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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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festhalten konnte. Die Nacht, in der sie mit Alina zusammengelegen hatte, war sehr tröstlich gewesen.
    Sie dachte an das Mädchen und an den Aberwitz, der darin lag, sie aus den Klauen des Mönchs befreien zu wollen. Wenn sie wenigstens eine Vorstellung besessen hätte, wo sie sich aufhalten könnte. Oder was es mit dieser Bruderschaft auf sich hatte und wer dieser Mönch überhaupt war. Sie würde zuerst Munuel finden müssen, denn ganz allein hatte sie nicht die geringste Aussicht, Alina zu finden und zu befreien. Doch würde diese Sache wichtig genug sein, dass sie auf Munuels Hilfe zählen konnte? Normalerweise ja, aber es mochte sein, dass er bei der Gilde jetzt unabkömmlich war. Vielleicht gab es dort im Moment viel dringendere Probleme. Wahrscheinlich aber hing alles miteinander zusammen. Ihre Vision, in der sie Limlora erblickt hatte, der Mord, die Entführung, der dunkle Mönch und die Bruderschaft. Allzu viel deutete darauf hin.
    Sie lauschte abwechselnd auf das Atmen der Schwestern und darauf, ob sich außerhalb des Wagens etwas tat.
    Dann hörte sie ein leises, knackendes Geräusch und schreckte hoch.
    Mit pochendem Herzen rollte sie sich herum und krabbelte zum Ausgang des Wagens. Vorsichtig hob sie die Plane und spähte hinaus. Direkt vor dem Wagen saß ein Grasmurgo und knackte irgendeine Baumfrucht. Das kleine Tier flitzte davon. Leandra stieß erleichtert die Luft aus.
    Sie rollte sich zurück in den Wagen und grub sich in ihr scheußliches Bettzeug ein. Aber sie war nervös, es wollte ihr nicht gelingen einzuschlafen. Sie beschloss, sich noch einmal die Umgebung anzusehen, um ein Gefühl zu erlangen, dass sie hier wirklich sicher waren. Wenn nicht, würde sie ohnehin nicht schlafen können.
    Dann war es gut, wenn jemand Wache hielt. Sie konnte später eins der Mädchen wecken und sich ablösen lassen.
    In ihren Mantel gehüllt kletterte sie aus dem Wagen.
    Der Wald um sie herum lag in tiefem Schatten. Der Morgen war noch ein wenig frisch; sie blickte nach oben und konnte durch das Blätterdach der Baumkronen die Struktur der Stützpfeiler erkennen, die in vielen Meilen Höhe über ihr zusammenliefen. Irgendwie, so fand sie, hatte dieses Tal etwas Beschützendes. Sie wandte sich um und ging um das Lager. Nach rechts fiel das Gelände ein wenig ab zu einem Bach, der sich durch eine Anzahl kleiner Findlinge schlängelte. Auf der anderen Seite stieg eine Wiese an, dahinter kam ein Waldstück und über ihm begann schon die steile, hellgraue Felsflanke einer Wand, die weiter oben in den Ausläufer eines Stützpfeilers einmündete.
    Dort drüben am Waldrand sah sie nahe einem Felsklotz das Lager von Hellami. Es war nicht sehr gut versteckt, bei weitem leichter auszumachen als der Wagen. Sie setzte sich in Bewegung und marschierte hinüber.
    Als sie ankam, saß Hellami aufrecht da, zerpflückte irgendeine Pflanze in kleine Teile und warf die Stücke davon. Sie blickte auf und fragte: »Was ist?«
    »Man kann dich aus einer Meile Entfernung sehen«, meinte Leandra. »Ist das nicht zu gefährlich?«
    »Ich weiß«, sagte Hellami. In ihrer Stimme schwang Traurigkeit mit, und sie warf ein weiteres Blatt davon. »Ich wollte nur ... ach, ich weiß auch nicht, was ich wollte.« Sie sah zu Leandra auf. »Hast du nicht Lust hier zu bleiben?«
    Ein kleiner Schauer überkam Leandra. »Du meinst hierbei dir?«
    Hellami blickte zu Boden. »Ich wäre froh, wenn ich mich jetzt an irgendwem festhalten könnte.«
    »Ja, ich eigentlich auch«, gab Leandra zu und merkte dann erst, was sie gerade gesagt hatte. Verlegen fügte sie hinzu: »Jasmin und Roya scheinen das gar nicht anders zu kennen.« Sie wies mit dem Daumen über die Schulter.
    Hellami streckte beide Arme nach ihr aus und kam auf die Knie. Ganz plötzlich war sie mit ihren Armen schon unter Leandras Mantel gelangt, umarmte ihren Bauch und drückte sich sanft an sie. Leandra wurde ein wenig schwindlig.
    Sie versteifte sich unwillkürlich und stotterte: »Also vielleicht solltest du ... deine Sachen noch ein bisschen hier wegschaffen ... Ich meine, das liegt hier so weithin sichtbar ...«
    Hellami sah sie freundlich, aber belustigt an. »Ja, gut«, erwiderte sie und erhob sich. Sie packte das Bündel der Säcke und Mäntel und trug es ein kleines Stück näher an den Felsen heran, in den Schutz einiger Bäume und Büsche.
    »Komm jetzt!«, sagte sie uns streckte die Hand nach Leandra aus.
    Leandra stand steif wie ein Stück Holz da und blickte Hellami mit

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