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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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komplett verladen! Er muss es gewesen sein, der vor drei Stunden diesen TT-Sprung gemacht hat, verstehst du, Jose? Bruder Giacomo hat ihm brühwarm weitergereicht, was wir hier alles entdeckt haben... und dass er nur noch nach dem Wrack der Moose suchen muss.« Er lachte auf.
    »Unglaublich. Da sind wir doch dem angeblichen Pontifex voll auf den Leim gegangen!«
    »O nein, Mister Rowling!«, sagte Giacomo und schüttelte den Kopf, während er einen Zeigefinger hob. »Nicht angeblich. Er ist es tatsächlich.« Er lächelte freundlich. »Allerdings, was den Leim angeht – damit haben Sie vermutlich Recht.«
    »Er ist es wirklich?« Rowling zog die Brauen hoch. »Na, egal.«
    Er winkte dem kleinen Mann und hielt ihm das eiförmige Gerät hin. »Kommen Sie her, Giacomo. Sie können sich nützlich machen.«
    »Was soll das?«, knirschte Alvarez und trat zu Rowling und Giacomo. »Was soll dieser Pontifex-Quatsch? Pontifex – ist das nicht der Papst? Der Oberste Hirte der Hohen Galaktischen Kirche?«
    »Später, Jose.« Rowling hob abwehrend die Hände. Er wandte sich Bruder Giacomo zu. »Können Sie ihn mit diesem Ding finden?
    Ich fürchte nämlich, er steckt in ziemlichen Schwierigkeiten.«
    »In Schwierigkeiten?«
    Rowling hob eine Hand und wandte sich an einen der Leute auf der Brücke. »Chief, fahren Sie das Licht auf der Brücke herunter!«, rief er. »Und geben Sie mir ein Panoramabild auf die großen Monitore.« Es wurde dunkler, und jeder der großen Holoscreens, die unter der kuppelförmigen Decke angebracht waren, schaltete um. Über eine Breite von fünf oder sechs Monitoren erschien ein Bild des Außenbereichs.
    Schlagartig verstummten alle Gespräche auf der Brücke, denn das Bild war ebenso beeindruckend wie schön. Ringsum erstreckte sich der Asteroidenring vor dem großartigen Hintergrund der Sterne. Die Trümmerbrocken des einstigen Planeten waren wie auf einer flachen, unsichtbaren Ebene ausgebreitet, große und kleine, und bildeten im Licht von Aurelia ein Band, das in warmen Braun- und glitzernden Weiß- und Grau tönen leuchtete. Rowling erinnerte sich an das Sprichwort von dem Raumfahrer, der sein Leben lang durch das All reiste und sich dennoch nie daran statt sehen konnte.
    »Schön, nicht?«, sagte er.
    Giacomo nickte stumm.
    »Und dennoch tödlich. Irgendwo dort draußen ist er jetzt und…«
    Auf einem der Holoscreens rechts leuchtete ein greller Blitz auf.
    Alle Köpfe fuhren herum. »Was war das?«, fragte Giacomo.
    Rowling nickte wissend. »Genau das wollte ich Ihnen zeigen, Giacomo. Die meisten der Schiffe der Ordensritter sind bereits da.
    Sie machen Jagd auf Roscoe und das Mädchen. Und auch auf Ihren Boss, Giacomo – sofern er die beiden gefunden hat.« Er sah den kleinen Mann bedeutungsvoll an. »Und da Sie eine so überaus reichhaltige Trickkiste besitzen, habe ich den Verdacht, dass er es vielleicht schon geschafft hat.«
    Giacomo grinste verlegen. »Das ist gut möglich, Mr. Rowling.
    Ehrlich gesagt gehe ich davon aus, dass er längst von hier fort ist – auf dem Weg nach Thelur. Mit der jungen Dame.«
    »Soso. Davon gehen Sie also aus? Nun, ich tippe auf etwas anderes.« Er wandte sich wieder an den Brückenoffizier. »Chief, spielen Sie mir die Ortungsdaten ein!«
    Jemand raunte eine Bestätigung, dann huschten rechts über einen Holoscreen eine Reihe von Zahlen und Diagrammkurven.
    »Da! Sehen Sie? Das sind Sensordaten, die wir vor einer halben Stunde empfangen haben. Sie deuten klar auf einem Kampf hin.«
    Er wies auf einzelne Zeilen in der langen Liste. »Disruptor-Granaten, Wellenspuren von heißen Triebwerken… es sieht hübsch nach einer Flucht aus. Zum einen war das Schiff daran beteiligt, dessen TT-Sprung-Echo wir vor drei Stunden gemessen haben, zum anderen ein Haifant.«
    »Ein Haifant?«
    »Kennen Sie die etwa nicht? Ein Kurzwort für Halon-Infant. Das sind Exoskelette von Baby-Halon-Leviathanen. Sie sind sehr klein, extrem belastbar und außerordentlich selten. Ihre Ordensritter haben ein paar davon. Man kann sagen, es sind die beweglichsten, schnellsten und bestausgerüsteten Schiffe, die es überhaupt gibt. Auch wenn der Glider Ihres Ajhan-Freundes etwas ganz Spezielles sein mag – gegen so einen Haifant gibt er eine schlechte Figur ab.« Bruder Giacomo nickte. »Ja, ich erinnere mich. Ich habe einmal von diesen Schiffen gehört. Ich wusste nicht, dass wir welche davon haben. Und Sie sagen, so eines verfolgt den Glider von Ain:Ain’Qua?«
    »Ich fürchte, ja.

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