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Hoehenflug

Hoehenflug

Titel: Hoehenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Dobmeyer
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ertragen…Alleine der Gedanke ich könnte so mit dir umgehen quält mich jeden verdammten Tag. Ich könnte mir niemals mehr in die Augen sehen.“  
    Er schloss seine Augen und legte seine Stirn gegen meine.
    „Und was ist…wenn ich dir mein Blut freiwillig gebe?“, hauchte ich.  
    Abrupt löste sich Angelus von mir und sah mich finster an.
    „Ich werde dein Blut nicht trinken!“
    „Aber -.“
    „Darüber Diskutiere ich nicht Lauren!“, unterbrach er mich wirsch. „Und biete mir das nie wieder an!“, befahl er mir mit harter Stimme.  
    Ich schluckte „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht verärgern.“  
    Angelus schloss seine Augen und atmete tief durch „Ist schon okay.“, erwiderte er ruhig.  
    Ich sah wieder auf meine Hände, sie glitzerten immer noch.
    Oh Gott, das alles ist zu verrückt…
    „Wenn du willst, kann ich dir zum Beweis auch noch meine Flügel zeigen.“, teilte er mir hoffnungsvoll mit.  
    Ich sah wieder zu ihm hoch.
    „Nur wenn…wenn…du auch willst.“, wand ich ein.  
    Angelus sah mich mit seinem unwiderstehlichen Lächeln an.  
    Von einer Sekunde auf die andere, waren riesig dunkelgraue Flügel aus Angelus Rücken gewachsen. Vorsichtig streckte er sie zur Seite aus, dabei verstreuten sie noch mehr golden Diamanten Staub.  
    Automatisch hielt ich die Luft an.  
    Erheitert grinste Angelus mich an „Vergiss nicht zu atmen.“, ermahnte er mich amüsiert.  
    Ich gehorchte. Eine ganze Weile konzentrierte ich mich nur auf das Atmen.
    „Ich dachte so was wäre nur Erfindung.“, gab ich zu.
    „Da hab ich dich wohl was Besseres belehrt.“, erwiderte er immer noch amüsiert.
    „Dann gibt es das alles also?“, fragte ich neugierig „Gott, den Himmel, die Hölle und so?“  
    Angelus sah mir wie immer direkt in die Augen und nickte.
    „Darf ich?“, fragte ich unsicher und hob leicht meine linke Hand.
    „Mach ruhig.“  
    Vorsichtig und schüchtern berührte ich mit meinen Fingerspitzen seine rechten Flügel. Sofort spannte er sich an. Automatisch zuckte ich zurück.
    „Verzeihung.“, murmelte ich, weil ich dachte ich hatte ihm weh getan.  
    Voller Verzweiflung blickte mich seine himmelblauen Augen an.
    „Hab ich was falsch gemacht?“, fragte ich unsicher.  
    Hastig schüttelte er den Kopf.
    „Was ist dann?“, fragte ich leise weiter.
    „Es ist nur…ähm…also…“, er rang nach einer Antwort „Es war nur so… anders .“  
    Verwirrt blickte ich ihn an „Anders?“, echote ich.  
    Angelus nickte und schluckte mühsam „In meiner Vergangenheit wurde ich verdammt oft an meinen Flügel von Frauen berührt. Aber noch nie hat es sich so angefühlt.“, gestand er mir und wich meinem Blick aus. Leicht zittern streckte ich wieder meine Hand aus und berührte ein zweites Mal seine Flügel. Wieder spannte er sich an, doch dieses Mal wich ich nicht zurück. Die Federn waren seiden weich und flauschig. Ganz sachte strich ich über die Innenfahnen zur Außenfahne. Unter den Spitzen meiner Finger fingen sie an zu zittern. So stark das sie noch mehr Engelsstaub absonderten.
    „Wieso zeigt ihr sie in der Öffentlichkeit eigentlich nicht?“, fragte ich.
    „Das wollen die Gesetze nicht, das ist nicht unsere Entscheidung.“, antwortete er mit fester Stimme.  
    Ich sah Angelus an. Am ganzen Körper war er angespannt. Als ich seinen Flügel wieder los ließ entspannt er sich wieder.
    „Engel haben Gesetze?“, fragte ich weiter.  
    Er nickte „Eigentlich nur drei.“
    „Und wie lauten die Gesetze?“  
    Nachdenklich sah er mich an „Kein Sterblicher darf je von der Existenz der Engel erfahren, kein Engel darf sich je in einen sterblichen verliebten und kein Engel darf sich jemals in das Schicksal eines sterblichen einmischen.“, erzählte er.
    „Oh.“, gab ich nur zurück.
    „Ich hab nie verstand warum sich Engel in jemanden verleiben der sterblich ist. Früher habe ich solche Engel Abgrund tief gehasst.“, verriet er mir.
    „Aber du warst doch auch mal ein Mensch?“
    „Nach meiner Verwandlung hab ich meine Menschlichkeit abgelegt. Das passiert bei jedem der zu so etwas wird wie ich.“, erklärt er „Von dem Moment an, sind wir nur noch Raubtier.“ Er sah mich in diesem Augenblick nicht an. „Raubtier ist eigentlich noch eine Untertreibung. Monster trifft es besser.“  
    Entsetzt sah ich ihn an. Ich konnte mir nicht vorstellen dass er ein Monster war, nicht der Angelus den ich kennengelernt hatte.
    „Du bist kein Monster.“, entgegnete ich.

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