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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Weile blieb alles in der Schwebe, schreibt Phenros«, fuhr der Primas fort. »Die Gilde suchte nach einer Einigungsmöglichkeit mit der Bruderschaft, während Phenros sich fragte, warum sich die Fremden so unnahbar verhielten und jeden Versuch einer Kontaktaufnahme brutal zurückschlugen. Er setzte den gesamten Orden in Bewegung, um irgendetwas über sie herauszufinden – woher sie stammten oder was sie im Sinn hatten. Aber keiner seiner Leute konnte etwas entdecken. Er schreibt verzweifelt, dass es schien, als wären sie aus dem Nichts gekommen. Damals, so glaube ich, vermochte niemand eine Vorstellung davon zu entwickeln, dass sie aus dem Weltall stammen könnten.«
    »Phenros dachte, die Drakken stammten aus unserer Welt?«
    Hochmeister Jockum hob die Schultern. »Das nehme ich an.
    Wahrscheinlich hat er sie nie gesehen. Vieles spricht dafür – besonders, dass er sie nie beschrieben hat. Wenn man die Drakken auch nur ein einziges Mal erblickt, drängt es einen doch förmlich danach, sie zu beschreiben, meint ihr nicht?«
    Alina und Leandra nickten. »Und was geschah dann?«
    »In seiner Ratlosigkeit begann Phenros damit, in der Vergangenheit zu graben. Er hoffte, in irgendwelchen alten Aufzeichnungen etwas über die Drakken zu finden und vielleicht auf diese Weise zu erfahren, was er tun sollte. Aber auch damit war ihm kein Erfolg beschieden.« Er legte eine kurze Pause ein. »Dafür aber etwas ganz anderes.«
    »Ah, jetzt kommt es!«, kündigte Alina mit viel sagenden Blicken an.
    Der Primas schüttelte den Kopf. »Nein, meine Liebe. Phenros entdeckte zwar etwas, aber das hatte offenbar weder mit den Fremden noch mit der Bruderschaft zu tun. Jedenfalls muss er das geglaubt haben. Wir allerdings sind zu einem anderen Schluss gekommen.«
    »So?«, fragte Leandra. »Dann müsst ihr es ja ebenfalls gefunden haben.«
    Der Primas lächelte verlegen. »Leider nicht ganz – wir haben es versucht. In Phenros’ Aufzeichnungen gab es einen Hinweis auf eine geheimnisvolle Runentafel. Immerhin haben wir sie finden können – in einer Schlucht an einer uralten Passtrasse. Gar nicht so weit entfernt von hier – im Südausläufer des Felsengebirges, östlich von Savalgor. Dort gibt es eine Grotte in der Nähe eines Wasserfalls, und dort fanden wir die Runentafel. Auf ihr ist ein Gedicht eingemeißelt und von magischen Runenzeichen umgeben. Wir haben es abgeschrieben, übersetzt und zu deuten versucht.
    Zuerst schien es uns wie ein sehr konkreter Hinweis auf ein Eiland im Inselreich von Chjant, aber dort haben wir leider nichts finden können.«
    Er blickte hinüber zu Munuel. »Nichts außer herumfliegenden Steinen.« Munuel lachte trocken auf.
    »Herumfliegende Steine?«, fragte Leandra. Sie tauschte erstaunte Blicke mit Alina.
    Jockum wirkte ab. »Nichts von Bedeutung, vergesst es. Kein Ruhmesblatt für uns.«
    Leandra zuckte die Schultern. »Und… ihr wisst nun gar nichts darüber, wem Phenros auf der Spur war?«
    »Doch, natürlich. Wir haben es zwar nicht finden können, aber aus seinen Aufzeichnungen lasst sich einiges herausdeuten. Wir denken, dass es sich um eine Art Stadt, eine Festung oder um Ruinen handeln muss – jedenfalls irgendetwas, das einem größeren Bauwerk gleichkommt. Ein uraltes Bauwerk in einer sehr abgelegenen Gegend. Unserer Meinung nach nicht in Akrania. Vielleicht steht es in Chjant, auf Veldoor oder vielleicht sogar auf Og.«
    Leandra spürte ein heißes Kribbeln, das ihr Rückgrat heraufglitt und sich über ihre Schultern ausbreitete. »Wirklich – auf Og? Wo diese schrecklichen Echsen leben?«
    »Wie gesagt, wir haben es nicht finden können. Wir sind wochenlang in den entlegensten Regionen von Akrania umhergereist und waren dann auf dieser Insel bei Chjant. Leider wurden wir auch dort nicht fündig.«
    »Aber… ihr denkt, Phenros hat das Bauwerk damals entdeckt?«
    »Ja, es sieht ganz so aus. Aus seinen Aufzeichnungen kann man herausdeuten, dass er dort war, und sogar, dass er etwas von dort mitbrachte.
    Aber an dieser Stelle endet der Bericht. Wir wissen nicht, ob er nicht weiterkam oder einfach aufgab. Es wäre möglich, dass die sich damals zuspitzende Lage seine Nachforschungen behinderte; schließlich entwickelte sich gerade der Konflikt zwischen den Gilden und gipfelte im Dunklen Zeitalter.« Leandra und Alina tauschten abermals Blicke. »Und… was hat das nun alles mit den Drakken zu tun?« Für eine Weile schwiegen die beiden Männer. »Was das Rätsel dieses Bauwerks selbst

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