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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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nicht unmittelbar davor stand. Es war wie ein schwarzer Vorhang, und entschlossen schritt er hindurch. Sofort wurde es wieder hell, und er sah eine enge Treppe, die in die Tiefe führte. Septos stand ein paar Stufen tiefer und lächelte zu ihm herauf. »Hübsch gemacht«, sagte Rasnor anerkennend und stieg die Stufen hinab.
    Septos wartete auf ihn und wandte sich dann um.
    »Kommt, Hoher Meister. Die anderen werden staunen.
    Und ich glaube, wir haben auch etwas ganz Besonderes für Euch hier.«
    »So?«, fragte Rasnor. »Etwas Besonderes? Was ist es denn?«
    Septos lächelte geheimnisvoll. »Wartet nur ab. Ihr werdet staunen!«

4
Rätsel der Vergangenheit
    A lina hatte, einem neu erwachten Tatentdrang folgend, wieder einfache Kleidung mit Hosen angezogen. Wie während der Zeit ihrer Flucht vor den Drakken, hatte sie ihr Haar zu einem dicken Bauernzopf geflochten und war nun geradezu begierig darauf, den Palast unerkannt zu verlassen, um sich unters Volk zu mischen. Sie setzte sich noch eine Mütze auf und ließ nach Hilda schicken, die auf Marie aufpassen sollte. Zusammen mit Leandra machte sie sich auf den Weg. Als sie durch die Straßen nördlich des großen Marktes liefen, befiel Alina ein seltsames Gefühl. Savalgor hatte sich verändert.
    Die Stadt wirkte ruhiger, die Menschen schienen sich langsamer zu bewegen und achtsamer zu sein. An einigen Stellen, wo vor vier Monaten brennende Drakkenschiffe in eng bebaute Stadtviertel gestürzt waren, hatte die Stadt schreckliche Narben davongetragen. Die Drachen hatten sich damals bemüht, die Drakkenschiffe von der Stadt wegzulocken, ehe sie über sie herfielen, aber in einigen Fällen waren sie direkt über Savalgor abgestürzt. Dazu kamen die Schäden, welche die Drakken in den etwa vier Wochen ihrer Schreckensherrschaft selbst angerichtet hatten.
    Die nördliche Front des Shabibspalasts war mit verheerenden Waffen angegriffen worden, und das riesige Tor war bis heute noch nicht wieder repariert. In vielen Stadtvierteln konnte man sehen, wie brutal die Drakken bei der Jagd nach Flüchtigen zugeschlagen hatten. Ganze Häuserzeilen waren dem Erdboden gleich gemacht worden. Immerhin waren ihre fremdartigen, silbrigen Zeltbauten vor den Palasttoren verschwunden. Sie abzureißen hatte jedoch ausgefeilter magischer Tricks bedurft, denn die papierdünnen, metallischen Wände hatten sich als sehr widerstandsfähig erwiesen.
    Während die meisten Hinterlassenschaften der Drakken wieder verschwunden waren, konnte man die Verwüstungen selbst noch deutlich erkennen. Viele Bürger der Stadt waren damit beschäftigt, die Schäden zu beseitigen, aber Savalgor würde wohl niemals wieder ganz das sein, was es einst gewesen war.
    Trotz ihrer Verkleidung wurden sie von einigen Leuten angestarrt, als sie die Straßen durchquerten. Aber sie störten sich nicht daran. Im Augenblick gab es nichts, was sie hätten fürchten müssen – zumindest nicht hier. Zügig liefen sie durch die Gassen, neugierig um sich blickend und von ebenso neugierigen Blicken verfolgt. Schließlich erreichten sie das Cambrische Ordenshaus, einen sehr alten, hoch ummauerten Bau, der einen ganzen Häuserblock einnahm und einen eigenen Innenhof besaß – was für das eng bebaute Savalgor geradezu verschwenderisch war. Sie klopften an das Tor und ein vor Ehrfurcht erstarrter Novize ließ sie ein.
    Im Innenhof angekommen, begegneten sie ihnen bekannten Ordensbrüdern, die sogleich den Primas rufen ließen. Leandra und Alina blieben vor dem altehrwürdigen Hauptbau stehen und sahen sich um; viele Brüder waren unterwegs, und offenbar waren alle sehr beschäftigt. Doch schon bald erschien der Primas und mit ihm Munuel.
    »Endlich seid Ihr wieder da, Hochmeister!«, sagte Alina erleichtert und tauschte eine kurze Umarmung mit dem Primas des Cambrischen Ordens. Die Begrüßung zwischen Leandra und ihrem alten Lehrer und Meister Munuel war ebenso knapp und herzlich.
    »Wo seid Ihr nur so lange gewesen?«
    »Ach, das ist eine lange Geschichte«, sagte Jockum und winkte ab. »Aber lasst uns ins Turmzimmer gehen und zuerst einen Tee zu uns nehmen. Ich bin noch gar nicht richtig zum Durchatmen gekommen, seit wir wieder da sind. Seht euch nur um, was hier los ist!«
    Leandra und Alina ließen ihre Blicke durch den Innenhof schweifen. Ja, sie wussten, wie sehr das Ordenshaus gelitten hatte.
    Während der Zeit der Drakkenherrschaft hatte sich hier in diesen altehrwürdigen Mauern die Bruderschaft eingenistet. Der letzte große

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