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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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nach rechts und trabte davon, um sich nach wenigen Schritten über eine kurze Rampe auf eine Schwebeplattform zu begeben, ein in der GalFed weit verbreitetes Transportmittel. Die Plattform, etwa sechs Schritt im Quadrat, schwankte ein wenig, als die Drakken darauf traten, jedoch weniger, als Ötzli erwartet hätte. Die Drakken waren große und kräftige Wesen, dabei aber vergleichsweise leicht. Wahrscheinlich war das der Grund für ihre unerhörte Schnelligkeit.
    Nachdem Ötzli und Julian ebenfalls hinaufgestiegen waren, setzte sich die Plattform in Bewegung. Sie glitt in einen schrägen Schacht, sank durch eine gigantische hohe Halle, in der man einen kleinen Felspfeiler hätte aufstellen können, und gliederte sich, ganz unten angekommen, in eine Reihe von fliegenden Kisten und Kästen ein, die sich in einem geordneten Strom nach Westen bewegten. Als er sich staunend umsah, formte sich in seinen Gedanken zum ersten Mal eine Erkenntnis über die Unterschiede der drei Kulturen, die in der GalFed miteinander lebten.
    Die Welt des Pusmoh und der Drakken bestand fast immer aus Metall und war kalt und kantig, während die Menschen draußen im All und auf den kolonisierten Planeten in einer Umgebung lebten, die aus lebendigen Materialen, Stein und Kunststoff bestand und eher weich und rund wirkte. Menschen bewohnten Häuser aus Stein und Holz, die Dinge ihres täglichen Lebens bestanden fast ausschließlich aus diesen erstaunlichen Kunststoffen, und die meisten Raumschiffe stammten von Halon, aus dem noch halb lebendigen Material dieser riesenhaften Raumbestien. Die Ajhan waren wieder anders. Sie waren die Meister des Kristalls, den sie in alle Formen bis hin zu Flüssigkeiten verändern konnten. Ihre Welt glitzerte und brach das Licht in sämtliche Farben. Natürlich verwendeten alle drei Rassen Metall, nirgends aber war das Allgemeinbild so sehr davon geprägt wie hier bei den Drakken.
    Ötzli sah gigantische Röhren, Türme, Gerüste und Wände aus schwarz-goldenem Metall, das an Kupfer erinnerte und zugleich ein wenig glänzte, so als wäre es nass. Ein ausschließliches Drakkenrefugium schien dies hier nicht zu sein, sonst hätten die anwesenden Drakken keine Körperpanzer getragen und es wäre sehr viel feuchter gewesen. Der Schweber glitt, nach wie vor eingegliedert in den Strom der Kästen und Kisten, durch dunkle Tunnel, metallisch schimmernde Schächte und kathedralenartige Hallen. Dieser Große Amtssitz des Pusmoh schien eher so etwas wie eine Herstellungsanlage zu sein. Was man hier produzierte, vermochte Ötzli jedoch nicht zu sagen. Die Hallen wären groß genug gewesen, um selbst die größten Drakkenschiffe darin herzustellen, aber er wusste, dass dies nur in den Tryaden geschah, dem kleinen Raumsektor auf halbem Weg nach Storm's End, der allein dem Drakkenmilitär vorbehalten war. Dort musste sich auch irgendwo die geheimnisvolle Welt befinden, auf der diese wimmelnde Drakkenbrut das Licht einer rätselhaften Sonne erblickte.
    Ein Dreigestirn sollte es sein, sagte eine schaurige Legende.
    Ötzli erschauerte, als er sich wieder einmal der Masse des Wissens bewusst wurde, die in seinem geplagten Kopf umherschwirrte. Sogar Legenden hatte man ihm eingetrichtert, und zudem auch noch solche, welche die Drakken nicht unbedingt glorifizierten. Manchmal musste er die Augen schließen und im zähen und trüben Ozean seiner Kenntnisse nach seinem Ich fischen, um nicht den Überblick zu verlieren. Schließlich gelangten sie an ihr Ziel. Sie glitten durch ein letztes Portal und erreichten eine Halle von einer Größe, die nur noch grotesk zu nennen war. Sie lag im Halbdunkel und besaß die Form des Innern eines Pyramidenstumpfes, was zu erwarten gewesen war. Doch sie war so weit, dass sich die Ferne im Dunst verlor, und so hoch, dass man einen ganzen Bergstock des Ramakorums darin hätte aufstellen können. Es waren die Dimensionen der gigantischen Höhlen seiner Heimatwelt, nur befanden sie sich hier innerhalb eines Gebäudes.
    Ötzli stöhnte leise.
    Nichts, was lebende Wesen je erschaffen konnten, brauchte so viel Platz. Verwirrt und ungläubig schüttelte er den Kopf. War dies hier das finale Monument des Größenwahns einer von Herrschsucht besessenen Rasse? Oder war dieser rätselhafte Pusmoh tatsächlich etwas so Großes und Gewaltiges, dass nur eine Halle diesen Ausmaßes für ihn angemessen war?
    Der Schweber glitt, klein wie ein Staubkorn, in Richtung der Mitte der Halle und benötigte allein dafür eine

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