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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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da­mit zahl­rei­che Din­ge be­zeich­nen. Wenn es al­ler­dings als Tarn­na­me ge­wählt wird, kann sich da­hin­ter so­wohl ein ve­nu­sia­ni­sches Rausch­gift als auch ei­ne Schwei­ne­len­de ver­ber­gen. Der Ver­gleich mag ab­surd klin­gen, aber es wird dar­aus er­sicht­lich, wel­cher Auf­ga­be wir ge­gen­über­stan­den.
    Wir wuß­ten nun ab­so­lut si­cher, daß Sund­lays Trans­por­ter von ei­nem weitaus klei­ne­ren, aber be­waff­ne­ten U-Boot an­ge­grif­fen und nach ei­nem ver­geb­li­chen Flucht­ver­such ver­nich­tet wor­den war. Sund­lay hat­te noch recht­zei­tig aus­stei­gen kön­nen. Die an­de­ren Mit­glie­der der Be­sat­zung wa­ren mit dem zer­bers­ten­den Schiffs­kör­per in die Tie­fe ge­zo­gen wor­den.
    Die­se Din­ge wa­ren uns ziem­lich klar, aber wir muß­ten uns nun mit den an­de­ren Aus­sa­gen noch aus­ein­an­der­set­zen. Un­se­re Psy­cho­lo­gen be­haup­te­ten, Car­der Sund­lay hät­te in den letz­ten Au­gen­bli­cken vor sei­nem Tod die rei­ne Wahr­heit ge­spro­chen. Das wä­re in sorg­fäl­ti­ger Er­mitt­lungs­ar­beit fest­ge­stellt wor­den.
    Nun, ich gab viel auf das Ur­teil un­se­rer fä­hi­gen Wis­sen­schaft­ler. Sie wa­ren un­se­re bes­ten Freun­de und Hel­fer – und ei­nem Freund soll man ver­trau­en. Nie­mals hät­ten sie uns ein Gut­ach­ten über­reicht, das für einen ak­ti­ven Agen­ten zu ei­ner Ka­ta­stro­phe wer­den konn­te. Auf­grund ih­res Be­richts hat­te ich vom Chef die An­wei­sung er­hal­ten, die Aus­sa­gen des Ver­stor­be­nen als Rea­li­tä­ten ein­zu­stu­fen und ent­spre­chen­de Re­cher­chen an­zu­stel­len.
    Wie wir er­fah­ren hat­ten, ge­sch­a­hen an der Gren­ze des ant­ark­ti­schen Wed­dell-Qua­dran­ten Din­ge, die sich schon vor Jah­ren an­ge­bahnt hat­ten, aber bis­her un­ent­deckt ge­blie­ben wa­ren.
    Es war we­ni­ger die Tä­tig­keit skru­pel­lo­ser Men­schen, die mich so un­an­ge­nehm be­rühr­te. Viel wich­ti­ger und weitaus rät­sel­haf­ter war Sund­lays Er­klä­rung für ei­ni­ge Na­tur­vor­gän­ge, die zur ei­si­gen Ant­ark­tis ein­fach nicht zu pas­sen schie­nen.
    Der Ka­pi­tän sprach von ei­ner un­ter­see­i­schen Heiß­was­ser­strö­mung, die in großer Tie­fe das Wed­dell-Meer durch­drin­gen und fast bis zu den Fal­kland-In­seln rei­chen soll­te.
    Er be­rich­te­te fer­ner von ei­nem ant­ark­ti­schen Bo­den­riß. Prak­tisch von ei­nem mäch­ti­gen Tun­nel im ur­sprüng­li­chen Fels­ge­stein, der an­geb­lich et­wa zwan­zig Ki­lo­me­ter weit ins eis­be­deck­te Lan­des­in­ne­re vors­tieß. Da­bei soll­te der Tun­nel et­was an­stei­gen und schließ­lich in ei­nem Warm­was­ser-See mün­den, des­sen Grund in tau­send Me­ter Tie­fe zu su­chen war. Die­ser See wä­re von ei­nem Fels­mas­siv ver­deckt.
    Der Berg hät­te au­ßer­dem ei­ne star­ke Eis­de­cke, die schon den Cha­rak­ter ei­nes In­land-Glet­schers auf­wies. Das wä­re der U-Boot-Ha­fen, wie man ihn sich ver­bor­ge­ner gar nicht wün­schen könn­te. Sund­lay hat­te so­gar noch die geo­gra­phi­sche Brei­te und Län­ge des Tun­ne­lein­gan­ges ver­ra­ten kön­nen. Dann aber wa­ren sei­ne Kräf­te zu­se­hends ab­ge­klun­gen.
    Wir hat­ten viel und doch nichts er­fah­ren. Der Al­te hat­te un­auf­fäl­li­ge Pres­se­mel­dun­gen ver­öf­fent­li­chen las­sen, nach de­nen der Ge­ret­te­te ver­stor­ben war, oh­ne noch ein­mal das Be­wußt­sein er­langt zu ha­ben. Den Me­di­zi­nern war kei­ne Schwei­ge­pflicht auf­er­legt wor­den, da wir sol­che Maß­nah­men nach un­se­ren Si­cher­heits­vor­schrif­ten für sinn­los hiel­ten. Die Ärz­te wa­ren in Si­che­rungs­haft ge­nom­men wor­den, was man al­ler­dings nicht falsch ver­ste­hen darf. Sie wa­ren in Lu­xus­woh­nun­gen un­ter­ge­bracht, hat­ten bes­te Ver­pfle­gung und al­le denk­ba­ren An­nehm­lich­kei­ten, nur durf­ten sie das GWA-Haupt­quar­tier nicht ver­las­sen, bis der Fall ge­löst war.
    Sund­lays letz­te Er­klä­run­gen be­han­del­ten Flug­zeug­trans­por­te zu ei­nem weit land­ein­wärts lie­gen­den Werk. Um wel­ches Werk es sich han­del­te, hat­ten wir nicht mehr er­fah­ren kön­nen. Es soll­te aber

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