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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Bedeutung verloren.
    Sie erreichten die Brücke. Mit einem sanften, beinahe erlesenen Geräusch glitt das Schott zur Seite und gab den Weg in eine der modernsten Schiffszentralen frei, die man im ganzen Aurelia-Dio-System finden konnte. In der Mitte des Raumes stand Alvarez.
    Mit einem Grinsen und weit ausgebreiteten Armen kam er auf Roscoe zu. »Roscoe, alte Landratte!«, rief er. »Welch eine Freude!«
    Roscoe knirschte mit den Zähnen. Überall auf der Brücke sah er bekannte Gesichter – Kumpane aus alten Zeiten –, und sie grinsten nicht minder unverschämt als Alvarez. Er hob abwehrend die Hände. »Bleib mir vom Leib!«, warnte er den Kommandanten der Tigermoth.
    Alvarez blieb stehen und stemmte die Fäuste in die Hüften. »Du fängst an, mir auf die Nerven zu gehen«, maulte er. »Dein Gesichtsausdruck könnte ruhig ein wenig freundlicher sein, nachdem du jetzt noch lebst.« Roscoe schnaufte nur und winkte ab. Alvarez brummte, beschloss dann aber offenbar, sich Erfreulicherem zuzuwenden. Er wandte sich demonstrativ von Roscoe ab und musterte die beiden Frauen. Ein breites Grinsen überzog sein Gesicht.
    »Ich tippe auf dich, meine Süße«, sagte er zu Leandra. »Nichts gegen Sie, Verehrteste«, sagte er mit einem Seitenblick auf Vasquez, »aber Sie sehen ein bisschen zu normal für diese Sache aus.«
    Vasquez machte große Augen. Dass sie normal sei, hatte ihr offenbar noch niemand gesagt. Alvarez hob nonchalant lächelnd die Hände. »Verzeihen Sie. Wir reden später darüber – unter vier Augen, ja? Für den Moment…« Er trat einen Schritt auf Leandra zu und streckte ihr beide Hände entgegen. »Welch ein hübsches junges Fräulein«, sagte er mit einem weltmännischen Lächeln.
    »Folgen Sie mir!« Leandra setzte ein vergnügtes Grinsen auf und reichte ihm die Hand.
    Er führte sie nach links, wo mehrere Männer vor einem großen Holoscreen standen, auf dem, wie Roscoe leicht erkennen konnte, Ortungsdaten dargestellt waren.
    »Darf ich Ihnen Ihren Retter vorstellen, junge Dame?«, fragte Alvarez mit einer galanten Verbeugung.
    Einer der Männer drehte sich herum. »Rowling!«, entfuhr es Roscoe.
    Rascal Rowling würdigte ihn keines Blickes. Er lächelte Leandra an, und sein Lächeln war das eines hungrigen Wolfes.
    Innerhalb von Augenblicken fällte Roscoe eine Entscheidung. Er machte ein paar schnelle Schritte auf Rowling zu, in der festen Absicht, ihm einen rechten Haken am linken unteren Kinn zu verpassen, und zwar mit Wucht.
    Doch die Folge der Ereignisse wollte so schnell nicht innehalten.
    Das Brückenschott glitt auf, und Ain:Ain’Qua kam herein, gefolgt von mehreren Männern. Die letzten beiden waren Wies, ein Veteran und Vertrauter Rowlings, sowie ein kleiner rundlicher Mann.
    Roscoe erstarrte. »Womit wir alle beisammen wären!«, rief Rowling erfreut. »Wir sollten in die Bar gehen, um das Treffen mit einer Flasche ajhanischem Yhuyatti zu feiern! Was meint ihr?«
    »Ich werde das Treffen anders feiern«, grollte Roscoe. Er änderte seine Richtung, war mit zwei Schritten bei Ain:Ain’Qua und hieb dem riesigen Ajhan mit aller Kraft die Faust in den Magen.
    Ain:Ain’Qua stieß ein Ächzen aus und krümmte sich unter der Wucht des Schlages. Einen Moment später traf Roscoe etwas an der Schläfe. Dann folgten zwei mächtige Hiebe gegen die Brust, ein Tritt in die Magengrube, und das Letzte war eine Art Fußfeger, der ihm die Beine wegriss und ihn quer über die Brücke schliddern ließ. Er krachte gegen irgendeine Verkleidung und blieb benommen liegen. Hinter ihm erhob sich plötzliches Geschrei. Verzweifelt versuchte er Luft in die Lungen zu bekommen, schaffte es endlich und sah auf. In diesem Moment kam ihm Wes entgegengetaumelt, offenbar schwer getroffen. Der kleine Rundliche schien der Urheber dessen zu sein. Ein anderer Mann der Brückenbesatzung und Alvarez stürzten sich auf ihn, als Ain:Ain’Qua wieder zu Kräften kam und dem Rundlichen zu helfen versuchte.
    Das wiederum rief Rowling, der wilde Flüche brüllte, auf den Plan.
    Mit einem Satz sprang er auf Ain:Ain’Qua los, während Wes neben Roscoe auf den Boden krachte. Vasquez und Leandra zogen sich angstvoll nach rechts zurück. Plötzliches Gejohle brach auf der Brücke los. Als Wes aufstehen wollte, um sich wieder am Kampf zu beteiligen, stellte Roscoe ihm ein Bein. Er grinste ihn bissig an, als ihm einfiel, dass er mit diesem Verleumder auch noch ein, zwei Rechnungen offen hatte. Ächzend schlug Wes der Länge nach auf den

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