Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
aber erreichte gleich darauf die Öffnung. Mit
einem weiten Sprung schnellte er in die Nacht hinaus. Ullrik stieß
einen verzweifelten Fluch aus.
Die Männer rannten los. Ullrik ließ seinen Schutzschild zusammenbrechen, da dem großen Grauen bereits die Beine einknickten. Tirao und Nerolaan hingen noch immer an seinem Schädel,
der Abon’Dhal konnte einem beinahe Leid tun. Die beiden Felsdrachen schienen vor Zorn zu glühen. Ullrik glaubte, ihren intensiven Kupfergeruch bis hierher wahrnehmen zu können.
Kurz darauf gelangte er bei der Öffnung an. Mehrere Männer
hatten sich auf den steinernen Landesteg begeben und schossen
in die Nacht hinaus, jedoch vergeblich. Ullrik sah Meados’ Schatten hoch in der Luft; weit über Okaryn zog er seine Kreise, und es
war unmöglich, ihn von hier aus zu treffen. Auch mit einer mächtigen Magie wäre das kaum machbar gewesen, und Ullrik fühlte
sich zu so etwas nicht mehr in der Lage. Genügend Wut im Bauch
hatte er jedoch noch. »Du entkommst mir nicht!«, brüllte er in
den Himmel hinauf.
Kurz darauf gesellte sich ein weiterer Drache zu ihm, dann flogen die beiden nach Nordwesten davon. »Zur Mauer«, kommentierte Ullrik. Vielleicht gaben die Abon’Dhal Okaryn einfach auf.
Bisher hatten sie sich im Kampf nicht gerade als mutig erwiesen.
Er fragte sich, ob er Meados je wieder sehen würde.
Das Drachengebrüll aus der Halle schreckte Ullrik auf, rasch eilte er zurück. Der große graue Abon’Dhal hatte, obwohl sein
Schädel grauenhaft zugerichtet war, noch einmal seine letzten
Kräfte mobilisiert. Die Männer beschossen ihn, so heftig sie nur
konnten; Tirao kreiste in der Luft und spie grellweiße Feuerwolken auf ihn nieder. Nerolaan schien verletzt oder erschöpft zu
sein, er saß abseits mit hängenden Schwingen und hielt sich vom
Kampf fern. Der Abon’Dhal sandte den Angreifern noch einmal
eine Magie entgegen, aber sie besaß kaum mehr Kraft. Kurz vor
der großen Öffnung brach er zusammen, stieß einen klagenden
Laut aus und starb. Die Männer brachen in Jubelgeschrei aus.
Als dann noch Shaani mit einem großen Trupp von Leuten auf
dem Rücken hereinkam und Ullrik die heftig winkende Laura unter
ihnen entdeckte, ließ er sich mit einem erleichterten Stöhnen niedersinken.
29
Verschollen
    Alte Ängste hatten Leandra wieder völlig in Besitz genommen.
Ihre Fahrt mit dem Hopper, als sie damals auf der MAF-1 kopflos
vor Ötzli und seinen Drakken geflohen und blindlings ins All gestartet war, stand ihr deutlich vor Augen. Das war der Tag gewesen, an dem ihre unglaubliche Reise ins Sternenreich des Pusmoh
begonnen hatte, und allein der Anfang dieser Reise hätte sie fast
das Leben gekostet. Sie war durch ein automatisches Notfallprogramm hier ins Aurelia-Dio-System gebracht worden, als ein Stück
Treibgut im All, auf dessen Bergung zufällig der Frachterkapitän
Darius Roscoe angesetzt worden war. Sieben oder acht Tage war
sie in dem Hopper eingesperrt gewesen – nicht mehr lange, und
sie wäre verdurstet, erfroren oder erstickt. Hinzu war gekommen,
dass es nicht einmal einen winzigen Ersatz für eine Toilette oder
Ähnliches an Bord gegeben hatte – offenbar waren derlei Bedürfnisse den Drakken fremd. Darius und seine damalige Begleiterin
Vasquez hatten Leandra förmlich aus ihren Kleidern herausschneiden müssen.
    Immerhin funktionierte die Toilette an Bord der Faiona, es gab
auch Wasser und ein paar Kleinigkeiten zu essen. Sie konnte
Warmluft erzeugen, besaß eine kleine Koje samt Bettzeug, und
jemand hatte sogar ein technisches Handbuch über Bearbeitungsmethoden von Leviathanhüllen liegen lassen, in dem sie
herumschmökern konnte – obwohl sie weniger als die Hälfte davon verstand. Dennoch zogen sich die Erinnerungen an ihre Tage
in dem Hopper immer dunkler über ihr zusammen. Obwohl sie
nur schlecht und nur zum Teil damit hatte umgehen können, war
in dem Hopper wenigstens ein Antrieb gewesen. Dass die Faiona
nichts dergleichen besaß, machte sie immer nervöser. In jeder
Stunde, die verging, wendete sie unruhig den kleinen, ovalen
RW-Transponder in der Hand und betete zu den Kräften, dass
dieses so geniale Gerät, das angeblich sogar schießen konnte,
überhaupt funktionierte. Ihr Leben hing davon ab. Mit sechzig
Meilen in der Stunde über die Oberfläche von Gladius zu gleiten
war nett gewesen, aber sechzig Meilen, hier im Asteroidenring
von Aurelia-Dio? Da konnte sie bis ans Ende aller Zeiten fliegen
und würde nicht einmal aus dem

Weitere Kostenlose Bücher