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Höllenbote Angela

Höllenbote Angela

Titel: Höllenbote Angela Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diesem Tag nicht. Er schritt auf die Tür zu, an der ein grüner Kranz hing. Er hob sich deutlich von der hellen Farbe des Holzes ab.
    Raoul fühlte sich überhaupt nicht wohl, sondern wie in einer Falle. Eingepreßt, zusammengedrückt, und er hatte schwer mit seiner Atmung zu kämpfen.
    Bevor er klingelte, versuchte er noch, einen Blick durch die Fenster im unteren Bereich zu werfen. Ihm gelang ein Blick in die Räume, nur sah er keine Personen, obwohl seine Schwester zu Hause sein mußte, denn ihr kleiner Polo stand vor dem Haus.
    Das unruhige Gefühl in Barnes nahm zu. Er konnte es auch nicht unterdrücken. Sein Unterbewußtsein sagte ihm, daß etwas passiert sein mußte. Da gab es einfach keinen anderen Weg. Diese verfluchte Angela würde kein Phantom mehr bleiben, das stand für ihn fest.
    Sie war da.
    Er wußte das.
    Aber welche Angela?
    Seit Raoul für die NSA als angeworbener Agent arbeitete, war er bewaffnet. Big Smith hatte ihm die Walther-I’istole aus alten deutschen Bestanden besorgt, und er hatte sie auch eingesteckt. Sie steckte in seinem Hosenbund. Er zog die Pistole hervor und ließ sie in die rechte Tasche seiner Lederjacke gleiten.
    Zweimal klingelte er kräftig. Beide Male öffnete ihm niemand. Er ärgerte sich, und seine Furcht wuchs. Dann kramte er den Ersatzschlüssel aus der Hosentasche, schob ihn in das Schloß und öffnete die Haustür.
    Hier wohnten seine Schwester und auch sein Schwager – sie waren also verwandt. Dennoch kam sich Barnes wie ein Dieb vor, als er das Haus betrat. Es war im Innern nicht umgebaut worden, nur die Tür an der linken Seite war neu. Sie führte in das Arbeitszimmer des Hausherrn, der diesen Raum als seine Denkerstube bezeichnete. Ein Schild mit der entsprechenden Aufschrift war außen an der Tür befestigt worden.
    Es war so Schrecklich still, und Raoul schüttelte den Kopf. Diese Stille gefiel ihm überhaupt nicht. Sie war wie zum Greifen vorhanden, und er hörte nur sein eigenes Atmen. Im Haus selbst war alles wie tot.
    Das letzte Wort paßte ihm nicht. Es verstärkte sein Gefühl der Angst noch mehr. Nicht einmal das Ticken einer Uhr war zu hören. Er traute sich auch nicht, die Namen der Bewohner zu rufen. Sein Gefühl sagte ihm, daß es besser war, wenn er sich möglichst lautlos bewegte.
    Während er die Pistole hervorholte, schaute er bis zum Ende des Flurs hin. Die sich dort abzeichnende Tür mit dem Glaseinsatz führte ins Wohnzimmer. Rechts ging es zur Küche. Gegenüber zu einer kleinen Toilette.
    Dinge, die er kannte. Die alle normal waren, über die er gelächelt hätte.
    Nur nicht jetzt. Nur nicht in seiner Lage. Der Anruf war kein Scherz gewesen. Raoul Barnes machte sich auf etwas Schlimmes gefaßt, obwohl er es nicht logisch begründen konnte.
    Er stand noch immer vor der Tür zum Arbeitszimmer. Seine Kehle war regelrecht trocken geworden. Er sehnte sich nach einem Schluck Wasser. Im Gegensatz zu draußen war es hier ziemlich warm, aber nicht nur deswegen schwitzte er.
    Barnes streckte seine Hand aus und legte sie auf die Klinke. Er rechnete damit, daß abgeschlossen war, doch er hatte Glück und konnte die Tür nach innen schieben.
    Dabei verursachte er so gut wie kein Geräusch. Dann wunderte er sich über die Düsternis im Arbeitszimmer. Es lag an den Vorhängen, die das Licht bei den Fenstern filterten.
    Seine Augen mußten sich an die Umgebung gewöhnen. Und seine Nase an den Geruch.
    Grauenhaft…
    Süßlich und…
    »O Gott«, flüsterte er, während er innerlich vereiste und die Waffe in seiner rechten Hand zitterte. Der Lichtschalter befand sich in der Nähe.
    Ein Griff reichte aus.
    Unter der Decke strahlte eine Lampe auf, die als Röhrenviereck die Glaskuppel umgab, durch die allerdings nur das graue Licht des Tages sickerte, das nicht viel brachte.
    Das künstliche Licht schon.
    Es kam ihm gnadenlos vor, und dem Wirt entfuhr unwillkürlich ein Schrei. Er wurde totenbleich, er jammerte, er schüttelte den Kopf, denn was er sah, war unbeschreiblich grauenhaft.
    Für ihn war das Haus seiner Verwandten zur Hölle auf Erden geworden…
    ***
    Die folgenden Sekunden wurden für ihn zu einem zu Eis gewordenen Alptraum.
    Er sah ein Bild, das in einen dieser brutalen Horrorfilme gepaßt hatte. Blut, überall Blut. Auf dem Boden, an den Wänden, sogar bis gegen die Kuppel war es gespritzt. Und es stammte von zwei Menschen, die fürchterlich zugerichtet worden waren.
    Zuerst sah er seinen Schwager. Er hatte am Schreibtisch gesessen, als man ihn

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