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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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über diese Adeptin und das andere Mädchen ...«
    Chast schoss in die Höhe. »Was soll das heißen, Kerl!«, fuhr er Usbalor an.
    Usbalor wich einen Schritt zurück. »Vergebt mir, Herr ... ich wollte nicht ...«
    Zorn hatte Chast gepackt und der stechende Schmerz in seinem Oberschenkel machte ihn umso wütender. »Ich verlange, dass meine Befehle ausgeführt werden!«, brüllte er. »Es kümmert mich einen Dreck, ob irgendeiner von euch Schwachköpfen weiß, wozu er einen Befehl ausführen soll! Ich habe klar gesagt, dass diese Adeptin gefangen genommen und hierher gebracht werden soll - und das andere Mädchen auch! War das nicht deutlich genug?«
    Usbalor war anzusehen, dass er trotz seines Schrecks eine Erwiderung auf der Zunge hatte - aber er verbiss sie sich und senkte den Kopf. »Was ist?«, knirschte Chast.
    Usbalor atmete schwer ein. »Nun, Hoher Meister, soweit ich weiß, behaupteten die Dorfbewohner, diese Adeptin sei tot. Und da dachten die Männer wohl ...«
    Chast warf die Arme hoch. »Das Denken habe ich nicht befohlen!«, schrie er. »Es sollte eigentlich genügen, wenn ich einen klaren Befehl erteile! Und nun sieh zu, dass du das wieder in Ordnung bringst, verstanden? Du wirst selbst aufbrechen! Und nimm dir Leute mit, die in der Lage sind, das zu tun, was angeordnet wird! Ich will diese beiden Frauen haben, und zwar innerhalb einer Woche. Tot oder lebendig!«
    Usbalor war einen weiteren Schritt zurückgewichen. Dann nickte er dumpf, murmelte etwas und machte auf dem Absatz kehrt, um den Raum zu verlassen. Als die Tür hinter ihm ins Schloss klappte, ließ sich Chast ächzend wieder zurücksinken.
    Er schloss die Augen und fluchte innerlich. Seit er wusste, dass diese Leandra noch lebte, war er unruhig. Sie war weder eine mächtige Magierin, noch besaß sie sonst irgendwelche besonderen Fähigkeiten. Aber sie hatte es geschafft, dem Inferno in Unifar zu entkommen - und er wusste nicht, wie! Sie war schon damals seine erbitterte Gegnerin gewesen, und sie dürfte inzwischen wissen, dass er ebenfalls noch lebte.
    Er erhob sich, kümmerte sich nicht weiter um das unangenehme Ziehen in seinem Bein und ging zum Fenster. Er zog die dunklen Vorhänge ein wenig zurück und blickte mit zusammengekniffenen Augen hinab aufs Meer. Der Tag brach gerade an und die ersten hellen Sonnenstrahlen fielen durch das riesige, über zwanzig Meilen durchmessende Sonnenfenster in die Welt herab. Das verbesserte seine Laune wahrhaftig nicht. Er mochte Helligkeit und Sonnenschein nicht sonderlich.
    Wieder kehrten seine Gedanken zu seiner Gegnerin Leandra zurück. Eigentlich war sie nur ein kleines trotziges Mädchen - ohne jede Macht. Aber sie hatte sich damals aus einem Käfig befreit, der mit einer Magie versiegelt gewesen war, die nicht einmal ihr Meister Munuel hatte aufbrechen können. Chast wusste bis heute nicht, wie ihr das gelungen war - es war eigentlich unmöglich gewesen. Aber trotzdem hatte sie es geschafft. Dieses kleine Biest hatte mit ihrem lächerlichen Häuflein von Gefährten die Canimbra wiederentdeckt, den Tempel von Yoor gefunden und mindestens drei Dämonen höherer Ordnung ins Stygium zurückgejagt.
    Sie war seinen Häschern in den Katakomben entkommen, hatte den magischen Käfig aufgesprengt und hätte ihn damals beinahe - mit einem etwas glücklicheren Schwertstreich - ins Jenseits befördert!
    Er stieß einen groben Fluch zwischen wütend zusammengebissenen Zähnen hervor. Immer wieder hatte dieses Miststück den Ablauf seiner Pläne gestört und beinahe hätte es mit dem Untergang der Bruderschaft geendet!
    Chast schüttelte verbittert den Kopf. Er wusste nicht, wo diese Frau solches Glück und solches Geschick hernahm. Sie hatte Mut und war verteufelt schlau. Ihre Kräfte als Magierin waren geradezu lächerlich gering, aber sie war der lebende Beweis dafür, dass es darauf gar nicht ankam. Damals hatte er gelernt, dass Gegner wie Leandra die unangenehmsten von allen waren - ob sie nun über ein Heer verfügten oder nicht. Heere konnte man schlagen, jedenfalls dann, wenn man über solche Mittel verfügte wie er. Einzelne Gegner jedoch, die bereits so viel Gefährlichkeit bewiesen hatten wie dieses unscheinbare Mädchen - die musste man wahrlich fürchten!
    Sein Plan duldete nun nicht mehr die geringste Störung. Jedoch war er bereit zu schwören, dass sie inzwischen wieder unterwegs war, um ihm abermals Schwierigkeiten zu bereiten. Allein dass sie seinen Häschern in Angadoor entkommen war, deutete

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