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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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inzwischen, das gesagt zu haben.
    Belassen wir es dabei.«
    »Sie wollen es nicht sagen?«
    Roscoe sah, wie Ain:Ain’Qua in seinem Helm den Kopf schüttelte. »Nein. Das ist ein Geheimnis der Kirche und meines Amtes. Es muss Ihnen genügen zu wissen, dass uns die Ordensritter nicht auf diese Weise aufspüren können.«
    Roscoe schnaufte unwillig.
    »Los jetzt, machen wir weiter«, forderte Ain:Ain’Qua.
    Sie setzten sich wieder in Bewegung. Im Bereich der Hügelkuppe wurden die Risse zahlreicher. Sie konnten sich gut verbergen, aber die Anstrengung der ungewohnten Art der Bewegung machte sich bemerkbar. Ständig hielten sie Ausschau nach Schiffen, aber nur in der Ferne konnten sie vereinzelt die leuchtenden Spuren der Antriebe vorüberziehen sehen. Es schienen immer weniger zu werden. Schließlich gelangten sie auf der Hügelkuppe an.
    Vorsichtig hoben sie die Köpfe aus der Vertiefung, in der sie saßen, aber das Ergebnis war enttäuschend. Der Horizont war ringsum so nah, dass Roscoe das Gefühl hatte, er könne nicht einmal eine halbe Meile weit sehen. Die Unregelmäßigkeiten der Oberfläche taten ihr Übriges.
    Ain:Ain’Qua sah ins All hinauf. »Wenn einer von uns einen hohen Sprung wagt, könnte er leicht gesehen werden. Es ist riskant.«
    »Vielleicht sind sie längst fort«, meinte Vasquez hoffnungsvoll.
    »Vielleicht glauben sie, wir wären bei dem Aufprall umgekommen!«
    »Davon würden sie sich überzeugen«, brummte Roscoe und suchte intensiv das All über sich ab. »Da bin ich mir ziemlich sicher. Mir ist schleierhaft, warum dieser Haifant wieder verschwunden ist.«
    »Ich werde es wagen«, erklärte Ain:Ain’Qua. »Wir müssen irgendetwas tun. Ich bin der Schwerste, also werde ich am schnellsten wieder zurückfallen. Außerdem kann ich den Anzug steuern.« Niemand hatte etwas einzuwenden. Ain:Ain’Qua kletterte aus der Vertiefung, blickte sich kurz um und ging dann in die Knie. Mit einem sanften Sprung stieß er sich ab und gewann rasch an Höhe. Angstvoll beobachteten sie seinen Flug. Nach kurzer Zeit hatte er schon zwanzig oder fünfundzwanzig Meter Höhe erreicht, und es schien, als wollte er ungebremst weiterfliegen, bis er den nächsten Asteroiden erreicht hatte. Sie sahen, wie er versuchte, sich mit Schwimmbewegungen herumzudrehen, das Ergebnis aber war, dass er in Schieflage geriet und bald seitlich mit den Füßen voran nach oben trieb. Plötzlich begann er wild mit den Armen zu rudern. Gleich darauf sahen sie kleine, weißliche Wölkchen von ihm wegschießen. Seine Fluglage stabilisierte sich, aber das Rudern seiner Arme hörte nicht auf. Vasquez’ Helm knallte gegen den Roscoes. »Winkt er uns?«, rief sie angstvoll.
    »Ja, kann sein!« Einem Impuls folgend, schaltete er mit der Zunge seine Sprechverbindung ein. »…üsst weg!«, tönte es aus seinem Helmlautsprecher. »Hört ihr denn nicht! Schnell...! Sie kommen… über den Hügelrücken hinweg… links von euch…!«
    Roscoe fuhr herum, sah Vasquez an. Sie hatte offenbar den gleichen Gedanken wie er gehabt und die Sprechverbindung aktiviert. Leandra, die bei ihnen kniete und sicher nicht wusste, was geschah, starrte sie nur furchtsam an.
    Wie auf ein Stichwort hin blickten sie alle in die Höhe, wo Ain:Ain’Qua mithilfe seiner Anzugsteuerung wieder herabkam – in höchster Eile. Wenige Sekunden später war er bei ihnen, kam auf allen vieren auf und musste sich abfedern. Noch während er um sein Gleichgewicht kämpfte und sich aufzurichten versuchte, hörten sie wieder seine Stimme. »Fliehen Sie, Roscoe! Schnell!«
    »Aber…«
    Endlich hatte sich Ain:Ain’Qua gefangen. Er zog sein Schwert.
    »Los, Mann, träumen Sie nicht!«, rief er. »Nehmen Sie die beiden Frauen und verschwinden Sie!« Er deutete nach rechts. »Dort unten, eineinhalb Meilen entfernt, ist irgendetwas, eine Station!
    Ich kümmere mich um die drei, verschwinden Sie endlich!«
    »Die drei…?«, keuchte er.
    Roscoe erhielt einen derben Stoß, der ihn in Bewegung setzte, dann sah er, wie Ain:Ain’Qua Vasquez und Leandra ebenfalls in seine Richtung beförderte. Das Schwert des Ajhan funkelte plötzlich; es schien so etwas wie blass leuchtendes Hitzeflirren zu verstrahlen, während sich der große Mann von ihnen wegbewegte.
    Als Vasquez gegen ihn prallte, erwachte er endlich aus seiner Lähmung. Er packte sie unter der Achsel, Leandra bekam er im Vorbeisegeln zu greifen. Mit den Lippen schnappte er nach dem dünnen Plastikröhrchen des Sticks und aktivierte mit der

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