Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt
Akramoria. Dort werden wir hingehen!«
»Was? Nach Bor Akramoria?«
»Ganz genau. Bor Akramoria ist der eigentliche Mittelpunkt von
Akrania, dort begann die Freundschaft zwischen den Drachen und
den Menschen, und dort haben wir sie auch wieder neu ins Leben
gerufen. In Savalgor jedoch regieren die Bruderschaft und dieser
korrupte Hierokratische Rat. Das wird wohl ewig so bleiben. Die
Stadt ist verdorben von betrügerischem Gesindel und machtgierigen Oberen. Deshalb will ich, dass die Menschen ihre Blicke fort
von Savalgor richten, auf einen besseren Ort. Nach Bor Akramoria! Dort gibt es echte, neue Hoffnung, auch weil Caor Maneit, die
Stadt der Drachen, da liegt!«
Ihre Worte erschütterten ihre Freunde sichtlich.
»Ich bin die rechtmäßige Shaba von Akrania, und ich rufe Bor
Akramoria als die neue Hauptstadt des Landes aus! Wir haben die
Freundschaft der Drachen zurückerlangt, und jeder, der die
Hauptstadt oder die Shaba sehen will, kann die Drachen bitten,
zu uns gebracht zu werden. Auf diese Weise sind wir vor diesem
korrupten Pack geschützt. Wir werden Unifar wieder aufbauen,
den Mogellsee mit Schiffen bevölkern und den Mogellwald wieder
bewohnbar machen – koste es, was es wolle. Wir haben die
Macht dazu, denn mit den Drachen als Verbündeten kann uns
niemand diesen Rang streitig machen!«
Alle starrten Alina an. Mit einem solch leidenschaftlichen Ausbruch hatte niemand gerechnet. Doch es lag Bewunderung in den
Blicken ihrer Freunde. »Und… was ist mit Malangoor?«, fragte
Azrani betroffen.
Alina schüttelte entschieden den Kopf. »Malangoor, die Drachenkolonie und selbst unseren Drachenhorst werden wir aufgeben. Vielleicht können wir es später wieder besiedeln. Im Augenblick aber ist es hier zu unsicher, hier sind wir schon zweimal
überfallen worden. Habt ihr all die Drachen vergessen, die damals
beim Angriff des Malachista in der Drachenkolonie getötet wurden? Heute war schon wieder so eine Bestie hier! Wir dürfen nicht
zulassen, dass so etwas erneut geschieht. Malangoor war ein gut
gemeinter Versuch Royas, einen Rückzugsort für uns einzurichten. Und so lange niemand wusste, wo es lag, war die Idee auch
tauglich. Jetzt aber könnte Chast jederzeit wieder hier auftauchen
– mit seinen Malachista-Bestien. Das können wir nicht riskieren.«
»Aber die Malachista könnten doch auch in Caor Maneit eindringen!«, warf Victor besorgt ein. »Wir haben es selbst erlebt!«
Alina schüttelte entschieden den Kopf. »Das glaube ich nicht!
Die Amaji-Drachen, die einst Caor Maneit gründeten, kannten
schon damals die Malachista-Gefahr, das wissen wir inzwischen.
Ich glaube, der Malachista, den wir dort sahen, konnte nur eindringen, weil Caor Maneit völlig verlassen und unbewohnt dalag.
Ich bin sicher, dass es dort einen Schutz gegen diese Mörderbestien gibt, womöglich ist das gesamte System dieser unterirdischen Höhlen ein einziger Schutz gegen sie – aber nur dann,
wenn sie bevölkert sind! Caor Maneit wurde schließlich als Schutz
und Gegenpol zur Stadt der Alten errichtet. Was für einen Sinn
würde es sonst machen, wenn es nicht eine verlässliche Abwehr
gegen die schlimmsten Feinde der Amaji besäße?«
»Ich wundere mich, Alina«, sagte Victor, von dessen Gesicht
Betroffenheit abzulesen war, »woher plötzlich diese Gedanken
sprudeln! Das klingt, als beschäftigtest du dich schon länger mit
dieser Idee!«
Alina schüttelte den Kopf. »Nein, so ist es nicht. Aber seit dem
ersten Überfall auf Malangoor, seit Rasnor herausbekommen hat,
wo es liegt, war mir dieser Ort nicht mehr geheuer. Wir sind aus
dem Palast hierher geflohen, weil wir keine andere Möglichkeit
hatten und weil wir mithilfe des Stygischen Portals viel Raum zwischen uns und unsere Feinde bringen konnten. Aber ich wollte
wieder fort von hier, seit wir hier eintrafen.« Sie musterte sie
einen nach dem anderen. »Die Idee mit Bor Akramoria stammt
von Tirao. Er sagte es mir heute, als er mich, Ullrik und Laura aus
dem Dorf rettete, und er sagte mir auch, dass er neue Freunde
gewonnen habe – die Salmdrachen. Die Drachen werden jetzt
Caor Maneit wieder bevölkern, und für uns gibt es dann nur eine
einzige vernünftige Wahl: uns in den Schutz der Drachen zu begeben und wieder nach Bor Akramoria zu gehen. Unser Kampf ist
längst noch nicht zu Ende.«
Alinas traurige Blicke fielen auf Hellami und Cathryn. Plötzlich
standen wieder Tränen in ihren Augen. Sie setzte sich neben Jacko und nahm ihn und seine tote
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