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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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recht. Die Bruderschaft von Yoor! Aber wir ziehen den einfachen Namen Bruderschaft vor. Ja - es gibt uns noch immer, selbst nach dieser langen Zeit. Wir haben uns gut vorbereitet, und nun ist es nicht mehr weit, bis wir endlich unser Ziel erreicht haben.«
    Munuel lächelte kalt. »Zweitausend Jahre! Das zeugt nicht gerade von einer gut geplanten Aktion. Ich würde eher sagen, dass ihr die Reste eures aufgeriebenen Häufleins mit Mühe nach vielen, vielen Jahrhunderten wieder zusammengerafft habt.«
    Chasts Blick verfinsterte sich. »Du willst lieber gleich sterben, ja? Aber das sieht euch Ordensbrüdern ähnlich.
    Dumm oder schlau zu sterben, das ist euch egal. Habt ihr euch jemals für Magie interessiert? Ihr habt ja keine Vorstellung davon, was man aus dieser Welt hätte machen können mithilfe von echter Magie! Eure Sandkastenspiele mit Runensteinen oder Aurikelchen! Was ist das schon? Kinderkram! Ihr habt keine Ahnung von wirklicher Macht!«
    »Du täuschst dich«, erwiderte Munuel. »Ich weiß durchaus, was man aus dieser Welt mit eurer Magie hätte machen können. Einen Trümmerhaufen! Ein Feld voller Eichen! Einen Tummelplatz für dämonische Gewalten!
    Ein Tollhaus! Nein danke - ich bin froh, dass wir immer bei unseren Sandkastenspielen geblieben sind!«
    Funkelnde Wut stieg im Gesicht des Mönchs auf. »Ihr habt uns geächtet, weil wir anders waren! Es hätte Wege gegeben, sich zu einigen. Stattdessen habt ihr uns verfolgt, verurteilt und hingerichtet!«
    »Was weißt du schon, was damals wirklich geschehen ist!«, rief Munuel wütend. Er deutete auf das Buch am Boden. »Lies das, wenn du überhaupt lesen kannst! Die Bruderschaft von Yoor war eine Gefahr für die Welt, und sie wollte ihre Magieform nicht kultivieren! Sie löste Katastrophen aus, die Tausenden das Leben kosteten!«
    Chast schien zu bemerken, dass er sich mit seinem Hass und Zorn nur ablenkte. An Munuels unerschrockener Art schien er abzulesen, dass er doch seine Kräfte besser voll einsatzbereit halten sollte. Sein Gesicht entspannte sich, er richtete sich auf und grinste Munuel an.
    »Du meinst, unsere Magie hätte Tausenden das Leben gekostet? Das ist nicht wahr. Die Bruderschafts-Magie ist in Wahrheit viel subtiler, als du glaubst. Hast du mein Potenzial etwa erspüren können, als du eindrangst? Ha - ich glaube kaum! Sonst wärest du nicht mitten in mein Zimmer gestolpert. Ich habe das Fenster extra für dich aufgelassen, alter Mann. Genau so, wie ich dich wieder hierher gelockt habe!« Seine Miene verfinsterte sich.
    »Deine Aura hingegen lief dir voraus wie eine heulende Meute von Hunden. Du bist ein Versager!«
    Munuel entspannte sich und richtete sich auf. Er überlegte, weshalb er hierher gelockt worden sein sollte. »Das sind bloße Behauptungen. In Wahrheit hättest du mich nicht bemerkt, wenn nicht sie ...«, und damit deutete er auf das Mädchen, »...dich aufgeweckt hätte. Du schliefst wie ein Stein!«
    Chast lachte auf, griff rüde nach dem Arm des Mädchens und schüttelte sie. Der vernebelte Blick fiel von ihren Augen ab und wurde im gleichen Moment von Furcht gepackt. Sie stöhnte auf und starrte erschrocken den Mönch und dann Munuel an. »Ha! Sie hat dich nicht verraten, dieses Miststück! Sie legte sich wieder ins Bett, als wäre nichts geschehen. Als hätte sie keinen Grund, mir dankbar zu sein!«
    Er stieß sie von sich, und sie schrie leise auf.
    Chast trat einen Schritt zur Seite, sodass er Munuel und das Mädchen gleichermaßen beobachten konnte. Die Feuerkugel schwebte noch immer mitten im Raum.
    »Aber ihr wird nichts geschehen«, sagte er gefährlich leise. »Obwohl sie mich verraten hat. Sie hat noch eine besondere Aufgabe zu erfüllen!«
    Munuel prallte zurück - ebenso wie das Mädchen. Allein mit seiner Wut setzte der Mönch das Trivocum in so starke Bewegung, dass man meinen mochte, er hätte eine fünfte Iteration gewirkt. Munuel wurde unsicher.
    Dieser Chast schien tatsächlich über ein gewaltiges Potenzial zu verfügen. Wenn er hier lebend herauskommen wollte, dann musste er den Yhalmudt einsetzen. Aber genau das durfte er nicht tun!
    »Lass sie leben!«, rief Munuel, nur um Zeit zu gewinnen. »Was kann sie dir schon tun?«
    Chasts Gesicht fuhr herum. »Was sie mir tun kann? Ha!«
    Munuel konnte nicht anders, als die Schultern zu zucken. Wer war sie? Welche Rolle spielte sie?
    »Nein, du weißt wirklich nichts«, stellte Chast fest. »Als von Jacklor mir deinen Namen nannte und mir erzählte, dass es

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