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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Offenbar hatte er Erfolg. Seine Schläge brachen ab, und sie spürte plötzlich seinen Rücken an ihrem. Im Moment hatte sich eine winzige Kampfpause ergeben, und sie suchte nach seiner Hand. Keiner von beiden sagte etwas, es war nur so etwas wie ein gegenseitiges Kraftspenden. Ein kurzer Blick zeigte ihr, dass noch drei Gegner übrig waren - soweit sich das hier im dunklen Wald beurteilen ließ. Das Licht schwebte noch immer über ihr, aber es hatte auch den Nachteil, dass man sie jederzeit bestens ausmachen konnte.
    Vor Leandra kauerten zwei dieser übergroßen Schattenwesen, und Victor hatte ebenfalls eines vor sich. Wie es schien, waren die Würmer tot und auch die gewöhnlichen Schattenwesen - die stärksten Gegner hatten sie noch vor sich.
    Im nächsten Augenblick erstrahlte nördlich von ihnen ein greller, grünlicher Blitz und ein knatternder Schlag schallte herüber. Das musste Munuel sein, und Leandra dachte, dass sie froh sein konnte, sich hier mit Victor nur gegen diese Schattenwesen wehren zu müssen. Was ein Dämon mittlerer Ordnung zu bewerkstelligen imstande wäre, wollte sie gar nicht wissen.
    »Bist du verletzt?«, flüsterte sie.
    »Nicht der Rede wert«, lautete die Antwort. Leandra hörte an Victors Schnaufen, dass er schon ziemlich erschöpft war. Er mochte sich schon minutenlang gegen die Monstren verteidigt haben, als sie endlich eintraf.
    Jede weitere Überlegung wurde ihnen abgenommen, denn die drei Schattenwesen griffen alle zugleich an.
    Leandra hätte nicht sagen können, ob sie von alleine die Kraft besessen hätte, den Schwertarm zu heben. Aber kaum regte sich der Gegner, flutete wieder neue Energie durch die Jambala. Und weil sie dachte, sie könnte vielleicht Victor etwas davon abgeben, hielt sie seine Hand fest, solange es ging.
    Einen der beiden erwischte sie ziemlich schnell. Sie traf sein Schwert in einem günstigen Augenblick, und die Jambala hatte solchen Schwung, dass es mit einem unnatürlich hellen Klingen und einem heftigen grellen Funken in drei Teile zersprang. Sie nutzte den Vorteil und drang mit aller Heftigkeit auf das Monstrum ein, versetzte ihm innerhalb kürzester Zeit so viele Treffer, dass es in seiner Kraft merklich nachließ. Das war der Moment, in dem die Jambala mit einem gewaltigen Streich direkt von oben in den Schädel der Bestie eindrang und sie von oben bis unten spaltete.
    Den nächsten Treffer musste sie selbst einstecken. Es war ihre linke Schulter, die im gleichen Augenblick von dem Säbel des zweiten Monstrums getroffen wurde. Sie dachte erst, ihr würde der ganze linke Arm abfallen.
    Aber das Schwert prallte an ihrem Kettenhemd ab. Sie heulte auf und befreite sich mit einem Überschlag aus der Reichweite ihres Gegners. Das Entsetzen über den Treffer drohte sie für einen Moment zu lähmen. Sie blickte zur ihrer Schulter und sah, dass unter ihrem Kettenhemd Blut hervorpulste. Ihr wurde schwindlig. Sie dachte, das sei das Ende. Sie war müde, ihr linker Arm war völlig unbrauchbar, und sie stand einem Gegner gegenüber, der riesig und stark war.
    Sie blickte auf, und das Schwert des Monstrums schwebte über ihrem Kopf. Sie wusste nicht, was sie tun sollte.
    Plötzlich war alle Kraft aus ihr heraus, und sie starrte nur das tödliche Schwert mit tauben Blicken an. Dann hing plötzlich Victor dem Monstrum im Gesicht. Mit einem Schrei war er herangesprungen, hatte sich an der Schulter des Wesens festgeklammert und trieb ihm nun eins ums andere Mal das Heft seines gebrochenen Schwertes in den Totenschädel.
    Irgendwie reichte das noch nicht, und Leandra wusste, dass dies ihre letzte Chance war, dem Tod noch einmal zu entrinnen. Sie stürzte vor und trieb dem Untier die Jambala bis zum Heft in den Bauch, zog sie hervor, stieß erneut zu und tat dies solange, bis sie kraftlos zu Boden sackte und ohnmächtig wurde.
    Es konnte nicht lange danach gewesen sein, als sie wieder zu sich kam.
    Victor und Munuel knieten bei ihr, sie sahen beide einigermaßen unversehrt aus. Sogar alle drei Pferde waren da.
    Mühevoll atmete sie auf.
    Offenbar hatten sie diesen Wahnsinn heil überstanden.
    Sie blickte zu Munuel auf und sah seine wild zerzausten Haare. Für einen Moment hatte sie den Eindruck, als stiege ein winziges Rauchwölkchen daraus auf. Sie stieß einen Laut aus und schloss für Momente die Augen. Einmal drei oder vier Tage Verschnaufpause in diesem Höllenspektakel wären wirklich ein Geschenk gewesen. Irgendetwas schien sie ständig beschäftigt halten zu

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