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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Dafür hätte ihm der Richtblock gebührt! Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits der Ehemann der Shaba. Nun kann ich ihn für den Rest meines Lebens hänseln!«
    Roya winkte ab. »Stell dich nicht so an!«, spottete sie. »War doch nur ein Kratzer!«
    »Stimmt«, erwiderte Victor gut gelaunt. »Aber dass er dich jetzt mir weggeschnappt hat…«
    Roya knuffte ihn. »Ach, hör auf. Als ob du nicht genug Frauen hättest. Leandra, Alina… Sogar mit Hellami hast du mal herumgeknutscht! Stimmt’s nicht?«
    Er schluckte und ließ sie los. »Das… das weißt du?«
    »Klar. Wir sind Schwestern. So etwas spricht sich herum.«
    Victor stöhnte leise auf. »Bei euch muss man aufpassen, was?«
    Sie nickte verbindlich. »Darauf kannst du wetten.
    Gerade jetzt hecken wir was besonders Schlimmes aus!«
    »Und was ist das?«
    »Wirst du schon sehen, großer Shabib!«, rief sie fröhlich und trat ein paar Schritte zurück. »Ich muss jetzt wieder gehen, unsere Nachmittagssitzung beginnt.« Sie winkte ihm zu. »Und pass auf dich auf, ja? Markos linker Haken ist ü-übel!« Sie wandte sich lachend um und eilte davon.
    Victor blickte ihr seufzend hinterher.
    ***
    Als Roya durch die von Fackeln erleuchteten Höhlengänge lief – stets mit leisem, achtsamem Schritt –, spürte sie, wie sich erneut ein leiser Schauer in ihr ausbreitete. Dies hier war ein ganz besonderer Ort, und er war von besonderen Menschen bevölkert.
    Sie hatte sich wie ein kleines Kind gefreut, als Alina gefragt hatte, ob sie einverstanden sei, wenn sie nun wieder öfter hierher käme, wenn sie Malangoor zu einer Art zweitem Shaba-Sitz machte. Sie hatte ihr die Sache mit dem Stygischen Portal erklärt: Im Palast von Savalgor wollte sie ihre Amtsgeschäfte erledigen, aber hier wollte sie leben. Hier sollte Marie aufwachsen, und hier wollte sie mit all ihren guten Freunden zusammen sein und die wirklich wichtigen Entscheidungen mit ihrer Hilfe und ihrem Rat treffen.
    Für Roya war diese Nachricht eine der besten der letzten Zeit gewesen. Sie liebte Malangoor; sie hatte dieses weit entlegene Dorf in den Bergen gegründet, als sie Flüchtlinge vor den Drakken in Sicherheit gebracht hatte. Aber nie hatte sie wirklich gewusst, ob sie hier würde bleiben können. Malangoor war so weit von jeder anderen menschlichen Ansiedlung entfernt, dass sich die Frage stellte, ob dieses Dorf, so entlegen wie es war, je auch nur einen zufälligen Besucher haben würde. Außerdem war es ohnehin nur auf dem Luftweg erreichbar.
    Oder eben durch ein Stygisches Portal. Wenn Alina dies tatsächlich wahr machte, würde Malangoor bestehen bleiben und Roya könnte weiterhin mit Marko im Windhaus wohnen. Ein geheimer Weg zwischen Malangoor und der Hauptstadt, nur den engsten Freunden der Shaba bekannt – das war die Lösung! Hier waren sie sicher und konnten ein wundervolles Leben führen, und Marko schien Malangoor ebenfalls zu mögen. Die Shaba würde kommen und mit ihr ihre Freunde, und dann gab es natürlich noch die große Drachenkolonie, ganz oben am Stützpfeiler. Eine wichtige Aufgabe würde Malangoor ebenfalls zufallen. Seit Monaten befand sich hier die geheime Ausgangsbasis aller Einsätze gegen die versprengten Drakken, und dabei würde es auch bleiben! Welch besseren Ort konnte es für so eine Aufgabe geben, versteckt wie er war, mit dem geheimen Höhlensystem und der großen Drachenkolonie! Noch vor wenigen Tagen hatte sie sich Sorgen gemacht, ob dieser Ort nicht bald seine Bedeutung verlieren würde – und nun sah alles schon ganz anders aus.
    Bestens gelaunt lief sie voran, voll gespannter Erwartung, was der Tag wohl noch bringen würde. Sie strich sich mit beiden Händen über Brust und Bauch, so als wollte sie Kontakt zu ihren drei Lieblingen aufnehmen. Markos Lieblingen. In einer flachen Halle angekommen, ging sie weit nach links zu einem Felsabsatz und rutschte an einer verborgenen Stelle über einen Buckel ein Stück in die Tiefe, bis sie mit einem federnden Sprung auf einem Sandflecken landete. Hier plätscherte schon leise der unterirdische Wasserlauf entlang. Hinter einer Felsbiegung steckte eine erste Fackel im Boden, die ihren Schein herüberwarf und den Sand hellgelb beleuchtete. Roya kam wieder hoch und umrundete mit ein paar leichten Schritten die Felsen. Als sie die Fackel passiert hatte und sich unter einem niedrigen Durchgang hinwegbeugte, tauchte ein Dolch vor ihrem rechten Auge auf. »Halt!«, hieß es.
    »Das Losungswort?« Sie schluckte. »Ahm… das hab ich

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