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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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ab.
    Dann blieb er abrupt stehen und sah Curtis an.
    »Wie zum Teufel soll eine B-52 schaffen, was zwei B-1 nicht fertigbringen, die sich dazu noch schnappen lassen?«
    Curtis holte tief Atem, um seine Erregung zu unterdrücken. Er durfte jetzt nichts verkehrt machen. »Der Old Dog würde nicht auf der gleichen Route fliegen.« Er ging wieder hinüber zu der großen Karte an der Wand und bemerkte mit Genugtuung, daß der Präsident ihm folgte. »Die russische Luftabwehr schwärmt jetzt wie Bienen über das ganze nördliche Gebiet aus, um auf nachfolgende Angreifer zu warten. Wahrscheinlich erwarten sie ganze Bombergeschwader.
    Und da könnte General Elliott sich nun hier vom Süden her anpirschen -«
    »Woher soll er wissen, welche Route er fliegen muß, um nicht entdeckt zu werden?«
    »Sir, General Elliott, der jetzt das Kommando an Bord des Old Dog hat, verbrachte Monate damit, die Verteidigungsanlagen Kawaschnijas und der Halbinsel Kamtschatka zu studieren. Er weiß darüber viel mehr als ich. Ich halte jede Wette, daß er eine Radarlücke findet, durch die er schlüpfen kann, ohne daß er entdeckt wird. Und wenn er erst einmal in dem bergigen Gelände der Halbinsel Kamtschatka ist, findet ihn eine ganze Jägerstaffel nicht mehr.«
    Der Präsident schüttelte den Kopf und wandte Curtis den Rücken zu.
    Aber der General ließ nicht locker. »Sir, wenn ich daran erinnern darf, sie sind bereits in der Luft. Sie haben keinen regulären Flugplan. Es ist ein glatter ›Nicht-Einsatz‹. Die Russen nehmen vielleicht sogar an, der Old Dog sei bei dem Überfall zerstört worden. Auf jeden Fall können wir dies als Gerücht ausstreuen. Das ist überhaupt kein Problem.«
    »Und die Schäden am Flugzeug? Und die Verletzten an Bord?«
    »Ich lasse mir einen Zustandsbericht geben«, sagte Curtis rasch.
    »General Elliott soll mitteilen, wie es sieht, und er soll selbst entscheiden, ob er den Auftrag übernimmt oder nicht.«
    »Der wird niemals ablehnen. Ich kenne ihn. Er ist einer von diesen ganz eifrigen Burschen -«
    »Aber er würde nicht das Leben seiner Besatzung riskieren, wenn er nicht sicher wäre, daß er eine gute Erfolgschance hat. Das weiß ich.«
    Zu seiner Überraschung und Erleichterung sagte der Präsident:
    »Also fragen Sie ihn.«
    »Ja, Sir!« Curtis machte kehrt, um den Raum zu verlassen. An der Tür blieb er noch einmal stehen und sagte zum Präsidenten: »Der Old Dog ist auch nicht gegen das Informationsleck gefeit, das uns bisher schon zu schaffen machte. Unter den gegebenen Umständen wäre es vielleicht klug, gewisse Schritte zu unternehmen -«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel, Sir, diese Sache mit dem Old Dog strikt zwischen Ihnen und mir zu belassen.«
    »Wie stellen Sie sich das vor?« sagte der Präsident abwehrend.
    »Ich bin doch auf meine Berater angewiesen. Außerdem habe ich nicht den geringsten Zweifel an ihrer Zuverlässigkeit. Wir können dies als eine kabinettsinterne Sache behandeln, gut. Aber mehr nicht.
    Das Kabinett muß darüber Bescheid wissen.«
    »Einverstanden, Sir. Aber etwas möchte ich doch noch vorschlagen. Wenn der Old Dog da durchkommen soll, muß man der Besatzung freie Hand lassen. Wenn auf diverse Rückruf-Optionen bestanden wird, ist die Mission von vornherein gefährdet. «
    »General, was muten Sie mir denn zu? Sie verlangen doch wohl nicht im Ernst von mir, daß ich jetzt bereits die volle Blanko-Angriffsorder erteile, wo noch Verhandlungen im Gange sind?« Der Präsident schüttelte den Kopf.
    »Sir, die Sowjets haben doch von Anfang an überhaupt keinerlei wirklichen Verhandlungswillen gezeigt! Sie haben uns lediglich unter immer neuen falschen Vorspiegelungen am Verhandlungstisch gehalten, während sie unentwegt weiter nach ihrem geheimen Plan vorgingen! Sowohl die Midgetman -Rakete als auch Ice Fortress haben wir verloren, während diese sogenannten Verhandlungen liefen! Sie haben damit deutlich genug gezeigt, daß sie niemals eine andere Absicht hatten, als Zeit zu gewinnen. Die Verhandlungen liefen und laufen nur pro forma.«
    Es entstand ein langes Schweigen, während der Präsident über diese Worte nachdachte.
    »Es ist nicht unbedingt falsch, was Sie sagen. Und ich habe auch durchaus historische Beispiele vor Augen. Roosevelt war auch der Meinung, Außenminister Hull würde mit den Japanern zu einer Verhandlungslösung kommen. Und dann passierte Pearl Harbor. Er hat ihre Doppelzüngigkeit unterschätzt. Möglicherweise habe ich, aus den gleichen Gründen,

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