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Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt

Titel: Höhlenwelt-Saga - 08 - Die Magie der Höhlenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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tatsächlich die fünf Vermissten entdeckten, hatten sie
das gesamte Höhlenlabyrinth mehrfach durchforstet und waren
dem Eingang so nah, dass sich die Suche eigentlich erübrigt hätte. Victor, Jacko und Zerbus waren kurz davor, den Ausgang
selbst zu durchschreiten. Sie trugen Hellami und Cathryn, und
schon im ersten Moment wurde Ullrik und Marko klar, dass die
Nachrichten schrecklich sein würden. Jacko, dieser Hüne von einem Mann, weinte wie ein kleines Kind, als er Hellami auf seinen
Armen ins Freie trug, und Victor ging es kaum besser. Er trug die
leblose Cathryn.
Die Nacht brach bereits an, als Marko so schnell er konnte
durchs Dorf rannte und die Felsen unter dem Windhaus hinauf
zum Drachenhorst stieg, um Hochmeister Jockum zu holen, den
Einzigen, der vielleicht noch etwas retten konnte. Er war ein Meister in den meisten Disziplinen der Magie und beherrschte auch die
Heilkunst.
Alina, Azrani und Marina waren vollkommen aufgelöst, als sie zu
Hellami stürzten, die schlaff und kalt in Jackos Armen lag. Sein
Gesicht war gerötet und eine Maske des Elends. Er und Victor
legten die beiden Mädchen am Rand der Dorfwiese ins weiche
Gras und deckten sie so gut es ging mit Kleidungsstücken zu, die
Einzelne gespendet hatten. Sie erhellten den Ort mit eilig herbeigeholten Fackeln, die sie ins Gras steckten; Ullrik und Zerbus, die
einzigen beiden anwesenden Magier, versuchten, die Lebensfunken der beiden Mädchen zu erspüren, doch alle Mühe schien vergebens. Jacko nahm seine geliebte Hellami in die Arme und wiegte sie wie ein Baby. Neue Hoffnung kam auf, als Hochmeister Jockum endlich eintraf, doch neuerliche Tränen entrangen sich seinen Augen, als sich Jockum nach einer kurzen Untersuchung Hellamis gleich Cathryn zuwandte. Hellamis schreckliche Schulterwunde sprach Bände. Sie war an den Rändern schwarz verfärbt
und in der Mitte von hässlichern grünem Schaum erfüllt. Hellamis
Gesicht war fahlweiß, ihr Körper leblos und ohne Puls. Cathryn
hingegen, die auf den ersten Blick ebenso schlaff und ohne Herzschlag wirkte, schien um eine Winzigkeit anders. Ihre Haut, so
meinte Jockum, sei nicht ganz so kalt und bleich wie die Hellamis,
und zur Überraschung aller Anwesenden äußerte Jockum die Ansicht, dass auf eine geheimnisvolle Weise noch Leben in ihr sein
mochte.
»Aber sie atmet nicht mehr!«, rief Victor erregt und warf die
Arme in die Luft. »Ihr Herz ist stumm und still. Wollt Ihr uns falsche Hoffnungen machen, Hochmeister?« Jockum antwortete
nicht. Er untersuchte Hellamis Körper erneut, bat sich aus, sie
flach auf den Boden zu legen, und wandte all seine magischen
Fähigkeiten auf, um in ihrem Körper noch Anzeichen eines Lebensfunkens zu finden. Er untersuchte das Trivocum, so intensiv
er konnte, fand aber nur kalte, blaue und violette Töne, die auf
Tod und Vergehen hindeuteten. Nach einer Weile gab er mit
schwerem, resigniertem Kopfschütteln auf. »Es tut mir so Leid,
meine Freunde. Hellamis Körper scheint voll Gift zu sein. Voll tödlichem Gift, das sie bis ins letzte Glied erfüllt. Was war das für ein
Dämon?«
Jacko erklärte es ihm mit zitternder Stimme, und Jockum nickte
verstehend. »Ein magisches Gift, wie ich vermutet habe. Eines,
das den lebenden Körper mit massiven stygischen Kräften verseucht. Sie hat sich vermutlich tapfer gewehrt, aber als sie ihr
Schwert nicht mehr hatte…«
Victor sprang auf. »Was?«, rief er, »Asakash hätte sie retten
können? Dann… dann bin ich an ihrem Tod schuld?« Jockum erhob sich. »Woher hättest du das wissen sollen, Victor? Hättest du
es nicht an dich genommen, wäret ihr vermutlich jetzt alle tot.
Nach allem, was ihr erzählt habt, ist es allein eurer Gegenwehr
mit Asakash zu danken, dass ihr jetzt hier seid.«
Victor heulte auf, schlug die Hände vors Gesicht und sank in
sich zusammen.
Jacko trat mit gerötetem Gesicht zu Hochmeister Jockum und
legte ihm die Hand auf den Arm. »Ist sie wirklich tot, Hochmeister?«
Jockum holte tief Luft und nickte dann schwer. »Ja, mein
Freund.«
»Und Eure ganze magische Kraft kann nichts dagegen ausrichten?«
Jockum schüttelte den Kopf.
»Was ist mit Chast?«, brüllte Jacko los. »Warum lebt dieser
Dreckskerl dann noch? In Rasnors Körper! War er nicht auch tot?
Ich habe ihn selbst getötet! Warum darf dieses Monstrum leben
und Hellami nicht?«
Alle Anwesenden fochten einen inneren Kampf aus angesichts
des Schicksals ihrer tapferen Freundin, ohne die wohl keiner von
ihnen hier stehen würde –

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