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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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    »Ich befehle euch, das Mädchen herauszugeben!«, donnerte Ain:Ain’Quas Stimme plötzlich über die Lautsprecher. »Im Namen der Hohen Galaktischen Kirche – lasst sie frei!«
    »Wir unterstehen nicht mehr Ihrem Befehl, Exzellenz«, erklärte der Ordensritter mit der kalten Stimme. »Bleiben Sie, wo Sie sind. Oder wir müssen den beiden anderen etwas antun.«
    »Die anderen beiden?«, kam Ain:Ain’Quas wütende Stimme.
    »Die kümmern mich nicht. Verschwindet, aber schnell! Dann bleibt ihr am Leben!« Verdammt, schoss es Roscoe durch den Kopf. Wir sind Geiseln! Wir sind für Ain:Ain’Qua nur Schachfiguren im Spiel um Leandra! »Wären sie Ihnen so gleichgültig, Exzellenz, hätten Sie sie nicht bis hierher mitgenommen«, erwiderte der Ordensritter abgebrüht. »Bleiben Sie fort von uns. Unser Schiff wird uns gleich hier abholen. Sie können sich dann mit Kardinal Lakorta auseinander setzen. Sie wissen, wo Sie ihn finden.«
    »Ja, das weiß ich!«, donnerte Ain:Ain’Quas Stimme ein weiteres Mal über den Helmfunk. »In den Folterkellern der Kathedrale von Toledo Salamanca! Lasst das Mädchen frei oder ihr werdet sterben!«
    »Bleiben Sie zurück, Exzellenz!«, tönte die Stimme des Ordensritters. Inzwischen schien auch er etwas unsicher geworden zu sein. »Bleiben Sie zurück! Dieser Roscoe und die Frau sind sonst zuerst an der Reihe – das schwöre ich!«
    Roscoe fluchte in sich hinein. Wenn es Ain:Ain’Qua wirklich nur um Leandra ging, wäre er in weniger als einer Minute tot. Verzweifelt überlegte er, ob er den Ordensritter mithilfe seines Werkzeugarms überwältigen konnte. Voller Panik sah er nach dem anderen – selbst wenn es ihm gelänge, hätte der andere noch immer Vasquez und Leandra in seiner Gewalt. Doch Roscoe hatte nicht das Recht, Vasquez’ Sicherheit aufs Spiel zu setzen. Dann jedoch wendete sich das Blatt. Und das auf eine Art und Weise, die sich Roscoe nicht in seinen verrücktesten Träumen hatte ausmalen können.
    Es begann damit, dass rechts von ihm, hinter dem Horizont des Asteroiden, ein Leuchten aufkam, als wollte dort im nächsten Moment Aurelia aufgehen. Dann stieg ein Raumschiffkörper empor. Seine Form war unverkennbar: es war der Haifant. Roscoe ächzte leise. Wenn Ain:Ain’Qua nun bloß nichts unternahm! Dann würden er und Vasquez wenigstens erst einmal überleben.
    Das gefährlich aussehende Schiff stieg höher, es war flach und diskusförmig, mit einem etwas unregelmäßigen Korpus, wie es für Leviathane üblich war. Für einen Augenblick legte es sich leicht schräg und schwenkte mit Eleganz in eine leichte Kurve, um zu ihnen herabzugleiten. Plötzlich zuckte etwas neben dem Haifant auf. Roscoe schärfte seinen Blick… aber da passierte es auch schon: Lautlos zerplatzte das gesamte Schiff in einer grellen Feuerwolke, die Augenblicke später über sie hinwegstrich. Er stieß ein ersticktes Keuchen aus.
    Anfangs war das einzige Geräusch ein knatterndes Krachen im Helmlautsprecher – dann raste mit einem dumpfen Grollen eine Partikelwolke über sie hinweg. Sie wurden davongewirbelt, aber der Mann, der ihn festhielt, ließ ihn nicht los. »Verdammt«, kreischte der Ordensritter und flog mithilfe seiner Anzugsteuerung zu dem anderen zurück, »was war das?«
    »Unser Schiff!«, kam die fassungslose Antwort. »Es ist zerstört!«
    Roscoe schwirrte der Kopf. Hatte Ain:Ain’Qua den Haifant zerstört? Abgesehen von der bangen Frage, ob ein einzelner Mann so viel mörderische Feuerkraft mit sich herumtragen konnte: Würde jetzt ein offener Kampf entbrennen? Dann wären er und Vasquez so gut wie tot.
    Was Roscoe stattdessen zu hören bekam, war eine laute, unbekannte Stimme über den Helmlautsprecher. »He, ihr Ordens-Heinis! Könnt ihr mich hören?«
    Roscoe sah aus den Augenwinkeln, wie sich die beiden Ordensritter mit vor Entsetzen geweiteten Augen anblickten. Der andere war, wie Roscoe nun durch dessen Helmscheibe erkannte, ein Ajhan.
    »Ob ihr mich hören könnt, ihr Typen!«, tönte es.
    »J-ja. Wer spricht da?«
    »Tut nix zur Sache, Mann. Hast du gesehen, was ich gerade mit eurem Schiff gemacht habe?«
    Roscoe hörte deutlich das betroffene Schlucken des Mannes, der ihn hielt. Alle kalte Selbstsicherheit war von ihm abgefallen. »Ja«, keuchte er.
    »Hübsche Explosion, was? Das war eine MTX, Konkurrenzprodukt eurer Rails, verstehst du? Die Dinger sind beschissen teuer, also erspar mir, die Nächste auf euren Papst abzufeuern.«
    »Auf unseren…

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