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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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bei der Deutung der Antwort helfen.«
    Auf einmal waren wir und unser Interesse vollständig geweckt. Wir setzten uns im Bett auf und machten Platz für das Mädchen. »Wie das?« wollte ich wissen.
    Sie setzte sich neben mich. Es war finster, aber an der Art, wie sie ihr Gewicht verlagerte, wie sich unsere Oberschenkel beiläufig berührten, und an ihrem aufregenden Moschusparfüm, erkannte ich, daß sie eine sehr attraktive Frau sein mußte. Wenn ich bloß mehr Ahnung davon gehabt hätte, was ein erwachsener Mann mit so einem Wesen anstellen konnte! »Ich weiß einiges über Dämonen.«
    »Weißt du, was ›Dämoneneroberung‹ bedeutet?« fragte MähreAnne eifrig.
    »Nein, aber wenn ihr wollt, kann ich mich für euch erkundigen.«
    »Wie willst du das anstellen?«
    »Ich kenne Dämonen. Wenn sie vorhaben, in Kürze etwas zu erobern, werden sie es mir erzählen.«
    »Du kennst Dämonen?« wunderte ich mich. »Sind das nicht ganz bösartige Gesellen?«
    »Das können sie sein«, stimmte Dana zu. »Aber mir werden sie nichts anhaben.«
    »Wieso nicht?« wollte ich wissen. Diese seltsame Frau machte mich ziemlich neugierig.
    »Weil ich selbst eine Dämonin bin.«
    MähreAnne und ich fuhren hoch. »Du?« fragte ich und versuchte von ihr abzurücken. Ein Dämon oder eine Dämonin können jede äußere Form annehmen, einschließlich der eines Menschen. Das bedeutet jedoch nicht, daß es irgendeine andere Gemeinsamkeit mit uns gibt. Dämonen ist das Wohlergehen lebender Wesen vollkommen egal. »Wir wollen keinen Ärger mit dir!«
    »Ich will auch keinen mit euch«, entgegnete Dana. »Seht ihr, ich habe ein Problem und dachte mir, daß wir uns gegenseitig helfen könnten.«
    »Wie kann eine Dämonin Probleme haben?« fragte ich und staunte darüber, daß sie mir wie ein lebender Mensch vorkam. Ihr Körper war warm, nicht kalt, und fest anstatt substanzlos. Das war meine erste direkte Begegnung mit dieser Spezies, und sie überraschte mich auf unerwartete Weise. »Du kannst jede gewünschte Form annehmen und du brauchst nicht zu essen und zu schlafen, außer wenn du es willst.«
    »Mein Problem besteht darin, daß ich ein Gewissen habe.«
    »Aber Dämonen besitzen doch gar keine Seele. Deswegen können sie auch kein Gewissen haben«, protestierte ich. »Meines Wissens sind sie aus Seelen zusammengesetzt: Es fehlt ihnen möglicherweise der Körper, aber das Ergebnis…« Ich unterbrach mich, weil es sinnlos war, mit einer Dämonin über das Wesen von Dämonen zu schwafeln. Sie fände schnell heraus, wie wenig ich über ihre Art weiß.
    »Ich habe eine Seele.«
    »Aber…«
    »Ich weiß nicht, wie es passieren konnte. Vielleicht hat sich die Seele eines Sterblichen davongemacht, in die ich mich verfangen habe oder umgekehrt. Ich war eine normale, sorglose Dämonin. Doch plötzlich stimmte etwas mit mir nicht mehr, weil ich mir Sorgen um richtig und falsch machen mußte. Ich konnte unsere Dämonenspiele nicht mehr genießen, weil viele von ihnen alles andere als freundlich sind. Deshalb suchte ich das Orakel auf, um herauszufinden, wie ich die Seele wieder loswerden kann. Die Priester forderten als Bezahlung einen Korb wertvoller Steine. Erst danach eröffneten sie mir, daß ich den König von Xanth heiraten müsse.«
    »Den König heiraten?« rief ich aus. »Ebnez würde nie eine Dämonin heiraten! Seit einer von ihnen im siebten Jahrhundert König Gromden verpfuscht hat, ist es Dämonen nicht erlaubt, sich mit Königen zu liieren.«
    »Auch mir schien die Antwort nicht sehr hilfreich zu sein«, stimmte Dana traurig zu. »Doch ich dachte, ihr könntet vielleicht dem König erzählen, daß ich nicht zu den Schlimmen von meiner Sorte gehöre. Vielleicht ändert er dann das Gesetz und…«
    Ich schüttelte den Kopf. »König Ebnez ist ein sehr gewissenhafter Herrscher. Ich kann es ihm zwar sagen, aber es besteht keine Hoffnung, daß…«
    »Natürlich kann ich von euch bestenfalls erwarten, daß ihr ihm von mir berichtet«, sagte sie. »Dafür werde ich auch alles tun, was ihr wollt – vorausgesetzt, daß ich es mit meinem Gewissen vereinbaren kann.«
    »Wie können wir sicher sein, daß du wirklich eine Seele hast?« bohrte MähreAnne. »Dämonen kann man doch in keiner Hinsicht trauen.«
    »Vielleicht kann ein Einhorn erkennen, ob sie harmlos ist«, schlug ich vor.
    Dana lachte. »Ich bin nicht harmlos! Bevor ich beseelt wurde, war ich jahrhundertelang eine normale Dämonin. Ich könnte mich keinem Einhorn nähern.«
    »Es

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