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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Leandra leise.
    Hellami atmete tief ein. Der Kontakt, den sie zu Leandra und dem Drachen hatte, war anders als jeder Kontakt, den sie bisher in ihrem Leben verspürt hatte; mystisch und abgründig - und fast ein wenig beunruhigend.
    »An meinem rechten Fuß«, erwiderte sie leise. »An der Sohle. Aber ich merke es kaum noch.«
    Schon im nächsten Augenblick geschah etwas. Das leise Stechen, das sie immerzu verspürt, an das sie sich aber gewöhnt hatte, verschwand mit einem Mal völlig. Sie trat probehalber fester auf - der Schmerz war wie weggewischt. Ein Lächeln flog über ihr Gesicht. »Unglaublich«, hauchte sie.
    Der Tanz war wieder lebhafter geworden und Ulfa verwandelte sich in ein vibrierendes Bündel aus Energien. Obwohl die beginnende Nacht kühl war, fror sie nicht - warme Wellen schwappten durch ihren Körper und Leandra schien fast zu glühen. Langsam entstand ein Gedanke in Hellamis Kopf.
    »Sagtest du nicht etwas von einem ... Liebeszauber?«, fragte sie leise.
    »Ein Liebeszauber?« Eine kurze Pause folgte. »Nicht dass ich wüsste«, lautete dann die leicht spöttische Antwort.
    Hellami schlug die Augen auf und ihre Blicke suchten in der Dunkelheit Leandras Gesicht. Dann glitt es an ihr vorbei und sie sah ein Lächeln darauf. Von einer Sekunde auf die andere durchströmte sie wieder das prickelnde Gefühl, das sie schon zu Anfang verspürt hatte, als sie Leandras nackten Körper erblickt hatte. Leandra blieb stehen, und Hellami war sich plötzlich nicht mehr so sicher, ob der Drachentanz wirklich nackt vollführt werden musste oder ob es nur ein Trick von Leandra gewesen war.
    Leandra schien den Zauber losgelassen zu haben, denn die Musik verklang und Ulfa löste sich von ihnen. Innerhalb von Augenblicken schoss er davon, Hellami sah nur noch, wie sein kleiner Schatten in den Himmel hinauf strebte und in der Dunkelheit verschwand.
    Eine Sekunde später hatte sie alles andere um sich herum vergessen und genoss das heiße Gefühl, das sich in ihr ausbreitete. Dann spürte sie Leandras Hände auf ihren Brüsten und sie zitterten vor Erregung. Ihr Brustkorb hob und senkte sich, und Hellami wusste, dass Leandra ein ebenso großes Verlangen verspüren musste wie sie selbst.
    Hellami atmete schwerer. Langsam hob sie die Hände, um Leandra zu berühren. Erinnerungen an ihre erste und einzige zärtliche Begegnung schössen ihr durch den Kopf - damals in dem kleinen Tal, nach ihrer Flucht aus Guldors Gewalt. Leandra war damals vor Angst beinahe weggelaufen - aber Hellami hatte sie dennoch halten können.
    Jetzt, nach dieser langen Zeit, stand sie ihr abermals gegenüber, und sie fragte sich, wie sie so lange darauf hatte verzichten können. Langsam fuhren ihre Fingerspitzen Leandras Schenkel und Bauch hinauf, bis sie ihre Brüste berührten; sie waren beinahe hart wie Stein. Die Hitze, die sie verstrahlte, war deutlich zu spüren. Sie schloss wieder die Augen und gab sich ganz dem Gefühl des Verlangens und der Lust hin. Dann umarmten sie sich, langsam und zögernd. Schließlich sanken sie zu Boden und blieben für ein Weilchen eng umschlungen liegen.
    »Hast du es bereut?«, fragte Hellami leise und wusste gleichzeitig, dass ihre Frage eigentlich überflüssig war. »Ich meine - was damals zwischen uns war?«
    Leandra schüttelte den Kopf.
    »Nein«, antwortete sie. »Aber ...«
    Hellami begann Leandra sanft zu streicheln. »Hm?«
    Leandra atmete tief ein. »Nun, ich müsste dir ... eigentlich etwas beichten.«
    »Etwas beichten?«
    »Ja. Ich bin ... warte mal.«
    Sie erhob sich und verschwand in der Dunkelheit. Kurz darauf kam sie mit allen Kleidern und den beiden Rucksäcken wieder zurück. Sie zerrte die beiden Schlafdecken heraus und breitete sie ein paar Schritte entfernt im Schutze eines Busches aus.
    »Komm herüber! Mir wird langsam kalt!«
    Hellami erhob sich, genoss für einen Augenblick die Abendkühle auf ihrer nackten Haut und gleich darauf wieder die Wärme Leandras, als sie sich zusammen in die Decken und abgelegten Kleider kuschelten.
    »Du wolltest mir etwas beichten«, sagte sie.
    Leandra schwieg.
    »Nun? Was ist?«
    Sie hörte Leandra leise schnaufen. »Na ja, ich ... ach, vergiss es lieber. Es ist nicht so wichtig.«
    »Hm. Eben schien es das aber noch zu sein«, bohrte Hellami nach.
    Leandra erwiderte abermals nichts und nahm dafür Hellami fester in die Arme.
    Hellami machte eine überraschte Feststellung. Die Art, mit der sie Leandra nun umarmte, schien plötzlich eine ausschließlich

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