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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Anschnallgurtes und seiner Schulterhalterung schepperten weg.
    Genau in diesem Augenblick drehte sich der Trainer einige Grad nach rechts. Panisch tastete McLanahan nach einem weiteren Handgriff, um nicht in das klaffende Loch zu fallen, über dem noch vor wenigen Sekunden sein Kollege gesessen war. Er bekam die Leiter hinter Lugers Sitz und das Geländer des Katapults zu fassen, das Luger hinausgeschleudert hatte.
    Blind tastend manövrierte sich McLanahan um das Katapultgeländer herum und stemmte sich mit den Füßen am Lukenrand ein. Die Kabine trudelte wieder auf die andere Seite, wo sie noch weiter nach unten sackte, und er prallte mit dem Helm gegen die offene Luke. Sein Fallschirm drückte schwer wie ein Betonklotz auf seinen Rücken und zog ihn näher und näher an die Öffnung. Hinter ihm war ohrenbetäubender Lärm.
    McLanahan grätschte sich über die offene Luke, stemmte die Füße an ihrem hinteren Ende ein und krallte sich zu beiden Seiten mit den Händen fest. In der Kabine hinter ihm gab es eine neue heftige Explosion. Ein blendender Lichtblitz zuckte auf. McLanahan ließ gleichzeitig mit beiden Händen los. Seine rechte Hand faßte die Abzugsleine seines Fallschirms, die linke legte er um seinen Leib. Er streckte den Kopf nach unten und ließ sich mit bis zur Brust angezogenen Knien durch die Luke fallen.
    Den Bruchteil einer Sekunde lang fühlte er sich schwerelos. Dann landete er mit lautem Plumps auf der dicken Sicherheitsmatte drei Meter unter ihm. Die Luft entwich mit einem lauten, erleichterten Geräusch aus der Matte, und McLanahan sank sanft und weich zu Boden.
    Irgendwo schrillte eine Sirene. Mehrere Air-Force-Techniker kamen zu McLanahan gerannt, der bewegungslos wie ein Embryo weich und eingerollt in der sich aufbauschenden Hülle der Luftmatte lag.
    »Sind Sie okay, Patrick?« fragte White, als er McLanahan beim Absetzen seines Helmes behilflich war.
    McLanahan streckte sich und starrte hinauf zur Trainer-Kabine, die direkt über ihm war. »Scheißkerl!«
    »Also okay«, sagte White mit einem amüsierten Lächeln. Er half McLanahan auf die Füße und aus seinem Fallschirmgeschirr.
    »Toll gemacht«, sagte er. »Luger hat länger gebraucht, sich herauszuschleudern, als Sie sich manuell herausgeholt haben, nachdem Sie gemerkt hatten, daß der Schleudersitz nicht funktionierte. Die meisten kommen da nie mehr raus. Wer es nicht innerhalb dreißig Sekunden schafft, schafft es überhaupt nicht mehr, besonders bei niedriger Flughöhe. Sie brauchten genau fünfzehn Sekunden.«
    Er reichte ihm eine Dose Bier, und sie gingen zusammen hinüber in ihren Unterrichtsraum. Dort lümmelte Luger bereits auf einem Stuhl herum, den Reißverschluß seines Fliegeranzugs halb offen, eine leere Bierdose neben sich und eine zweite, volle in der Hand. Er sah ramponiert und wütend aus und funkelte White an.
    »Diese Überraschungsspielchen haben Sie aber zum ersten und letzten Mal gemacht«, knurrte er. »Ich erzähle Ihre Tricks der ganzen Staffel.«
    »Nein, ganz bestimmt nicht«, sagte White kichernd. »Ich kenne Sie doch, Luger. Viel lieber ist es Ihnen doch, daß ich dies auch Ihren Kumpeln verpasse, oder?«
    Luger setzte dazu an, eine Antwort zu knurren, besann sich aber eines Besseren.
    »Oh, übrigens«, sagte White und wandte sich an McLanahan. »Für Sie ist ein Anruf gekommen. Von Colonel Wilders Büro. Werden Sie versetzt?«
    »Wilder?« McLanahan sah White fragend an. »Nein, nicht daß ich wüßte.«
    »Sie haben übrigens schon einen Termin bei ihm«, fuhr White fort.
    »Morgen früh, sieben Uhr dreißig. In seinem Büro. Um welchen Job haben Sie sich denn beworben?«
    Der ratlose Ausdruck auf McLanahans Gesicht war noch nicht gewichen. »Na, was schon? König von Kanada. Das übliche eben.«
    »Na, dann viel Glück«, sagte White. »Freut einen immer, wenn ein guter Mann Karriere macht.«
    Als sie aus dem Trainingsgebäude herauskamen und zu ihren Wagen gingen, konnte Luger seine Begeisterung kaum zurückhalten.
    »Mann, ich wußte es, daß du eine Fahrkarte von hier weg kriegst«, sagte er.
    »Bis jetzt habe ich gar nichts«, wiegelte McLanahan ab.
    »O Mann, also du glaubst mal wieder nicht daran?« sagte Luger wütend. »Aber du kannst schließlich doch nicht ewig hier bleiben, Pat. Du mußt dich entscheiden -«
    »Ich werde entscheiden, was ich will, wenn ich es will«, fiel ihm McLanahan ins Wort. »Und ich brauche keine Ratschläge von dir!«
    Luger faßte ihn begütigend am Arm.

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