Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hoehenrausch und Atemnot - Mein Weg auf den Kilimandscharo

Titel: Hoehenrausch und Atemnot - Mein Weg auf den Kilimandscharo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Kaul
Vom Netzwerk:
8
    Wunder der Technik... und der Menschenkraft: Das mobile »Sendezentrum« musste zerlegt und von tansanischen Trägern auf 3700 Meter Höhe geschleppt werden. Hier zeigt sich der »Berg der Götter« zum ersten Mal.

    Bild 2

    Zwei Wege führen von der Horombo- zur Kibo-Hütte. Die meisten Wanderer nutzen die »Lower Route«.

    Akklimatisierungsziel Zebra Rocks: Die Steilwände mit den weißen Kalkablagerungen ragen rund zwanzig Meter hoch auf.

    Auf dem Weg in die Steinwüste des »Saddle« rückt das eigentlich schon zum Greifen nahe Ziel durch das langsame Gehen scheinbar wieder in weite Ferne.

    Wie der Kibo ist auch der Mawenzi - der dritthöchste Gipfel Afrikas - vor rund einer Million Jahre als Riesenvulkan entstanden.

    Bild 4
    Von der Horombo- zur Kibo-Hütte führt der Weg zunächst durch eine fantastische Heide- und später durch eine Moorlandschaft.

    Bild 17

    Bild 18
    Senecien, so weit das Auge reicht. In dieser Höhe fällt das Atmen schon deutlich schwerer, die Schritte werden immer mühsamer.

    Bild 19

    Für unsere Gruppe von Wanderern und das Technikgepäck waren insgesamt etwa hundert einheimische Träger im Einsatz.

    Um die schwere Technik, etwa den zerlegten Generator zur Stromerzeugung, zur Horombo-Hütte zu schleppen, waren sechs Träger und ein eigens dafür gebauter Holzkarren nötig.

    Am Morgen unserer Ankunft in der Eis- und Gletscherzone der Kili-Gipfelregion beträgt die Temperatur rund minus zwanzig Grad.

    Eindrücke, wie wir sie wohl nie wieder vergessen werden: Der »Berg der Götter« zeigt sich uns in seiner ganzen schneebedeckten Pracht.

    Bild 20
    Wir haben es geschafft: Gilmans Point ist der erste Punkt auf der Gipfelkarte des Kili und für viele der Endpunkt der Tour.

    Wer noch kann - so beispielsweise Titus aus Münster, mitsamt Skateboard -, geht weiter bis zum Uhuru Peak auf 5895 Meter Höhe.

    Vom Stella Point auf 5756 Meter Höhe haben wir gesendet. Wie lange wird es die bizarren Eisformationen der Kili-Gipfelregion noch geben?

Kapitel 10
    Wenn die Stunden nicht vergehen wollen
    Warum in Marangu am Sonntag die Zeit stehen bleibt

    Aufwachen an einem Sonntagmorgen im Zimmer der Ashanti Lodge in Marangu. Irritation: Stimmt die Uhrzeit? Denn draußen ist es schon hell. Verschlafen also? Irgendetwas ist ganz anders als an den Tagen zuvor. Die Sonne ist schon zu sehen, ich gehe vor die Tür, Vogelgezwitscher - sonst nichts.
    Ein Blick über die Büsche, die die Lodge von der Straße trennen: Alles ist menschenleer. Wo an den Tagen zuvor Sammeltaxis Staub aufwirbelten und Einheimische mit ihren Fahrrädern zur Arbeit fuhren - nichts.

    Die kleinen Läden mit den Zigarettenpackungen und den Zeitungshaufen in den Fenstern sind geschlossen. Die riesigen Lautsprecherboxen in den Ladeneingängen, die an den Tagen zuvor mit donnernden Bässen afrikanischen Rock-Pop ab 4.30 Uhr morgens niemanden mehr schlafen ließen - Schweigen, es ist Sonntag.
    Geschenkte Minuten am Morgen: Ich gehe noch einmal meine Zeitplanung durch, die genau eine Woche lang gelten wird. Morgen, in vierundzwanzig Stunden, wird sich zum ersten Mal entscheiden, ob unsere Satellitentechnik funktioniert, ob wir täglich zwischen 6 und 9 Uhr deutscher Zeit insgesamt 20 Minuten live aus Marangu senden können. Zuerst von der kleinen Hütte des Kili-Führers Alex mit seiner Frau und den drei Töchtern aus, und dann, etwas später, der Live-Bericht über unser erstes Zusammentreffen mit den vierzehn Teilnehmern der deutschen Kili-Reisegruppe, die erst heute Abend am Kili-Airport landen werden. Wie werden sie drauf sein: gestresst oder doch eher auskunftsfreudig?
    Und dann - so rechne ich meinen eigenen Kili-Wochenkalender durch - vierundzwanzig Stunden später, am Dienstagmorgen, senden wir von der Mandara-Hütte auf 2700 Meter Höhe aus. Hält die Technik durch, werden die einheimischen Träger die knapp eine Tonne schwere Kameraausrüstung unbeschädigt nach oben bringen? Und ich selbst? Die 2700 Meter sollte ich nach meiner eigenen Prognose auf jeden Fall schaffen.
    Mein Kalender geht weiter, die innere Uhr läuft mit und meine Vorplanung im Kopf stößt auf die eigenen Ängste: Was wird am Mittwochmorgen sein, dann schon auf 3700 Metern - eine
Fernseh-Live-Schaltung nach Deutschland mit mir oder ohne mich? Macht mein Körper mit? Setze ich nur mit meinem Willen neue Grenzen für mich? Oder ganz simpel: Werde ich von jetzt, von Sonntagmorgen, an gerechnet in drei Tagen noch mit dabei sein? Habe ich mich in der

Weitere Kostenlose Bücher