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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Vogellaut für ›Zentaur‹ mit ›Pferdehintern‹ oder ›Arsch‹ und heuchelte Unkenntnis darüber, auf welches Ende des Zentauren das nun anspielte. Ich hielt mich da raus. Für mich blieb Crombie solange ein Fremder, wie er mich weiterhin verleugnete.
    Die Nacht brach herein, ehe wir unser Ziel erreicht hatten, und wir strebten zu einem Unterschlupf. Crombies Talent fand für uns das Haus eines Ogers. Da ich dem Ganzen mißtrauisch gegenüberstand, rief ich zur Sicherheit Beauregard an. Die Gesichter der anderen verrieten Verblüffung, als der Dämon und ich die üblichen, freundlichen Beleidigungen austauschten. »Natürlich ist es sicher«, bestätigte er. »Euer Unternehmen ist das Unsichere an der Sache.« Er klärte uns ferner darüber auf, daß der Oger vegetarisch lebte und uns die Knochen daher nicht zermalmen würde. Diese merkwürdige Behauptung erwies sich als zutreffend, denn Knacks war ein wahrer Friedensengel unter den Ogern.
    Also erfreuten wir uns nach einem kleinen Wortduell der Gastfreundschaft Knacks. Er setzte uns ein gutes Mahl vor: Morchelsuppe mit frischen Nüssen. Anschließend erzählte er uns seine Geschichte, die Grundy Golem in ungehobelten Reimen wiedergab. Eine Strudelungeheuer-Schauspielerin, die die Rolle einer ausgesprochen häßlichen Ogerfrau spielte, war ihm zum Schicksal geworden: Knacks hatte sich unsterblich in sie verliebt. Nachdem er sie entführt hatte, versteckte er sie vor den anderen Strudelungeheuern. Ihrem schrecklichen Fluch entkam er nur, indem er Vegetarier wurde, denn der Fluch richtete sich ausschließlich gegen einen Knochenknirscher. Für einen Oger war das eine überraschend raffinierte List. Wahrscheinlich aber war es die Schauspielerin gewesen, die ihn auf diesen Einfall brachte und damit geschickt verhinderte, daß er ihre Knochen zermalmte.
    Die Schein-Ogerin lag zur Zeit betäubt im Toten Wald. Knacks fragte uns, ob er sie hierherholen dürfte. Crombie, Chester und Bink begrüßten es (Crombie der Frauenhasser hatte angenommen, daß Knacks genau das Gegenteil täte. Er wußte nämlich nicht, daß Oger Gefallen daran finden, von ihren Frauen gequält zu werden). Beauregard, der ihre Unterhaltung gespannt verfolgt hatte, lernte auf diese Weise die Feinheiten intelligenten Lebens in Xanth kennen und kehrte anschließend in sein Reich zurück, um weiter an seiner Abhandlung zu arbeiten.
    Am nächsten Tag zogen wir auf einem magischen Pfad weiter zum Dorf des Magischen Staubes, das ausnahmslos von verschiedenartigsten weiblichen Wesen bewohnt wurde. Ihre Männer waren von der zauberhaften Melodie der Sirene weggelockt worden. Wir trafen dort Trollfrauen, Harpyien, Waldnymphen, Schemen, Feen, Elfen, Zentaur-Mädchen, Greiffrauen und sogar eine Golemfrau, die Grundy Gesellschaft leistete. Ihre Existenz überraschte mich. Irgend jemand mußte sie vor nicht allzu langer Zeit geschaffen haben, denn es gab eigentlich keine weiblichen Wesen dieser Art. Die Frauen waren geradezu versessen auf männliche Gesellschaft und überschütteten uns mit Zärtlichkeiten. Wir nahmen das mit gemischten Gefühlen hin, denn zwei von uns waren ihren Ehefrauen treu verbunden, und Crombie haßte Frauen.
    Dann begann die Sirene zu singen – und wir wurden unwiderstehlich von ihr angelockt. Die Frauen versuchten zwar, uns zurückzuhalten, aber es gelang ihnen nicht. Nur Crombie, der Frauenhasser und Greif, wehrte sich heftig. Er schlug seine Fänge in den nächstbesten Gewirrbaum, an dem wir vorbeikamen, woraufhin wir in einen Kampf mit dem Baum verwickelt wurden, der seine Fangarme fest um uns schlang. Crombie kämpfte sich frei und flog fort – kehrte dann aber mit den Frauen des Dorfes zurück, die dem Baum mit Fackelfeuer zusetzten. Unter der Leitung unseres Frauenhassers attackierte die stolze Zahl von fünfzig Frauen die Fangarme. Sie waren grimmig entschlossen und furchtlos. Vermutlich war das der Anfang vom Ende der Probleme Crombies mit Frauen, obwohl es noch eine ganze Weile dauern sollte, bis das Ende des Endes kam.
    Doch bevor die Schlacht entschieden war, lockte wieder das Lied der Sirene. Es hypnotisierte uns. Wir Männer konnten uns seinem Zauber nicht widersetzen, doch auf die Frauen hatte es keinen Einfluß.
    Glücklicherweise half uns ein Zwischenfall. Ein Rammbock schrammte einen Granatapfel, der in unmittelbarer Nähe von Chesters Kopf hing, und der Knall machte ihn vorübergehend taub. Jetzt konnte er die Sirenen nicht mehr hören und war von ihrem Zauber

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