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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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kommen.«
    »Wir? Dann… hast du doch jemanden, der dir hilft?«
    Alina erhob sich, ging zur Tür und öffnete sie.
    Sie rief nach Izeban, und der kleine Erfinder kam herbeigeeilt.
    Alina baute sich neben ihm auf, legte den Arm um seine Schulter und nahm Haltung an. »Darf ich vorstellen? Die Landesführung!
    Eine Herrscherin ohne Macht und ein Gelehrter ohne Stab. Eine Armee haben wir auch nicht, und Geld … nun ja, wir könnten versuchen, die Wandteppiche hier zu verkaufen.« Sie deutete ringsum auf die Wände.
    Leandra erhob sich. »Immerhin hast du noch deinen Humor«, stellte sie fest. Sie gesellte sich zu den beiden und sagte: »Genug gefaulenzt. Jedenfalls, was mich angeht. Wir werden etwas unternehmen, und zwar jetzt gleich!«

3
Stygischer Tanz
    »Wir sollten wieder von hier verschwinden«, flüsterte Munuel.
    »Diese Gegend ist mir unheimlich!«
    »Kann ich verstehen«, grinste Hochmeister Jockum und verließ ein wenig die Deckung. Vor seinen Augen tanzten Steine. Er zog sich wieder zurück.
    »Ein Jammer, dass du das nicht richtig sehen kannst, alter Freund. Ich hätte nie gedacht, dass das solche Formen annehmen könnte.«
    Munuel zog Jockum ungeduldig an seiner Robe zu sich herab.
    »Mir genügt, was ich übers Trivocum sehen kann. Ich frage mich, was du daran so lustig findest.«
    »Es sieht wirklich höchst erstaunlich aus. Das ganze Tal ist voller Steine, die wie wild umherfliegen. Es gibt einzelne Steine, ganze Gruppen und sogar einige Schwärme. Sie fliegen kreuz und quer umher, stoßen aber nie zusammen.
    Auf manchen wächst sogar Gras!« Er stieß ein vergnügtes Lachen aus.
    »Und diese Monstren? Die machen dir gar keine Angst?«
    »Glaub mir, Munuel – die stygische Verseuchung ist auf das Tal beschränkt. Bis hier herauf kommen die nicht.«
    »Na und? Wir müssen auf dem Rückweg hindurch! Hast du das vergessen?«
    Jockum winkte leichtfertig ab. »Wir sind zwei der besten Magier – hast du etwa das vergessen? Wir haben es ohne größere Schwierigkeiten bis hierher geschafft, also kommen wir auch wieder zurück. Wir machen es wie zuvor: Du baust eine Schutzaura auf, und ich schieße ein bisschen auf die Biester!«
    Munuel hob die Hände und vollführte eine ärgerliche Geste. »Ich schieße ein bisschen!«, äffte er.
    Jockum musterte ihn eine Weile, und schließlich seufzte er. Es war durchaus verständlich, dass Munuel nicht wohl war. Ihm selbst wäre es nicht anders ergangen, hätte er nur einen Bruchteil seiner Umgebung sehen können – wohl wissend, dass überall unbekannte Gefahren lauern mochten. »Komm, alter Freund«, sagte Jockum und stieg von dem Felsbrocken herab, den er als Leiter benutzt hatte, um über die Felskante in das benachbarte Tal blicken zu können. »Wir schlafen den Rest der Nacht und überlegen morgen früh noch einmal, was wir tun sollen. Die Drachen werden sich schon fragen, wo wir bleiben.«
    Dieser Vorschlag schien Munuel etwas zu versöhnen. Er brummte zustimmend und folgte Jockum das flach abfallende Geröllfeld hinab.
    Jockum marschierte forschen Schrittes über die groben Kiesel in Richtung des flachen Überhangs, unter dem sie ihr Lager aufgeschlagen hatten. Es war eine wilde Gegend, in die sie hier vorgestoßen waren, ein felsiges, großes Eiland im Norden des Inselreiches von Chjant. Von Wind und Wetter geschliffene, rötlich braune Felsformationen türmten sich übereinander – durchzogen von geheimnisvollen Kanälen, Tunneln und Schluchten. Manche davon führten noch Wasser, und hier gab es auch eines der wohl eigentümlichsten Phänomene der ganzen Höhlenwelt zu beobachten: Wasser, das bergauf floss. Dazu schwarze Blasen, in denen das Licht fehlte, leuchtende Felsen, fliegende Steine, glühende Flecken im tiefen Schatten oder Schneefelder in der Hitze des Tages.
    Und natürlich eine gewisse Anzahl höchst eigenartiger Lebewesen. Die stygische Verseuchung dieser Gegend, dachte Jockum.
    Nie wäre ich daraufgekommen, dass das so aussehen könnte. Die Kräfte des Chaos strömten hier an manchen Stellen ungehindert aus dem Stygium ins Diesseits – und das seit Tausenden von Jahren. Sie hatten sich feste Wege geschliffen, wie Wasser, das stetig durch ein Labyrinth von Steinen strömt, und an manchen Stellen warteten die unglaublichsten Dinge auf einen. Man musste sich sehr vorsichtig bewegen, um nicht versehentlich in eine Zone zu tappen, in der die Gesetze der Natur auf den Kopf gestellt waren. Die ganze Gegend war zudem von einem gespenstischen,

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