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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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beschrieb doch nur die schrecklichen Möglichkeiten. »Ich bin wirklich der festen Überzeugung, daß wir hier, diese Besatzung und dieses Flugzeug, die einzige noch übriggebliebene Antwort sind. Ich glaube auch, daß wir eine wirklich gute Chance haben, vom russischen Radar nicht entdeckt zu werden, ihrer Luftabwehr auszuweichen und diese Laser-Anlage außer Gefecht zu setzen. Und - auch wieder zurückzukommen.«
    Es war die längste Rede, die er jemals gehalten hatte. Das Brennen in seinem rechten Bein, das in der letzten Stunde aufgehört hatte, kehrte jetzt mit voller Wucht zurück.
    »Wenn Ihnen die Chancen zu gering scheinen, sagen Sie es.
    Wenn nicht, sagen Sie es ebenfalls. Denn wenn wir nicht alle ohne Ausnahme am gleichen Strang ziehen, hat es von vornherein keinen Sinn.«
    Zehn Minuten später lehnte sich Elliott erschöpft in seinen Sitz zurück. In seiner rechten Ferse hatte er mittlerweile kein Gefühl mehr, und der brennende Schmerz hatte jetzt auch sein Knie erreicht.
    Er dachte wieder an das, was ihm Curtis gesagt hatte. Bis jetzt waren die Russen immer einen Schritt voraus gewesen. Curtis befürchtete offensichtlich, daß sie auch über den Einsatz des Old Dog einen Hinweis bekämen. Aber das würde mit Sicherheit nicht passieren. Da standen ihre Chancen denn doch zu gut. Seattle war genauso geeignet wie irgend sonst ein Ort, um seinen Taschenspielertrick in Szene zu setzen ...
    »Küste von Seattle in Sicht«, meldete McLanahan, der sein Radar auf zweihundert Meilen eingestellt hatte. »Ein Uhr, einhundert Meilen.«
    Es waren die ersten Worte, die jemand von der Besatzung seit ihrer Entscheidung gesprochen hatte. Elliott wandte sich an Ormack.
    »Holen Sie uns die Genehmigung für den Luftraum Seattle ein, John. Wendy, sehen Sie zu, ob Sie Boeing Airfield über HF hereinkriegen. Besorgen Sie uns die Landegenehmigung.«
FLUGKONTROLLE SEATTLE, WASHINGTON
    »Hallo, Seattle Center, Dog Zero One Fox hier auf zweifünftausend.«
    Der Lotse im Flugkontrollzentrum in Seattle überprüfte sein Radar.
    Er hatte bereits einen Anruf von der Air Base McClellan erhalten, daß Dog Zero One Fox in seinem Sektor auftauchen würde. Und da waren sie nun - exakt, wo McClellan sie angekündigt hatte.
    » Dog Zero One Fox, guten Abend, Radarkontrolle auf zweifünftausend Fuß.«
    Zuvor schon hatte der Lotse in Seattle einen »Squawk«-Zwitscher-257 Identifizierungskode an McClellan für dieses Flugzeug übermittelt, damit man es dort in das IFF aufnehmen konnte - in das Freund-Feind-Identifizierungssystem. Dieses IFF sendete einen vierstelligen Zifferncode in den Computer der Flugsicherung, worauf dieser einen Datenblock in der Nähe des Radarstützpunktes des Flugzeugs aufscheinen ließ - mit der Rufkennung des Flugzeugs, seiner Höhe, seiner Bodengeschwindigkeit und einer Computer-ID-Nummer. Der Lotse überprüfte das Gebiet, in dem nach der Auskunft aus McClellan das Flugzeug auftauchen würde.
    Und wie angekündigt erschienen nun auch wirklich der Datenblock und die Warn- und Kennlichtersymbole am äußersten Rand seines hundertfünfzig Meilen im Umkreis erfassenden Radars. Es gab keine Anzeige für Vorrangziel - ein kleineres Symbol, das das größere Warn- und Kennungszeichen überlagerte -, aber das war bei extremen Reichweiten nichts Ungewöhnliches.
    » Dog Zero One Fox, bestätigen Sie, daß Ihr Ziel Seattle Boeing Field ist.«
    »Bestätigt, Seattle. Wir werden Genehmigung für Sichtlandung auf einer Behelfsrollbahn erbitten, wenn wir auf zehn Meilen Entfernung sind. Boeing ist verständigt.«
    Das war nun zwar wohl sehr eigenartig, aber der Lotse hatte es trotzdem schon oft gehört. Es kam immer wieder vor, daß geheime oder Testflugzeuge eine der zahlreichen Behelfsrollbahnen der Boeing-Werke benutzten, wenn sie vermeiden wollten, irgendwelche Aufmerksamkeit zu erregen. In solchen Fällen teilten sie der Flugkontrolle immer erst dann mit, welche Bahn sie haben wollten, wenn sie bereits in unmittelbarer Nähe waren. Der Anfluglotse mußte dann den Luftraum freimachen und die Genehmigung zu einem Anflug über ein sehr großes Gebiet erteilen. Das komplizierte die Flugüberwachung in dem ohnehin schon überlasteten Gebiet zwischen Seattle, Vancouver und Portland erheblich, aber jetzt, zu dieser Tageszeit, herrschte nur wenig Betrieb. Diese Praxis war übrigens nicht nur auf Militärflugzeuge beschränkt. Die privaten Flugzeugfirmen hüteten ihre neuesten Entwicklungen mindestens ebenso eifersüchtig wie das

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