte der Blödsinn? Sie hatte nichts anderes im Sinn gehabt, als Virgins berechtigte Verärgerung über Vanitas Zickerei zu dämpfen.
    Sein intensiver und forschender Blick zog sie in einen Bann und sie fühlte sich außerstande, sich dem Einfluss zu entziehen. Als gehorchte sie wie unter Zwang einer unkontrollierbaren Macht, erwiderte sie den Augenkontakt, unfähig, der wie Magie knisternden Spannung auszuweichen.
    Virgins Augenfarbe wirkte im matten Licht der Kabine wie eine Mischung aus Sturmfarben. Grau in allen Schattierungen düsterer Gewitterwolken, aufgewühlt wie von einem Orkan, und in der Mitte seiner Iriden ein tiefes Schwarz, in das sie sich wie ein Stern im Weltall in ein Schwarzes Loch hineingesaugt fühlte.
    Er sagte etwas, das sie nur anhand der Bewegung seiner Lippen wahrnahm. Seine Stimme erfasst sie nicht, es rauschte in ihren Ohren. War das ihr Blut? Ihr viel zu schneller Puls? Noch niemals hatte ein Mann eine auch nur annähernd vergleichbare Wirkung auf sie ausgeübt. Im Gegenteil. Jeder ihrer Kommilitonen erweckte eher den Eindruck eines Neutrums – oder, in Fällen, in den sich jemand als Verehrer entpuppte, zog sich Quinn schleunigst zurück, noch ehe derjenige überhaupt eine richtige Chance bekam, den Kontakt zu vertiefen. Natürlich machte sie sich hin und wieder Gedanken, ob und wann sie sich dafür öffnen sollte, dass sie dem Einen begegnete. So manches Mal hatte sie geglaubt, dass sie ohnehin keinen Einfluss darauf hätte. Entweder, es passierte, oder es passierte eben nicht. Andererseits war ihr klar, dass dieses Ereignis bestimmt nicht eintreffen würde, solange sie sich demgegenüber sperrte, und bislang hatte sie das getan. Der Abschluss ihres Studiums und der Aufbau eines eigenständigen Lebens genossen absoluten Vorrang. Auf keinen Fall wollte sie die finanzielle Unterstützung länger als unbedingt nötig in Anspruch nehmen. Sie hatte mit dem Leben eines überaus privilegierten Goldvögelchens schon lange abgeschlossen und war mehr als froh darüber.
    Aber jetzt? In dieser aussichtslosen Situation begann ihr Herz, aus dem Rhythmus zu geraten, nur weil ein Blick sich tief in ihre Seele bohrte. Eine winzige, vollkommen harmlos gemeinte Geste brachte ihr inneres Gleichgewicht durcheinander und ein Augenpaar, dem sie vielleicht niemals nähere Betrachtung geschenkt hätte, sog sie in einen Wirbel an Gefühlen, die sie nicht einzuordnen wusste. Sie versuchte, die Lider zu schließen, den Kopf zu senken, doch nach wie vor gehorchte ihr Körper nicht.
    Erst, als sie fröstelte, und sich Worte in ihren wirren Gedanken formten, deren Herkunft ihr ein Rätsel aufgab, schaffte sie es, den Kopf zur Seite zu neigen. Es fühlte sich an, als bewegte sie sich in Zeitlupe, gegen den Widerstand einer zähflüssigen Masse, die ihren Kopf anstelle von Luft umgab.
    Wir werden eine Chance bekommen!
    Verwirrt schüttelte sie den Kopf.
    „Bitte erzähl mir mehr über euch, damit ich verstehe, was vielleicht zu dieser Situation geführt hat.“
    Quinn hielt die Lider gesenkt. Sie verschränkte die Finger im Schoß, um zu verhindern, dass sie nervös am Saum ihrer Bluse herumknetete.
    „Ich dachte, Leibeigene gibt es seit Jahrzehnten nicht mehr. Was hat es damit auf sich?“
    „In den Familien vieler Emiratis herrschen eigene Gesetze, nicht die des Staates und schon gar nicht die der westlichen Welt“, murmelte Quinn. Allmählich gewann sie die Selbstkontrolle zurück.
    „Du meinst, sie pflegen Traditionen?“
    „Schon. Aber sie leben auch nach Regeln, die Jahrhunderte alt sind und nicht mehr in die heutige Zeit passen. Das sind für

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