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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Tränensäcke unter ihren geschlitzten Augen, ihre Wangen hingen wie Lappen herab und ihre schmallippigen Münder wiesen in den Winkeln missgestimmt nach unten. Es waren die Gesichter hässlicher alter Männer, die mit Missgunst und Verachtung auf den Rest der Welt herabsahen und die wahrlich nichts Freundliches im Sinn hatten. Ihre Gesichter glänzten von irgendeiner Feuchtigkeit und Leandra fragte sich, ob es dies war, das da so stank: nach altem Urin, Fäulnis und Verwesung.
    Für eine ganze Weile standen sie und Hochmeister Jockum erstarrt und angespannt da, während ihre Blicke durch die Halle schweiften. Etliche der Drakken hielten längliche Geräte in den Händen, und es war klar, dass es sich dabei um Waffen handelte.
    Leandras Gedanken rasten. Chast hatte ihnen bewiesen, dass man sie mittels Magie bezwingen konnte... Welchen Grund sollte es für die Drakken geben, sie und Jockum nicht sicherheitshalber auf der Stelle umzubringen? Ging man von dieser Annahme aus, dann wurde es höchste Zeit, dass sie etwas unternahmen. Ansonsten hatten sie vermutlich nur noch wenige Sekunden zu leben.
    Dann blitzte in Leandra eine Idee auf, eine verwegene Idee, die nicht recht zu Ende gedacht war, aber sie erschien ihr aussichtsreich. Blitzschnell richtete sie sich auf, stemmte die linke Hand in die Hüfte und hob die Rechte zu einer Art Gruß. »Wir wollen euren Anführer sprechen«, rief sie laut und vernehmlich in die Halle.
    Das war natürlich ein Schuss ins Blaue, aber Leandra war klar geworden, dass die Drakken ihre Sprache verstehen mussten - Alina hatte erzählt, wie Chast mit diesen Wesen gestritten hatte. Während sie spürte, wie Hochmeister Jockum neben ihr erschauerte, bemühte sie sich um Haltung und Beherrschung. Sie versuchte so zu wirken, als hätte sie durchaus gewusst, dass die Fremden hier anzutreffen waren, so als wären Hochmeister Jockum und sie absichtsvoll hierher vorgestoßen, um sie zu finden. Es vergingen Sekunden, dann trat der riesige Drakken mit den rötlich schwarzen Schuppen ein paar Schritte vor.
    Sein Gang erschien federleicht, seine Bewegungen zielgenau und kontrolliert; er wirkte wie ein durchtrainierter Kämpfer, der jeden Augenblick zu tödlicher Aktion explodieren konnte. Leandra war versucht, ein paar Schritte zurückzuweichen, als das Wesen auf sie zukam. Aber sie zwang sich dazu vorzugeben, dass sie wüsste, mit wem sie es hier zu tun hatte.
    Der Drakken blieb fünf Schritte vor ihr und dem Primas stehen - was etwa zehn von Leandras Schritten entsprach.
    »Wer bist du?«, ertönte seine Stimme. Leandra war erstaunt, wie gut moduliert und exakt ausgesprochen die Worte waren. Dennoch schwang auch eine bestürzende Kälte in seiner Stimme mit, eine Kälte, die signalisierte, dass dieses Wesen weder sich selbst noch irgendwem anderen auch nur das kleinste bisschen an Gefühlen entgegenbrachte. Es war, als spräche da eine Maschine, die nur ein einziges Ziel kannte und rücksichtslos den Weg dorthin verfolgte, was immer auch geschehen mochte.
    Leandra überlegte, auf welche Weise sie dem Wesen entgegentreten sollte. Vielleicht war es besser, Unterwürfigkeit zu zeigen, denn Respektlosigkeit war offenbar das, was Chast ihnen hatte angedeihen lassen. Das würden sie sicher nicht schätzten.
    »Bist du hier der Anführer?« Sie blickte auf die bewegungslosen Drakken, die angriffsbereit dastanden. Aus den Augenwinkeln registrierte sie, dass bei einigen der Wesen winzige Lichter aufglühten - an den Waffen, der Rüstung oder am Gürtel. Das flaue Gefühl in ihrem Magen wurde schlimmer.
    Der Drakken erwiderte nichts, sie hatte allenfalls den Eindruck, als würde er noch sprungbereiter dastehen als zuvor. Sie tastete nach dem Trivocum und erkannte, dass der Primas bereits ein mächtiges Aurikel kontrollierte; welcher Art es war, konnte sie nicht bestimmen. Sie hoffte nur, dass es eine Verteidigungsmagie war, und zwar möglichst eine, die einem Vulkanausbruch standhielt. Sie bezweifelte, dass sie irgendetwas anderes noch retten konnte, falls sie auch nur einen winzigen Fehler beging.
    Sie fragte sich, wie es wäre, mit diesen Drakken einfach zu reden, um zu erfahren, was sie wollten, und sich dann mit ihnen zu einigen. Alina hatte gesagt, sie wollten die Magie. Aber als Leandra den Gesichtsausdruck dieses Wesens maß, das vor ihr stand, sank ihr der Mut.
    »Wir...«, begann sie zögernd und deutete auf Jockum und sich selbst, »wir kommen, um mit euch zu verhandeln. Wir wissen, dass Chast tot

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