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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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umkreist noch immer die Höhlenwelt«, fuhr die Stimme fort. »Du wirst dich dort hinbegeben, das Schiff mithilfe eines Stabes von menschlichen Technikern wieder in Besitz nehmen und es entseuchen.«
    »Entseuchen? Ihr meint... das Salz? Jhr wollt das Schiff wieder mit Drakken bemannen?«, fragte Ötzli ächzend.
    »Richtig.«
    Ötzli schluckte. »Soll es... etwa einen zweiten Angriff auf die Höhlenwelt geben?«
    »Du hast keinerlei Fragen zu stellen, Lakorta! Tu deine Arbeit.
    Wenn du erfolgreich bist und dich bewährst, werde ich dich vielleicht in eine Position erheben, in der du mehr Informationen erhältst und enger in die Pläne des Pusmoh eingebunden wirst.
    Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg für dich! Du musst lernen, dich bedingungslos unterzuordnen. Ihr Höhlenweltler seid entschieden zu widerborstig – und du scheinst ein besonders hartnäckiger Vertreter deiner Art zu sein.«
    Ötzli zitterte. Es war nicht nur wegen seiner Schmerzen; nein, das pure Verlangen nach Wissen schüttelte ihn. Es schien ihm kaum vorstellbar, dass der Pusmoh einen zweiten Angriff wagen würde, denn die Höhlenwelt hatte mit den Hunderttausenden von Drachen einen schier unüberwindlichen Beschützer.
    Im Moment konnte er sich nur vorstellen, dass die MAF-1, dieses gewaltige Schiff, ein zu wertvolles Objekt war, als dass der Pusmoh es sich leisten konnte, es dort draußen im Orbit der Höhlenwelt zu vergessen und verfallen zu lassen. Er wusste, dass der Krieg gegen die Saari den Pusmoh immer stärker in Bedrängnis brachte. Nachdem in diesem kosmischen Konflikt seit mehreren tausend Jahren keine Entscheidung gefallen war, strapazierte der Bedarf an Kriegsmaterial die Kraft und vor allem die Geduld der Bürger der GalFed. Ein so gewaltiges Schiff wie die MAF-1 musste deswegen um jeden Preis gerettet werden. Aber was würde mit der Höhlenwelt geschehen?
    Ötzli nahm allen Mut zusammen. »Darf ich eine Frage stellen?«
    »Wenn du nicht fürchten musst, dafür bestraft zu werden...«
    Ein Stich fuhr durch sein Herz, doch er musste es einfach wissen. Er holte tief Luft. »Warum sollte unsere Welt vollständig vernichtet werden?«
    Für einen Augenblick breitete sich Schweigen über das schwarze Nichts, in dem sie standen. Nur das allgegenwärtige Summen und die untergründigen Vibrationen waren noch zu vernehmen. »Vollständige Vernichtung? Wie kommst du darauf?«
    Ötzli zwang sich, nicht den Mut aufzugeben. Seine Kraft, diesem Doy Amo-Uun zu dienen, dessen vordergründigstes Merkmal die Willkür zu sein schien, hing davon ab, wie viel Sinn er in seinem Gehorsam erkennen konnte. »Ich habe damals erfahren, dass die Höhlenwelt binnen einer Zwanzig-Jahres-Frist unbewohnbar geworden wäre.
    Durch den Staub aus den Bergwerken. Ötzli rechnete mit einem neuen Stromschlag, der ihm den Rest geben würde. Aber es geschah nichts.
    »Die Antwort hast du bereits erhalten, Lakorta.
    Ich habe nichts mehr hinzuzufügen. Nun geh, ich habe zu tun!«
    Ötzli starrte Doy Amo-Uun an. Er hatte sie bereits erhalten?
    Verwirrt durchforstete er sein Gedächtnis, ob ihm etwas entgangen war.
    »Wir sollten gehen!«, flüsterte Julian, der neben ihn getreten war, mit eindringlicher Stimme.
    Ötzli konnte den Stromschlag förmlich spüren, der ihn durchzucken würde, sollte er nicht augenblicklich gehorchen. Er ließ sich von Julian fortdrängen.
    Später fiel ihm ein, dass der Doy Amo-Uun kein Wort über den großartigen Erfolg in der magischen Nachrichtenübermittlung verloren hatte. War es möglich, dass der Pusmoh die Pläne mit der Magie der Höhlenwelt bereits vollkommen aufgegeben hatte? Das wäre ein weiterer herber Rückschlag, denn damit wäre er selbst ohne jeden weiteren Nutzen für den Pusmoh. Irgendetwas musste da noch sein, irgendetwas Wichtiges, denn sonst hätte ihn der Doy Amo-Uun einfach töten können. Dieser Besuch war ein einziger Misserfolg gewesen und zudem zu einer vermaledeiten Rätselaufgabe geworden. Er hatte keinerlei Nutzen aus all dem gezogen. Doch eines wusste er nun ganz gewiss: Er mochte den Pusmoh und diese widerliche Stimme nicht.
    Anscheinend hatte man ihm noch eine winzige Galgenfrist eingeräumt. Er musste sie um jeden Preis nutzen, sonst war es aus für ihn. Aber er hatte schon eine Idee.
    ***
    Betroffenes Schweigen war in der Blue Moon Bar auf Potato eingekehrt, nur die Musik klang noch leise durch den Raum. Alle starrten Leandra an – und Leandra starrte zurück, als verstünde sie nicht, warum die

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