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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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erklären.«
    Er legte eine kurze dramatische Pause ein und sagte dann: »Ich war bei ihnen.«
    Ein heißer Schauer strömte Rasnors Rücken herauf.
    »Bei den Drakken?«
    Wieder nickte Ötzli. »Seit ich von der Drakkengefahr wusste, versuchte ich sie abzuwenden. Ich suchte nach einer Verhandlungsbasis. Bei meiner ersten Kontaktaufnahme – das war eine Woche, bevor der Pakt gefunden wurde – wiesen die Drakken mir den Weg zu diesem Ei. Ich sollte zu ihnen kommen, sie wollten mich persönlich sehen. Ich berührte es und war auf ihrem Schiff.«
    Rasnor spürte einen Stich. Wenn das stimmte, was Ötzli behauptete, war er sogar noch früher mit den Drakken in Kontakt getreten als er selbst. »Und weiter?«
    »Wir vereinbarten Verschiedenes, allerdings hatte ich verteufeltes Pech. Keine meiner Anstrengungen war zu dieser Zeit von Erfolg gesegnet. Ihr ahnt sicher, wem ich das zu verdanken habe.«
    Rasnor nickte verstehend. Leandra.
    »Es gab eine Zeit, da hätte ich beinahe aufgegeben«, räumte Ötzli mit unerwarteter Offenheit ein. »Mein Pech war geradezu sagenhaft.
    Der schlimmste Tag war der von Alinas Hochzeit.«
    Dass Ötzli sich nicht mit irgendetwas zu brüsten versuchte, versöhnte Rasnor ein wenig. Er lächelte schwach. »Ja. Davon habe ich gehört.«
    Ötzli nickte. »Aber das hat sich inzwischen geändert. Durch das Ei.«
    »Ihr meint, Ihr könnt jetzt beliebig zu ihrem Mutterschiff reisen?
    Aber… ist das nicht zerstört? Dort kann keine Seele mehr am Leben sein!«
    »Richtig. Leben kann dort keiner der Drakken mehr, und es kann auch keiner von ihnen mehr dorthin.
    Das Salz ist einfach überall. Aber völlig zerstört ist das Schiff nicht. Und es hat noch einen weiteren Vorteil. Über das Ei ist es wie eine… Zwischenstation. Man kann von dort aus Weiterreisen.«
    »Weiter?«, keuchte Rasnor. »Ihr meint…?«
    »Ich sagte ja, ich war bei ihnen. Wenn wir uns zusammentäten, Rasnor, müsstet Ihr Euch nicht mehr damit abmühen, ein neues dieser Kurierschiffe aufzutreiben und flugtüchtig zu machen. Habt Ihr Euch eigentlich mal überlegt, wie Ihr mit solch einem Schiff aus der Höhlenwelt herauskommen wollt? Die Säuleninsel ist in der Hand unserer Feinde. Nur dort existiert eine Anlage, mit der ein Flugschiff unsere Welt verlassen könnte.«
    »Ihr… Ihr wisst von dem Schiff?«
    »Durchaus. Ich habe noch immer einige gute Verbindungen.«
    Rasnor fühlte einen Knoten im Magen. Wenn Ötzli tatsächlich bei ihnen gewesen war, lag er selbst, Rasnor, inzwischen weit im Hintertreffen – mochte er nun uCuluu der Drakken sein oder nicht.
    Ötzli schien zu ahnen, was Rasnor plagte, und hob abwehrend die Hand. »Keine Sorge, Verehrtester, ich habe nicht vor, Euch Euren Rang streitig zu machen. Im Gegenteil. Ich brauche Euch.
    Gemeinsam könnten wir all unsere Ziele erreichen und darüber hinaus noch einiges mehr. Ihr macht Euch keinen Begriff davon, welche Möglichkeiten uns offen stehen! Seid Ihr interessiert?«
    Rasnor überlegte nur kurz. Mit trockenem Mund und klopfendem Herzen nickte er.

8
Die siebente Schwester
    E inige Zeit war verstrichen, seit die letzte ihrer Freundinnen gegangen war, und Hellami saß noch immer allein im Drachennest, wie sie die kleine Halle ihres Treffens in einem Anfall von Namensgebung benannt hatten.
    Hellami hatte mit sich zu kämpfen, seit ihr klar geworden war, dass sie jenes besondere Schicksal nicht allein mit sich herumschleppte. Nicht nur sie war mit Ulfas Hilfe aus dem Reich der Toten zurückgekehrt, sondern auch andere. Manche möglicherweise mehrfach, wie vielleicht Alina, die während ihrer Flucht gleich ein paarmal dem sicheren Tod ins Auge geblickt hatte. Andere, wie Roya, mochten erst durch Ulfa selbst in Gefahr geraten sein und hätten die Sache ansonsten ohne einen Kratzer überstanden. Sogar Leandra. Vielleicht hätte sie es auch ohne Ulfa geschafft – zwar gelähmt, aber am Leben. Eines aber hatten sie alle gemein: Diese schrecklichen Momente waren vorbei, und heute standen sie alle wieder fest auf beiden Beinen.
    Nur ihr wollte das nicht gelingen. Warum schaffte sie es nicht, den Tod von sich abzuschütteln?
    War es die Erinnerung an den Pfeil, der sie mitten in die Brust getroffen hatte – dieser schreckliche Augenblick, in dem sie hatte spüren können, wie sich seine Spitze in ihr Herz gegraben hatte?
    Sie schüttelte den Kopf. Azrani und Marina mussten das Gleiche durchgemacht haben. Sie waren ebenfalls von Waffen tödlich verletzt worden: ein Schwert hatte

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